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Effektive Interessenvertretung - IG Metall Berlin

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XIII. Gender MainstreamingWie gut Akzeptanz, Zuhören und Zusammenarbeit zwischen denGeschlechtern funktionieren, das hat selbstverständlich Auswirkungenauf die Effektivität eines Gremiums. Das Thema ist spannend, aber fürdiese Broschüre zu umfangreich. Nur mit „ein bisschen Gender“ wäreniemandem gedient, zumal es kompetente Autoren und Autorinnen(vgl. Nielbock & Gümbel 2006) zu diesem Thema gibt.Deswegen beschränke ich mich auf wenige Bemerkungen unter demGesichtspunkt der Effektivität des Gremiums. Männer und Frauensehen, erleben und bewerten die Welt auf spezifi sche Weise - und dasseit ihrer Kindheit. Wichtig ist, diese Unterschiedlichkeit zu respektierenund sie in der Arbeit des Gremiums umfassend und nutzbringendzur Wirkung kommen zu lassen. Frauen im Betriebsrat können u. a.bestimmte Rituale und scheinbare Selbstverständlichkeiten, die sichim Umgang mit einer männlich dominierten Geschäftsleitung eingespielthaben, besser erkennen und hinterfragen. Dadurch kann einGremium beispielsweise darüber hinauswachsen, die „Augenhöhe“mit dem Arbeitgeber nur durch demonstratives männliches Durchsetzungsverhaltenunter Beweis stellen zu wollen.Männer und Frauen bringen unterschiedliche Stärken in die Gremienarbeitein. Diese sollte bei der internen Arbeitsteilung bewusst berücksichtigtwerden. Bestimmte Themen, Abteilungen oder Beschäftigtengruppenkönnen besser bedient werden, wenn eine Frau, bzw. einMann verantwortlich zeichnet. Aber Vorsicht vor alten Rollenklischees:Viel zu häufi g wird etwa die Protokollführung der einzigen Frau im Gremiumzugeschanzt, weil die „ja so eine gute Schrift hat“. Selbstverständlichsollten Männer und Frauen gleichermaßen gefordert sein. alsselbstbewusste und kompetente Vertreter/Vertreterin des Betriebsratsin der betrieblichen Öffentlichkeit, ebenso wie in Verhandlungen mitdem Arbeitgeber aufzutreten. Für einen gewollten Perspektivenwechselkönnte es sinnvoll sein, gezielt eine Frau für die Mitarbeit im Wirtschaftsausschusssowie einen Mann für den Ausschuss „Vereinbarkeitvon Familie und Beruf“ zu gewinnen. Also eine Entscheidung quer zumÜblichen.Das Gesagte gilt ebenso für andere Unterschiedlichkeiten vonBetriebsratsmitgliedern, etwa dem Lebensalter, der sozialen oder ethnischenHerkunft, der Betriebszugehörigkeit, der berufl ichen Laufbahnoder der Länge der Mitgliedschaft im Betriebsratsgremium.Als Autor kämpfe ich selbst jedes Mal aufs Neue damit, Frauen undMännern sprachlich gerecht zu werden. Zeitweise habe ich versucht,100

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