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Effektive Interessenvertretung - IG Metall Berlin

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ein Gegenargument oder ein kritischer Einwand entgegengeschleudertwird. Infolgedessen kommt es zu einem zähen Ringen um die Redezeitund um die Ohren der anderen. Jeder möchte Recht behaltenund die anderen in Grund und Boden diskutieren. Eine unausgesprocheneAngst scheint zu herrschen, dass Zuhören gleichbedeutend mitschlechten Argumenten und eigener Schwäche ist. Das ist paradox.Zumindest im Betriebsrat sollte es doch darum gehen, Probleme zudiskutieren und eine gemeinsame Position zu entwickeln. Und dafürbraucht es einen anderen Diskussionsstil, in dem die Ansichten allerBeteiligter als möglicher Beitrag zu einer Lösung betrachtet werden.Wie macht man das praktisch? Es beginnt mit ausreden lassen. AlleBeteiligten sollen wirklich Gelegenheit bekommen, ihre Sicht der Dingein Ruhe darzulegen. Ärgerliche und ungeduldige Einwände müssenkonsequent zurückgestellt werden. Verwandeln Sie jede Diskussion inein Forschungslabor. Versuchen Sie zu verstehen, wie die anderen dieWelt sehen.KontrollierteDiskussionBesonders hilfreich bei Meinungsverschiedenheiten ist das so genannteFeedback. Dabei geben Sie Ihrem Gesprächspartner regelmäßigeRückmeldungen darüber, was Sie als Kernpunkte der „gegnerischen“Darlegung verstanden haben. Gutes Feedback ist sozusagen eineZusammenfassung der Position von anderen in Ihren eigenen Worten.Fragen Sie nach, ob sich Ihr Gegenüber bei Ihrer Zusammenfassungauch richtig verstanden fi ndet. Erst wenn alle Missverständnissegeklärt sind, sollte die Debatte weitergehen. Durch das Feedback könnenSie vermeiden, dass andere immer und immer wieder die gleichenArgumente anbringen. Vor allem erzeugen Sie ein viel besseresDiskussionsklima, weil sich die anderen persönlich respektiert fühlen.Zuhören und Feedback sind keine Kommunikationstricks. Indem Siesich selbst offen für die Ansichten des anderen einbringen, verstärkenSie die Bereitschaft der anderen, sich auch für Ihre Ansichten zuöffnen. Trotzdem kann es am Ende sein, dass Sie die Ansichten derGegenseite immer noch nicht teilen. Kein Problem, wenn Sie das klar,aber zugleich respektvoll zum Ausdruck bringen.4.2 Was tun, wenn´s unfein wird?DiskussionsebenewechselnMit Feedback und Zuhören sind Sie in Vorleistung gegangen. Wenneine Diskussion trotzdem unbefriedigend verläuft, ist es regelmäßigsinnvoll, das Thema zu wechseln. Unterbrechen Sie die Diskussion,und leiten Sie zu einem Gespräch über konstruktives Diskussionsverhaltenüber.In Betriebsratssitzungen sind regelmäßig folgende typische Diskussionsstörungenzu beobachten: Unterbrechen, Dauerredebeiträge,Abschweifungen, gleichzeitig reden, mit Lautstärke übertrumpfen.Diese kommen oft einfach im Eifer des Gefechts zustande, aber einige40

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