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04. Zeitschrift für Bauwesen XIII. 1863, H. VII-X= Sp. 321-552

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521 Architekten-^'erein zu Berlin. Mittheilungen aus gehaltenen Vorträgen. 522Zeit unter dem Fufs der Schiene ein Auflager in ihrer ganzenLänge bilde, die dadurch bewirkte Belastung der Schwellenhabe dagegen, gegenüber den schweren Betriebsmitteln, keinenerheblichen Werth. Das Holz habe man früher durch Theer-Anstrich conserviren wollen, das helfe aber nichts, im Gegentheilfaule das Holz im Innern wie sonst, man sähe es nurnicht, so dafs, als ?. B. 1857 auf der Beriin-Frankfurter Bahneine 12jähr. Holzbröcke fortgenommen würde, die 16 u. 12 Zollstarken Balken äufserlich anscheinend wohl erhalten, inwendigtotal verfault gewesen wären. <strong>Sp</strong>äter hab« man das Kreosotirenangewandt; indem man Kreosot hineinzubringen versuchte.Das Holz wird vorher gedämpft, dabei gehe aber der Fflanzensaftnicht heraus, und wenn nun auch Kreosot den Eiweifssloffgerinnen lasse, so könne doch hiervon keine Rede sein,wenn man, w^ie es gewöhnlich geschieht, mit Steinkoblentheerarbeite, weil im Steinkoblentheer kein Kreosot sei. HarzigeHölzer verlieren nun gar beim Dämpfen Harz, das in Perlenan der Stirnfläche heraustritt, so dafs <strong>für</strong> sie das Verfahrensogar irrationell sei, und wenn man nun das Kreosotiren <strong>für</strong>den <strong>Sp</strong>linth rechtfertigen wolle, der noch schädlichen Pfianzenleimenthalte, so könne man <strong>für</strong> die Kosten des Kreosotirensstatt desselben schon Kernholz kaufen. In Bngland sei einCyanisiren, ein Vergiften mit Sublimat gebräuchlich; da diesauf das Holz selbst weiter keinen Einflufs übe, so sei es wohl<strong>für</strong> den Schiffsbau gegen den Schiffswurm in den indischenGewässern gut, die Eisenbahnschwellen könne dies höchstensgegen Mäuse schützen, was natfirlich keine Bedeutung habe.Salze und Säuren hätten nach vielen Berichten Erfolgegehabt; der Vortragende zweifelt daran und empfiehlt, dasHolz lieber einige Jahre wo möglich in bedeckten Räumenaustrocknen zu lassen, wobei der Eiweifsstoff von selbst gerinne-Nähme man aufserdem statt der Kiefer getrockneteEichenschwellen, so würde damit schon, selbst bei Neubauten,alles Mögliche erreicht.Versammlung am 20. December 1862.Vorsitzender: Hr, Afsmann. Schriftführer: Hr. Becker.Herr Schulenburg hält einen Vortrag über den Baudes Hoppengarten-Tunnels auf der Deutz-Giefsener Eisenbahn,der, wenn auch nur von geringer Länge, doch durch dieSchwierigkeiten, die er dem Bau entgegenstellte, besondersinteressant sei.Das Gestein war verwitternder Thonechiefer, der von bedeutendenWasser-Adern durchdrungen war. Das System, welcheszur Anwendung kam, war das des Kernbaues. Der Kernwurde aber in Berührung mit der Lnft und durch den Einflqfsder Nässe unzuverlässig, so dafg vielfache Einstürze vorkamenund man schliefslich nur von Innen nach Aufsen wölben konnte.Herr Weishaupt spricht im Anschlufa hieran über den Baudes Czernitz-Tunnels, der bei demselben Betriebe ganz ebensosich verhalten hätte; wenn dies auch nicht allein dem deutsehenSysteme mit innerem Kernbau zuzuschreiben sei, sogebe dasselbe doch in vielfacher Beziehung, besonders beimangelhafter Hfirte des Gesteins zu Nachtheilen Veranlassung.Man habe es deshalb im AUgemeinen auch in neuerer Zeitverlassen. Auf der Buke-Kreienser Bahn bringe man jetztdas englische System mit vollem Ausbruch und voller Auszimmerungzur Anwendung. Dasselbe sei bei der Ruhr-Siegbahnund der Rhein-Nahebahn geschehen.Versammlung am 27. December 1862.Vorsitzender: Hr. Afsmann.Schriftführer: Hr. Becker.Herr Göbbels bringt ein Verfahren in Vorschlag, die<strong>Sp</strong>annungen der einzelnen Constructionstheile in Eisenconstructionendurch die Töne, welche beim Anschlagen erklingen,direct zu messen.Nachdem der Vortragende mehrere Annahmen, welchegewöhnlich bei den Berechnungen der Eisenconstructionen gemachtwerden, als mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmenddargestellt und angeführt, dafs weder das Messen der Durchbiegungen,noch die Thatsache, dafs die Construction in einerlängeren Zeit keine augenscheinlichen Form Veränderungen gezeigthabe, darüber Gewifsheit gebe, dafs einzelne Constructionstheilenicht stärker in Anspruch genommen würden, alsdie Berechnungen ergaben, empfehle er bei den auszuffihrendenVersuchen zurControle der Berechnungen das nachstehendeVerfahren.Die Constructionstheile, welche in der Construction nichtfrei schwingen können, oder beim Anschlagen mit einem Hammerkeinen deutlichen Ton erklingen lassen, versehe man raitzwei besondern, dünnen Drähten von etwa j-^-jj- • Zoll QuerschnittDiese dünnen Eisendrähte kann man an die gemeinschaftlichenBolzen, wenn solche vorhanden sind, oder an besondereBänder, welche am Kopf und Fufs des Constructionstheilesangebracht werden, befestigen. — Nachdem der zuuntersuchende Constructionstheil, wenn's nÖthig war, auf dieseWeise vorgerichtet ist, belaste man denselben mit der Maxiniflliast,die er nach den Berechnungen in der Constructionauszuhalten hat, gewöhnlieh also mit ungefähr 10000 Pfandpro Q Zoll. Dann gebe man den dünnen Drähten bei denauf Zug in Anspruch genommenen Constructionstheilen eine<strong>Sp</strong>annung von etwa 10000 Pfund pro • Zoll, bei den aufDruck in Anspruch genommenen Constructionstheilen eine<strong>Sp</strong>annung von etwa 1000 Pfund pro ü Zoll.Nach und nach nehme man dann die angehängte, reep.aufgebrachte Last weg und bestimme mit einer Stimmgabeldie Töne, welche der Constructionstheil selbst, resp. die beidendünnen Drähte beim Anschlagen mit einem Hammer erklingenlassen. Jedesmal, wenn nach Wegnahme von Last beim Anschlagenein andrer Ton erklingt, notire man denselben mitder dann aufliegenden Last in einer Tabelle.Nun setze man aus den einzelnen Constructionstheilen,die, wenn es nöthig war, mit den beiden dünnen Drähten versehensind, den Träger zusammen. Bei den verschiedenen Belastungsartenist dann aus dem Tone, den der Constructionstheil,resp. die beiden dünnen Drähte beim Anschlagen miteinem Hammer erklingen lassen, in der notirten Tabelle zuersehen, wie der Constructionstheil in Anspruch genommen ist.Der Vortragende theilte mehrere Tabellen mit. In der erstenwaren die Schwingungszahlen (Anzahl der Schwingungen ineiner Minute) der auf einem gewöhnlichen Klavier vorhandenenTöne zusammengestellt. Die zweite Tabelle enthielt dieSchwinguugszahlen von Stangen resp. Drähten von 5 Fufs bis30 Fufs Lauge bei einer Inanspruchnahme von 15000, 10000,5000 und 1000 Pfund pro • Zoll. Die dritte Tabelle enthieltdie Reihenfolge der spannenden Gewichte <strong>für</strong> Stangen resp-Drähte von 10 Fufs Länge, welche der Reihenfolge der gewöhnlichenTöne entsprechen. Die beiden letzten Tabellenwaren nach der von Taylor hergeleiteten Formel n = y-^'—L.ffberechnet. Hierin bezeichnet n die Anzahl der Schwingungenin der Minute, Ig = 311 Fufs; P das (auf Zug wirkende)spannende Gewicht, L die freie Länge, g das Gegengewichtdes schwingenden Körpers.Aus der Tabelle ging hervor:1) dafs bei den gewöhnlichen Inanspruchnahmen desEisens bis zu Langen von 30 Fufs und noch darüber unter

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