WasschmecktundbekommtunserenJüngsten?Die Kost soll appetitlich, abwechslungsreich,dem Geschmack und demBedarf des Kindes entsprechendzusammengestellt sein. Reichlichkönnen verzehrt werden: Gemüse,Frischobst, Kartoffeln, dunkles Brotund Mischbrot, Trink- und Mineralwasser,Kräutertees oder Malzkaffee,verdünnte Fruchtsäfte - alles nachAppetit, Sättigung und Bekömmlichkeit.Maßvoller Verzehr ist zu empfehlen<strong>für</strong>: Fleisch- und Milchprodukte,Eier, Speisefette. Ein' täglicherVerzehr von ~ bis Yi Liter Milch ist zuempfehlen, mehr ist unzweckmäßig,weil dann das Kind zu wenig festeNahrung zu sich nimmt. Milch ist eingehaltvolles Nahrungsmittel undeignet sich nicht zum Durstlöschen.Bescheidenheit ist zweckmäßig bei:Süß-, Dauerback- und Konditorwaren,Zucker und Kochsalz, Eis, Nüssen,fetten Speisen und Soßen, Dessertsund Krems, zuckerhaltige alkoholfreie20Erfrischungsgetränke (Brause, Cola).Zu warnen ist sowohl vor einer „kräftigen"Kost mit viel Fleisch, Butterund Eiern als auch vor übergroßenMengen einzelner Gemüse, Speisenoder Rohkost, die widerwillig verzehrtwerden, überhaupt vor Einseitigkeitund Extremen.Mit Vollendung des 1. Lebensjahressollte der Übergang von der Säuglingskostzum Essen gemischter und festerKost abgeschlossen sein; es treten allmählichindividuelle Geschmacksvorliebenin Erscheinung; das Kindbeginnt, bewußt zu essen und auszuwählen.Man gibt nicht mehr die Flasche,sondern Getränke aus der Tasse.Mit dem Durchbruch der Mahlzähneim 2. Lebensjahr lernen die <strong>Kinder</strong>richtig kauen. Die milchreiche Kosttritt zurück, um einer stärkergemischten, zunehmend gröberenPlatz zu machen.Für die Ernährung gesunder Kleinkinderwerden Lebensmittel empfohlen,die das Kind gern ißt, dienicht zu fett, nicht zu süß, nicht zusalzig oder scharf gewürzt sind unddie ihm gut bekommen: Trinkvollmilch,Sauermilch, Milchfruchtgetränke,Quarkzubereitungen, Weichkäse,weichgekochtes Ei, Rührei,mageres Fleisch, magere, nicht zuscharfe oder salzige Wurstsorten,Huhn, Fischfilet, Butter, Delikateßmargarine,Tafelöl, Vollkornbreie,feines Vollkorn- und Knäckebrot,Mischbrot, Möhren, junger Kohlrabi,Spinat, grüner Salat, grüne Bohnen,junge Erbsen, Blumenkohl, Gemüsesäfte,gedämpfte Kartoffeln, Kartoffelbrei,geschältes Kernobst (ganz, zerkleinertoder gerieben), Steinobst (entsteint,zerkleinert, zerdrückt oder passiert),Beerenfrüchte (ganz, zerdrückt
oder passiert), Südfrüchte, Obstsäfte;Getränke sollen nur mäßig oder nichtgesüßt werden. Die Brotsorten kannman öfter wechseln. Etwas zu trinken,wie z.B. Kräutertee, sollte immerbereitstehen.Kleinkinder mögen Fettes meist nicht.Süßwaren, Konditoreiwaren, Schokolade,Eis und Kekse sind sparsam zuverwendende Leckereien: als Lebensmittelsind sie entbehrlich. Sie sättigenund nehmen - wenn sie zwischendurchgegessen werden - denAppetit auf die nächste Mahlzeit.Schwer kaubare oder schwer verdaulicheSpeisen wie Kohl, Hülsenfrüchte,stark gebratenes Fleisch,Pommes frites u.ä. eignen sich nichtbesonders <strong>für</strong> Kleinkinder. Haben sieaber Appetit darauf, so ist gegen denVerzehr nichts einzuwenden. DasKnabbern an altbackenen Brotkantenund Brötchen, rohen Möhren, Kohlrabi,Blumenkohl, Äpfeln usw. ist ·günstig <strong>für</strong> die Zähnchen.Sowohl frische Lebensmittel als auchGefrierkost und Vollkonserven, instantisierteund andere Produkte sind zuempfehlen. Es gibt kein Lebensmittel,das unbedingt verzehrt werden muß.Bestehen Abneigungen gegen Fisch,bestimmte Wurstsorten, gegen Spinat,süße Suppen oder Grießbrei, so ist derVerzehr nicht zu erzwingen. Eine veränderteZubereitung oder eingeschicktes Anrichten können denWiderwillen überwinden. Wenn<strong>Kinder</strong> gern trinken, soll man sienicht daran hindern. Dabei ist abgekochtemTrinkwasser, Selters, ungesüßtemTee oder Malzkaffee derVorzug zu geben. Bei gesüßtenGetränken ist Zurückhaltung angebracht.Cola enthält zudem Koffein,das <strong>für</strong> Kleinkinder nicht zu emp-fehlen ist; deshalb sind auch Bohnenkaffeeund starker schwarzer Teeabzulehnen. Zum Würzen sindKüchenkräuter ausgezeichnetgeeignet; scharfe Gewürze und Essigsind dagegen zu beschränken. Kleinkindersind geschmacksempfindlicherals Erwachsene; die übliche Erwachsenenkostist <strong>für</strong> sie meist zu starkgewürzt. Auch heiße Speisen vertragensie weniger gut. Vorliebe <strong>für</strong>den salzigen Geschmack wird anerzogenund kann durch Verzehr stärkergesalzener Produkte vertieft werden.Für die Entwicklung des Kindes inder Krippe oder im <strong>Kinder</strong>garten istes wichtig, daß der Rhythmus derMahlzeiten auch zu Hause eingehaltenwird. Plötzliche Veränderungenoder ein Umstellen können zu Störungenim kindlichen Organismusführen. Deshalb ist enger Kontakt zwischenEltern und Erziehern zum Vorteil<strong>für</strong> die Entwicklung des Kindes.Kennen die Eltern den W ochenspeiseplan,so kann sich das häuslicheAbendessen darauf einstellen.Werden die Sprößlinge aus der Krippeabgeholt, so sollten die Eltern ihnenzur Begrüßung keinen Keks in dieHand drücken bzw. einemschreienden Kind zur Ablenkungetwas Süßes geben; im allgemeinen istja nicht Hunger die Ursache desSchreiens. Falsch ist es, beim gemeinsamenEinkauf dem Kind Wünschezu erfüllen, die sich, dem Angebotentsprechend, ebenfalls auf Süßesrichten. Mit solchem Handeln wirdder Appetit auf die Hauptmahlzeitengeschmälert, die Zahnfäule und einübermäßiges Verlangen nach Süßemgefördert und falsche Ernährungsgewohnheitenentwickelt.21