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04. Zeitschrift für Bauwesen XIII. 1863, H. VII-X= Sp. 321-552

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537 Architekten-Verein zu Berlin. Mittheilungen aus gehaltenen V^orträgen. 538geht der Saft in Folge seines Inhalts von eiweifaartigen Be-Standtheilen leicht in Gährung über. Diese Stoffe werdenunter Einflufs von Feuchtigkeit und Wärme durch den Sauerstoffder Äthmosphäre leicht zersetzt und besitzen die Fähigkeit,diese Zersetzung auf die Holzfaser zu übertragen. SindLuft, Feuchtigkeit und Wärme nicht gut von dem Holze abzuhalten,wie bei Eisenbahnschwellen, so mufs man daraufbedacht sein, den Saft möglichst zu entfernen, und dann denzurückgeblieben«n Theil durch einen fremden, künstlich hineingebrachtenStoff umzugestalten und unschädlich zu machen.Dies ist der Zweck aller bei der Imprägnirung angewandtenMethoden, die entweder in blofsem Tränken, in vorherigemTrocknen oder Dämpfen und nachherigem Tränken, oder inKochen in der antiseptischen Flüssigkeit, oder in dem sogenanntenpneumatischen Verfahren bestehen.Als Stoffe, die zur Imprägnirung der Eisenbahnschwellenverwandt worden sind, haben einige sich nicht bewährt, theilsweil durch sie die Dauer des Holzes nicht wesentlich verlängertwurde, theils weil sie zu theuer sind. Hierher gehören:Holzsaurea Eisenoxyd, Kochsalz, Quecksilberchlorid,Eisenvitriol, Schwefelbarium und Eisenoxydul.Stoffe, die sich zu diesem Zwecke besonders gut bewährthaben, sind Zinkchlorid, Kupfervitriol und Kreosot.1) Zinkchlorid- Dasselbe verspricht von vorne hereinwesentliche Erfolge, da es die Eigenschaft besitzt, mit denextractiven Bestandtheilen des Holzes schwer lösliche Verbindungeneinzugehen, und dabei so hygroskopisch ist, d, h. soentschieden das Wasser anzieht und bindet, dafs ein allmäligesAuslangen oder Auswaschen dieses antiseptischen Mittels nichtzu beiiirchten steht. Angewandt ist dieses Mittel auf derWestfälischen, CÖln-Mindener und Stargard-Posener Bahn.2) Kupfervitriol. Bei der Magdeburg -WittenbergerBahn, wo bei der Imprägnirung das pneumatische Verfahrenangewandt wurde, stellte sich der Preis pro Schwelle auf7 Sgr., und sind seit 1849 fast gar keine Schwellen ausgewechseltworden. Bei der Ostbahij wurden die Schwellen inder Lauge durch Wasserdampf erhitzt und kühlen nachher inderselben ab. Der Preis stellte sich <strong>für</strong> die Stofsscbwelle auf6 Sgr. 3 Pf. bis 13 Sgr, 4 Pf., <strong>für</strong> die Mittelschwelle auf 4 Sgr.8 Pf. bis 10 Sgr. Es wurden bei durchschnittlich kieferuenSchwellen ausgewechselt:im 5. Jahre 0,o34 Procent,„ 6. „ 0,338 „„ 7. „ 0,648 „„ 8. „ 0,955 „„ 9. „ 1,900 „Bei der Berlin-Hamburger Bahn stellte sich der Preis <strong>für</strong>die Schwelle auf 3 Sgr. 4 Pf. Es wurden ausgewechselt:im Jahre J8o3, im S.Jahre, l,i Procent,„ ^ 1854, „ 9. , 1,8 ,„ „ 1855, „ 10. , 3,e „„ t, 1856, „ 11. „ 5,6 „„ „ 1857, „ 12. , 8,0 «„ „ 1858, „ 13. , 11,3 „„ „ 1859, „ 14. , 14,5 ,1860, 15. % 8>s „1861, ^ „ 16. „ 7,9 „„ „ 1862, , 17.. , 5,4 „3) Kreosot, Auf der Cöln-Mindener Bahn wurden von440000 Schwellen, welche in 8^ Jahren verlegt wurden, bis]8ä9 nur 16 ausgewechselt. Auch aus England liegen gleichgünstige Erfolge vor,Herr Weishaupt kufipft hieran die Bemerkung, dafs vieleIngenieure überhaupt gegen das Imprägniren seien, sie entferntenden Saft durch längeres Lagern in geschützten Räumen.Auf der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn werden dieSchwellen zum Auswechseln nicht impräguirt, sondern nurtrockene Schwellen von Eichenholz genommen, jedoch wird<strong>für</strong> eine Kiesbettung, XJeberdeckung und Entwässerung gesorgt.Bei der Ostbahn ist bei kiefernen Schwellen in denersten Jahren nur ein geringer Ausschufs, derselbe geht aberdann in rapider Weise weiter.Bei den mit Kupfervitriol getränkten Schwellen ist dieDauer etwa um 5 Jahre verlängert worden. Dort imprägnirtman jetzt auch mit Kreosot unter Druck, und hat sich dabeiein wesentlicher Unterschied herausgestellt, ob man alte kernigeHölzer nimmt, oder ganz junge. Es empfiehlt sich beiden bedeutenden Kosten, nur gutes Holz zu nehmen. Es hatsich gezeigt, dafs Kreosot zwar nicht tief in das Innere desHolzes dringt, jedoch hat sich die Lösung allraälig in dieNagellöcher hineingezogen, so dafs auch diese vor dem Einfaulengeschützt sind und es unnÖthig ist, die Löcher vorherzu bohren.Versammlung am 21. Februar <strong>1863</strong>.Vorsitzender: Hr, Afsmann,Schriftführer: Hr. Hollin.Herr Alt mann berichtet über den Bau eines Militärlazaretheszu Frankfurt a. O. Dasselbe enthält Raum <strong>für</strong> 120Kranke, die theils in Sälen, theils in einzelnen Zimmern untergebrachtsind.Das Kellergeschofs enthält die Oekonomieräume, Küchen,Vorrathskeller, Räume <strong>für</strong> den Apotheker etc. Das Erdgeschofsenthält die Verwaltungsräume, das Impfungs- und Operationszimmer,einen Betsaal, das Laboratorium, Wohnung<strong>für</strong> einen Arzt, desgl. <strong>für</strong> einen verheiratheten Krankenwärter,Dampfbad etc. Im ersten Geschosse sind die Station <strong>für</strong> innereund Augenfcranke mit gesonderten Zimmern <strong>für</strong> Offiziere,ein Zimmer <strong>für</strong> kranke Arestanten und aufaerdem, wie injeder Etage, ein Dampfbad und eine Theeküche untergebracht.Das zweite Geschofs enthält in entsprechenden Räumen dieStation <strong>für</strong> Kratz- und syphilitische Kranke, das Bodengeschofsnoch Raum <strong>für</strong> 50 Kranke.Die Heizung geschieht durch Kachelöfen, verbunden miteiner kleinen Luftheizung, die Oefen sind von aufsen zuheizen.Rings um das Gebäude liegt ein 7 Fufs tiefer, 2^ Fufsbreiter, gemauerter Canal, um bei dem abschüssigen Terraindem Keller Luft und Licht zu geben.Herr A11 m a n n berichtet alsdan n über den Restaurationsbauder Kirche zu Arnswalde. Es ist eine dreischifßgeHallenkirche, das Mittelschiff 32^ Fufs breit, 162^ Fufs lang,54 Fufs hoch, die Seitenschiffe je 15 Fufs breit. Veranlassungzur Restauration gab der desolate Zustand der Gewölbe imChor, das Nichtvorhandensein von Gewölben in den übrigenTheilen und der unschöne, desolate innere Auebau.Herr Ältmann legt alsdann noch die Pläne isu demvon ihm bearbeiteten Entwurf eines Seminars zu Drosßen ^r98 Seminaristen vor und erläutert dieselben.Versammlung am 28. Februar <strong>1863</strong>-Vorsitzender: Hr. Afsmann. Schriftföhrer: Hr. Hollin.Herr Hesse macht Mittheilungen über Baueinrichtuugen inLondon und Paris, namentlich in Bezug auf Erwärmung, Beleuchtungund Ventilation. —In dem grofeen Saale des BuckinghamPalace zu London ist der Saal 110 Fufs lang, 60 Fufebreit, 45 Fufs hoch. Die Beleuchtung wird bewirkt durch 21Sonnenlichte an der Decke, durch Gasflammen zwischen den

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