3. Erste Zielvorgabe - Wofür diskutieren wir das? Was sind unsereZiele?Größeren Zusammenhang oder langfristige Ziele mitdenkenZiele, Vorhaben für die heutige Sitzung ansprechenevtl. Zielfi ndung als Ziel (bei Unklarheit über ein Thema oder Problem)4. Informations- / Meinungsaustausch - Was lässt sich dazu sagenund denken?Beiträge aller Beteiligten als Puzzleteile für das Ganze betrachtenNicht nur die Ohren, sondern auch die Augen beteiligenMedien einsetzen5. Zusammenfassungen - Wo stehen wir gerade?Sachliches Ordnen der GesichtspunktePrioritäten setzenMeinungsbild; wertende Einschätzungen6. Bewerten - Womit und wodurch erreichen wir unsere Ziele optimal?Einsatz einer Entscheidungs-Matrix(Pro-Kontra; Vorteile-Nachteile; kurzfristig – langfristig)Zusammenhänge, Abhängigkeiten, Ursachen und Folgen(zeitliche, sachliche, organisatorische, personelle, soziale, politische)Gute Lösung; Lösungsvarianten; Planspiele7. Interesse und Verantwortlichkeit - Wer macht es? Wann, wie undwo?Aufgaben und Zuständigkeiten verteilenZeitplan für das weitere Vorgehen erstellenKontrolle der Aufgabenbewältigung vorbereiten (Controlling, Evaluation)8. Beschluss - Vom Reden zum Handelnsachliches Abwägen der wesentlichen Gesichtspunkte - Entscheidungdiplomatisches Geschick bei Beschlussfassung – Gemeinsamkeit78
IX. Problemlösen – Kernkompetenz von Betriebsräten4.4. Weitere Diskussions-Werkzeuge – nicht nur für VorsitzendeAlle können jederzeit einen Beitrag zur Verbesserung einer entgleisendenDiskussion liefern. Da muss man nicht auf die offi zielle Diskussionsleitungwarten. Alle Beteiligten können ihre Mitverantwortungwahrnehmen. Sie können beispielsweise selbst eine Zwischenzusammenfassungtätigen, wenn Sie den Verlauf der Diskussion unbefriedigendfi nden.Hier noch ein paar weitere Ideen, die Ihnen von Nutzen sein können:• Das Anfertigen von Notizen während der Diskussion ist ein simples,aber sehr effektives Hilfsmittel. Ist Ihnen das nicht auch schon passiert?:Als Sie zahlreiche Redner später endlich dran waren, hattenSie vergessen, was Sie sagen wollten? Dahinter steckt ein generellesProblem. Kaum jemand ist in der Lage, aufmerksam zuzuhörenund gleichzeitig seine eigene Antwort sorgfältig zu durchdenken.Als Teilnehmerin oder Teilnehmer einer Diskussion müssen Sie ständigdie Aufmerksamkeit zwischen außen und innen pendeln lassen.Dadurch sind Lücken kaum zu vermeiden. Bringen Sie Ideen,Argumente oder Fragen, die während des Zuhörens hochkommen,stichwortartig zu Papier. Haben Sie es aufgeschrieben, kann esnicht verloren gehen.• Beim aktiven Zuhören geht es darum, den Standpunkt der anderenwirklich kennen zu lernen und aufzunehmen. Man muss sichnicht aufs Kopfnicken beschränken, sondern darf nachfragen undum genauere Details bitten. Abschließend fassen Sie die PositionIhres Gegenübers mit eigenen Worten zusammen und fragen, obdiese Zusammenfassung die Position der anderen Seite richtig wiedergibt.Ist dies nicht der Fall, lassen Sie sich die unklaren Aspektenoch einmal darlegen. Beim Gegenüber erreichen Sie, dass es sichverstanden und ernst genommen fühlt. Unterlassen müssen Sieaber eigene Darstellungen, Einwände und Gegenargumente; daskann später kommen.Beispiel für aktives Zuhören und FeedbackHolger: „Habe ich Dich jetzt richtig verstanden? Du meinst, dieBeschäftigten in der Montage sind durch die Bank dagegen,dass an der Überstundensituation etwas geändertwird. Viele haben Häuser gebaut und fürchten, sie würdenohne das zusätzliche Einkommen in die Privatinsolvenzgetrieben. Außerdem meinst Du, dass wir als Betriebsratunsere Wiederwahl gefährden, wenn wir da jetzt die Pferdescheu machen.“Bernd: „Das Erste hast du richtig verstanden. Das Zweite nicht. Essind die Kollegen, die mir quasi gedroht haben, dass unsereWiederwahl gefährdet sein könnte, wenn wir nicht die Finger79