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Effektive Interessenvertretung - IG Metall Berlin

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IX. Problemlösen – Kernkompetenz von BetriebsrätenOffene Diskussionsrunde: Alles gleichzeitigDas Problem hierbei ist, dass nach kurzer Zeit niemand mehr weiß,was der aktuelle Gegenstand der Diskussion ist und wohin die Diskussionführen soll. Der geistige Modus zur Erzeugung von neuen Ideen,nämlich Neugier, Freude und Kreativität ist nicht kompatibel mit demModus Sorgen, Ängsten und Ärger. Das führt zu gegenseitigen Blockadenund schlimmstenfalls zu einem gegenseitigen Aufschaukeln,weil sich niemand in einer solchen Gesprächrunde gehört, geschweigedenn wertgeschätzt fühlt.Die Abhilfe: Die verschiedenen Aspekte der Diskussion (Problem defi -nieren; Lösungsideen produzieren, Abwägen der Vor- und Nachteile,rechtliche Erwägungen usw.) räumlich, methodisch und zeitlich strikttrennen. Das Motto: Jegliches hat seine Zeit.Es geht nur so – Das geht nicht (anders)„Problem-Zappen“ ist für die eben genannten Probleme keine guteLösung. Gemeint ist die schlechte Angewohntheit, ein Problem in dieDiskussion zu bringen und nach kurzer Zeit wieder fallen zu lassen,weil sich unerwartete Schwierigkeiten zeigen. Das Gremium wendetsich einem anderen, scheinbar „leichteren“ Problem zu. Die Sache istdamit natürlich nur hinausgeschoben. Dies ist einerseits Zeitvergeudung,andererseits schwächt es das Selbstvertrauen der Betriebsratsmitglieder.Also muss die Devise heißen: durchbeißen, nicht lockerlassen. Für die meisten Probleme fi nden sich Lösungen, sobald mansich intensiv und strukturiert damit befasst.4. Wie man Probleme beredet statt zerredetEines der wichtigsten Arbeitsmittel des Betriebsrats ist das gemeinsameGespräch. Eine Diskussion über Probleme zu führen, bedeutetgemeinsames gedankliches Probehandeln. Es geht um das Abwägenvon Pro und Kontra, der Möglichkeiten und Risiken. Wenn wir die verschiedenenAlternativen in der Diskussion besprechen, nehmen wirquasi die Realität vorweg.Nicht alle beherrschen die Kunst der Diskussionsführung. Es ist abernicht allein eine Sache des Vorsitzenden. Alle Mitglieder haben eine persönlicheMitverantwortung für den positiven Verlauf einer Gesprächsrunde.Wie soll das funktionieren, wenn die Diskussionsleitung versucht,für Ordnung zu sorgen, während die Teilnehmenden „verbal dieSau rauslassen“ dürfen? Am Ende einer Problemdiskussion steht derBeschluss, mit oftmals weit reichenden juristischen Konsequenzen.Ein positives Diskussionsklima sorgt dafür, dass wirklich neue Ideenproduziert und dass Sachverhalte eingehend geprüft werden können.Allen Aspekten wird auf den Grund gegangen, bis keine wesentlichen73

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