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04. Zeitschrift für Bauwesen XIII. 1863, H. VII-X= Sp. 321-552

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347 Die Rhein-Brücke bei Cöln. 348nach den Auflagern zu neben dem Eisenständer in Stellziffer0 noch zwei starke Winkel-Absteifungen angebracht.Um ferner das Verbiegen resp. Zerknicken des Eisenständersin 0 zu verhindern, sind die Vertical-Versteifungenin Stellziffer 2^ angemessen verstärkt und durch einparallel den Brückenträgern angebrachtes Gitterwerk mitdem Ständer in 0 KU einem widerstandsfähigen Körperverbunden.Das End-Auflager.Auch bei den End-Auflagern sind die widerstehendenConstructionstheile möglichst concentrirt worden.Die Eisenbahnbrücke hat nach Blatt 38 in Stellziffer327^ und 330 zwei ganz gleiche Eiseukörper er*halten, deren Querschnitt sich <strong>für</strong> jeden wie folgt berechnet:4 Winkeleisen a 6 •Zoll . . . . = 24 üZoll,2 Platten h 2U ^o^l bi'eit | Zoll stark = 27 -zusammen 51 Ü Zoll.Die Pressung des Eud-Auflagers bei unbelasteterBrücke berechnet sich zu etwa 267000 Pfd., bei vollerBelastung mit 1600 Pfd. pro laufenden Fufs Eisenbahngeleisau etwa 461000 Pfd. und bei einseitiger Belastungzu etwa 496000 Pfd.Demnach genügt der Querschnitt jedes einzelnender beiden Eisenständer <strong>für</strong> die gröfsten möglichen Pressungen.Unter den Gurtungeplatten ist zunächst wieder eineschmiedeeiserne Platte von 3 Zoll Stärke mittelst Schraubenbefestigt, welche mit 4 Keilen auf einer Gufsstahlpkttevon 48 Zoll Länge, 33 Zoll Breite und 3 Zoll Höheruht; diese Platten haben in den reinen Maafsen einGewicht von 1450 Pfd., vor der sauberen Bearbeitungaber wogen dieselben circa 1600 Pfd. und kosteten proPfund 8 Sgr,, also im Ganzen pro Stück etwa 430 Thlr.Die Gufsstahlplatte ruht in solcher Weise auf 5güföstählernen Walzen von 6 Zoll Durchmesser, dafs jederKeil den Druck auf 2 Walzen verthcilt. Die Walzenbewegen sich auf einer gufscisemen Platte von 50 ZollLänge, 30 Zoll Breite und 6] Zoll Höhe.Auch bei allen diesen Constructionstheilen sind dieStärken so gewählt, dafs wenn die ganze Pressung sichin einer der Stellzlffern 327^ oder 330 concentriren sollte,doch nirgend eine bedenkliche Anstrengung des Materialesentstehen wird.Die genaue Uebertragung von den oberen verticalenTheilen auf die horizontalen Platten ist in ähnlicherWeise wie beim Mittel-Auflager durch Keilplatten undKeile geschehen.Vor dem Ausrüsten der Brücke, als dieselbe nochhorizontal auf dem Gerüste ruhte, waren zunächst alleKoile der Eud-Auflager gleichförmig eingebracht undeingetrieben; nach der Ausrüstung aber trugen nur dieInnern Walzen, während die äufserste Walze in Stdlziffer330 YoUkomraen frei war, so dafs man zwischenWalze und Gufsstahlplatte Lieht schimmern sah. Zurmöglichst gleichmäfaigen Vertheilung des Druckes wurdennun die Keile so regulirt, dafs die unbelastete Brückeohne Fahrbahn nur auf dem äufsersten Keile ruhte, dannwurden die übrigen Keile leicht angetrieben, so dafs sienur zur festen Anlage gelangten und erst bei eintretenderBelastung resp, Aufbringung der Fahrbahn einenTheil des Druckes auf sich nahmen. Die so regulirtenKeile wurden durch an den Enden eingezogene Schraubenunverrückbar gegen ihre Keillager befestigt, währendletztere mit den Gufsstahlplatten durch zwischengesetzteDübel unverrückbar verbunden sind. Ein völliges Freiwerdeneiner Walze ist später bei den verschiedenenBelastungsversuchen nicht wieder bemerkt worden.Um bei den Bewegungen der Auflager eine seitlicheVerschiebung der Brücke zu verhindern, wozu namentlichdann eine Neigmig entsteht, wenn die südliche Gitterwanddie volle Wirkung der Sonne erleidet, die andernaber mehr im Schatten liegen, sind die In Stellziffer330 angebrachten Querverbindungen beider Brücken,deren erster Zweck schon oben angegeben ist, bis zurOberfläche des Pfeilers hinabgeführt und zur seitlichenFührung gegen die sauber behobelten Seitenflächen deruntersten Gufseisenplatten benutzt^ wie Blatt 38 zeigt.Die verticalen Versteifungen der Eisenbahnbrücke in327^ und 330 bilden mit den Endplatten der Gitterwändevollständig geschlossene Röhren, — die einzigen inder ganzen Brückeu-Construction. Zur Besteigung derselbensind in den oberen Gurtungen mit Deckeln verseheneEinsteige - Oeffnungen angebracht und in denRöhren selbst eiserne Leitern aufgestellt, so dafs dieBesichtigung und Reinigimg stets leicht und bei denAbmessungen des Röhren-Querscbnittes von etwa 2 und2^ Fufs möglichst bequem geschehen kann.Um den Niederschlag von Feuchtigkeit innerhalbdieser Röhren bei Temperaturwechseln zu verhindern,ist ganz unten durch Auslassung eines Keiles ein Luftzuglochund oben auf dem Deckel des Einsteigelochesein kleiner Blechschornstein angebracht, wodurch einsteter Luftzug herbeigeführt und dem beabsichtigtenZwecke vollständig entsprochen ist.Um die genau parallele Stellung der Walzen zusichern, haben dieselben Zapfen erhalten, welche durcheinen Führungsrahm umfafst werden. Zwischen je zweiWalzen ist dieser Rahm durch gufseiserne Versteifungsröhrenund durchgehende <strong>Sp</strong>annbolzen verstärkt. ZurSicherung der leichten Bewegung der Walzen mufstendieselben ferner gegen Schmutz und Staub gewahrtund dem bösen W^illen des Publicums entzogen werden,und sind deshalb auf allen vier Seiten mit einem Schutzkastenumgeben. Dieser wird gebildet durch vier unverrückbareund dicht anf den unteren Platten aufstehendeWände von Eisenplatten, auf welchen ein viereckigerKranz von Winkeleisen ohne weitere Befestigungaufliegt, welcher zugleich In ähnlicher Weise die Gufsstahlplattedicht umschUefst, Derselbe verschiebt sich

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