04. Zeitschrift für Bauwesen XIII. 1863, H. VII-X= Sp. 321-552

551 V'erein für Eiscnbahnknnde zu Berlin. Protocoli vom 10- März 186'3. 552Gewicht von der Feder gehoben wird. Letzteres tritt sofortein, wenn das Förderseil reifst oder aus andern Ursachen dasFördergerippe eine übermäfsige Geschwindigkeit nbwHrtg anzunehmenbeginnt. Die Schwerkraft wirkt dann vermöge derFeder nur auf das Fördergerippe nebst dessen Belastung beschleunigendein, dagegen ist ihr Einflufg auf die erwähnteGewichtglocke cüinpengirt, so dafs, wahrend jener zu faltenanfängt oder seine Bewegung beschleunigt, dieses in dem vorherigenBewegungszustand verharrt, also gegen jenes — vonder Feder gehoben — zurückbleibt und so mit dem vollenGewicht der Glocke einen stetigen Zug auf den Greifapparatausübt, bis die Vorrichtung gefafst hat.Die Calow'sche Fallbremse wirkt wegen ihrer vollständigenUnabhängigkeit von dem Förderseil auch in den Fällen,wo die White & Grant'sche Fallbremse versagt, welche bisherals die beste derartige Vorrichtung in manigfaltigen Modificationendes Grundprineips der Erfinder eine sehr ausgedehnteAnwendung auf den Förderschächten gefunden hat,ohne gleichwohl die gewünschte Sicherheit für die an demSeil fahrenden oder im Schachte befindlichen Bergleute zugewähren. Bei letzterer wird nämlich durch das Förderseileine Feder augespannt, welche den Greifapparat in Thätigkeitsetzt, sobald sie sich abzuspannen im Stande ist, also wenndas anspannende Seil nachläfst. Ein solches Nachlassen derSeilspanuung tritt aber, wie manche traurige Ereignisse gezeigthaben, nicht ein, wenn der Bruch an der Maschine stattfindet,so dafs das Seil, ohne selbst zu reifsen, frei von derTrommel abläuft, oder wenn das Seil so hoch über dem Fördergerippereifst, dafs noch ein grofsee Stück mit herabfällt,welches, im Schachtraum anschlagend, die Feder gespannt erhält,und so den Greifapparat nicht zur Wirkung kommenläfst.Die Calow'sche Erfindung mufs daher als ein sehr wichtigerFortschritt in den Bestrebungen, die Gefahren der Arbeitin Schächten und bei sonstigen Hebevorrichtungen zu vermindern,begrüfst werden, und empfiehlt sieh die Anwendung derselbenebensowohl durch ihre Einfachheit, als durch die Sicherheit,welche sie gewährt.HeiT Engel verlas darauf eine Abhandlung über dieEisenbahnstatistik der letzten 10 Jahre, in welcher auf dieallgemeine Zunahme des Wohlstandes durch die Eisenbahnenin Behandlung der Fragen: Wo ist das Geld zu den Eisenbahnenhergekommen und wo ist es hingekommen ? hingewiesenwird.Herr Hoppe machte Mittheilung über die von ihm angestelltenVersuche zur Ermittelung der Elasticitäts-Verhältnissedes Stahls bei verschiedenen Härtegraden, aus welchensich ergab, dafs der Härtegrad auf den Elagticitätsmodulusohne Einflufs ist.n h t j?In den Skiazeu; Zeitschrift für Bauwesen 18G3 8. 99 und ö. 102 ist die Richtung des Fluthetromes statt des Ebbestromes durch denPfeil angedeutet. Die Hafeneinfahrten sind daher stromabwärts und nicht stromaufwärts gerichtet.ö. Dulk.Gedruckt bei A. W. Schilde in Berlin, Staliscbr^iberstr, 47,