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04. Zeitschrift für Bauwesen XIII. 1863, H. VII-X= Sp. 321-552

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549 Verein Tür Eisenbahnkunde zu Berlin, Protocoll vom 10. Februar und vom 10. März <strong>1863</strong>. 550hebt letzterer noch hervor, dafs die sachverständige technischeUntersuchung doch nicht ganz dadurch beseitigt werden könnte.Herr Hagen spricht noch über einen Vortrag von Makinsonin dem Civil-Engineer-Institut über das Entgleisen derLocomotiven. In demselben wird namentlich auf die Verschiebungenaufmerksam gemacht, welche durch die wechselseitigeWirkung aufsen liegender Cylinder entstehen können, undhervorgehoben, welche Vortheile es haben würde, wenn manbeide CyUnder durch einen in der Mitte liegenden ersetzenkönnte.Verhandelt Berlin, den 10. Februar <strong>1863</strong>.Vorsitzender: Hr. Hagen. Schriftführerj Hr. Schwedler.Herr Hagen zeigte einige stereoscopische Darstellungenvon Eisenbahn-Unfällen vor, mit Bezug auf die in der vergangenenSitzung gemachten Vorschläge.Herr Malberg hielt demnächst einen Vortrag über diebereits seit 4 Jahren auf der Niederschlesiscb-MärkischenEisenbahn üblichen Heizungsmethoden <strong>für</strong> Personenwagen-Coupees. Das Einlegen von Gefäfsen mit heifsera Wasserhat sich nicht als zweckentsprechend herausgestellt, indem dieErgänzung derselben auf den Stationen Unbequemlichkeiten<strong>für</strong> die Reisenden mit sich führte und die Wärme auch nicht4 Stunden, wie bei Schnellzügen erforderlich ist, ausdauerte.Praktischer hat sich die Methode der Heizung mit heifsemSande bewährt. Derselbe wird in eisenblecherne Kasten gefüllt,und diese werden von aufsen durch besondere mit InftdichtenThüren zu verschliefsende Oeffnungen in den Wagenunter die Sitzbänke geschoben, woselbst der Raum <strong>für</strong> dieLuftcirculation und gleichmäfsige Abgabe der Wärme besondersgünstig hergerichtet worden, so dafs ein zu starkes Erwärmender Sitze vermieden wird. Es werden so circa 3 Coupeesmit 12 Kasten geheizt und eioe Temperatur von circa13 Grad R. über die äufsere Temperatur auf ungefähr 4 Stundenerzielt. In Entfernungen von ungefähr 25 Meilen sindin den Souterrains der Stationsgebäude besondere Oefen hergerichtet,in welchen der Sand auf 200 Grad erwärmt undin Kasten gefüllt bereit gehalten wird.Herr Hagen beschrieb darauf die Herstellung des Hafendammesin Portland. Derselbe consumirte circa 600000Schachtrutben Steine, von denen pro Tag 250 bis 300 Schachtrnthen,in Porti and-Island gebrochen, mittelst Eisenbahntransportherangeschafft und versenkt wurden. Der Hafen hat1500 Morgen Gröfse <strong>für</strong> Schiffe von 18 Fufs Tiefgang. DerHafendamm hat 100 Fufs Höhe bei 300 Fufs mittlerer Breiteund 70 Fufs Wassertiefe. Auf demselben befinden sich 2 Wegevon 40 resp. 18 Fufs Breite, überwölbte Räume <strong>für</strong> 1800 TonsVorrätbe <strong>für</strong> die Marine, Vorrichtungen um per Minute 20 Ctr.Kohlen zu verladen, und 2 Forts mit 68-Pfundern und 2150-PfÜDdern armirt, die znm senkrechten Schufs auf Deckeingerichtet sind. Als Rüstung bei der Ausführung dienten3 bis 4 Fufs starke zusammengesetzte kreosotirte hölzernePfeiler, die mittelst Schraube 8 Fufs tief in den Boden eingeschroben,und seewärts mittelst Zugstangen an Ankerschrauben,welche Taucher 60 bis 70 Fufs unter Wasser befestigten,festgehalten wurden. 3 bis 4 solcher Pfühle bildeten ein Jochzur Unterstützung des vorderen Theileä der Transport- undÄbstürzbahn, während der zurückliegende Theil derselben aufdem fertigen Damme ruhte.Herr Weishaupt zeigte zwei Proben von Eisenbahnschienenneuerer Fabrikation vor. Die erstere war aus demHüttenwerke der Gesellschaft Phönix su Ruhrort hervorgegangen.Dieselbe hatte ein grobkörniges Gefüge, und wardurch nochmaliges Einsetzen in den Ofen nach einer nochnicht bekannten Methode mit einer harten stahlartigen Deckeüberzogen. Das Verfahren scheint kostspielig und möchte sichwohl nicht <strong>für</strong> die Herstellung im Grofsen praktisch erweisen.Die andere Probe war von einer Gufsstahlachiene aus der Fabrikvon Krupp in Essen. Besonders auf Bahnhöfen ist esvon Wichtigkeit, dauerhafte Schienen zu erlangen. Auf derStation Loodonbridge zu London passiren 198 Züge per Tag,und haben die gewöhnlichen Schienen daselbst nur eine Dauervon 6 Monaten. — Die Fabrikation der Schienen von Bessemer-Stahl(die Londoner Industrie-Ausstellung zeigte einedergleichen von 30 Fufs Länge) hat bisher günstige Resultategeliefert. Die Bessemer Stahlschienen kosten in England6y bis 7 Thlr. pro Centner, also gegen gewöhnliche Schienen,die dort 2 Thlr. kosten, das 3^ fache. Die Krupp'schen GuTsstahlscbieneu,die in 3 verschiedenen Härtegraden dargestelltwerden, können in beliebigen Längen geliefert werden <strong>für</strong> einenPreis von 12 Thlr. pro Centner oder bei gröfseren Lieferungen10 Tfalr. pro Centuer, also <strong>für</strong> circa das 2^ fache unseresSchienenpreises. Es würde sich mithin die Verwendung solcherSchienen <strong>für</strong> Weichenzungen und Rangierbahnhöfe wohlverlohnen.Herr Garcke bemerkt, dafs auf dem Magdeburger Bahnhofeder Magdeburg-Leipziger Eisenbahn seit 2 Jahren vollePuddelstahlschienen sich gut gehalten haben, \yäbrend beiSchienen mit Fuddelstablkopf in Schleppweichen der Kopfabsprang. Hartgufsherzstücke haben sich in 2 Jahren, jedochsehr gleichförmig, abgenutzt, während sonst die Herzstückenur 1-} Monate dauerten. Herr Garcke theilte noch die Erfahrungmit, dafs bei Locomotivkesseln zunächst oberhalb derNietreihe das Blech sehr stark leidet, wenn das untere Blechnach innen, das obere Blech nach aufsen überdeckt, undschreibt diese Erscheinung dem Rosten bei der Entleerungdes Kessels zu, da dort Kesselstein und Feuchtigkeit zurückbleibt.— Herr Hennig hat an der Rohrwand des Rauchkastensähnliche Beobachtungen gemacht und ist der Meinung,dafs häufige Biegung des Bleches zunächst der Nietreihe beiwechselndem inneren Drucke wohl Ursache der schnellerenZerstörung an dieser Stelle sei.Zum Schlufs wurden die Herren Ober-Postrath Krammund Postrath Kruger als ordentliche einheimische Mitgliederdurch übliche Abstimmung in den Verein aufgenommen.Verhandelt BerÜD, den 10. Mte <strong>1863</strong>.Vorsitzender: Hr. Hagen.Schriftführer: Hr. Schwedler.Herr Althans erklärte die Wirkung der Fallbremse vonOalow in Staveley, einer Vorrichtung zum Fangen der Fördergerippein Schächten oder sonstigen Aufzügen beim Eintrittvon Seilbrüchen, über deren Einfachheit bei ÜberraschenderSicherheit des Fanges an der Schachtleitung Herr GeheimerRath Brix, welcher Gelegenheit hatte, ein Modell aufder vorjährigen Ausstellung in London zn beobachten, in dervorletzten Sitzung berichtet hatte.Nach den durch die Literatur veröffentlichten Mittheilungenüber die Ausstellung von Herrn Rittinger in Wien, sowieim Practical Mechanic's Journal — Record of the greatexhibition 1862, pag. 163 — (47 Liacoln's Jnn Fields, London)schwebt ein glockenförmiges Gewicht, von einer davon fiberdecktenschraubenförmig gewundenen Feder getragen, auf demdie Fördergefäfse enthaltenden Gerippe und steht mittelst einerHebelvorrichtnng in Verbindung mit Greifarmen, welche zangenförmigan der Schachtleitung sich anklammern, sobald das35*

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