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Effektive Interessenvertretung - IG Metall Berlin

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VII. Betriebsratsarbeit ist TeamarbeitUm Rückmeldung bitten: Wenn Sie den Eindruck bekommen, dassGesprächspartner nicht richtig zuhören, können Sie das Feedbackin umgekehrter Richtung einsetzen. Fragen Sie die Gegenseite, wasbei ihr angekommen ist. Beispiel: „Ich habe den Eindruck, dass ichnicht richtig verstanden werde. Könntest du mir bitte in kurzen Wortenbeschreiben, wie du meine Position siehst. Ich möchte nur vermeiden,dass wir Missverständnisse haben.“Weg aus einerfestgefahrenenDiskussion4.3 Die Kunst der konstruktiven KritikFehleinschätzungen und Fehler sind in der Betriebsratsarbeit nicht zuvermeiden. Wie etwa beim Skat die außen stehenden Kiebitze vielesbesser und gelassener sehen als die aktiven Spieler, so kann auchder Betriebsrat manche Chance und manches Risiko übersehen,die einem Außenstehenden ins Auge gefallen wären. Deswegen sindSelbstkritik und Kritik durch andere ein unverzichtbares Mittel, um aufFehler aufmerksam zu werden und aus ihnen zu lernen.Das Vermeiden von Kritik löst keine Probleme. Möglicherweise möchteman anderen eine Kränkung oder Blamage ersparen oder Streit generellaus dem Weg gehen. Wird Kritik mit großen diplomatischen Verrenkungenvorgetragen, um es dem anderen möglichst schonend beizubringen,bleibt die kritische Botschaft oft ganz auf der Strecke. Was istder Sinn von Kritik? Die Verbesserung der Zukunft.Kritik vermeidenist keine LösungKritik muss allerdings so formuliert werden, dass sie vom Gegenüberauch akzeptiert werden kann. Traditionell wird bei uns geschimpft,bloßgestellt und herabgesetzt. Das ist dann genau die Form von Kritik,die auf Widerstand und Ärger stoßen muss. Vorwürfe wirken wie Salzin der Wunde. Das liegt nicht allein am Schimpfen. Vorwürfe prangernden Fehler an, zugleich aber auch die Person, die den Fehler begangenhat (z.B. „Wie konntest du das nur tun?“). Der Vorwurf hilft demKritiker, sich Luft zu verschaffen. Man nagelt die kritisierte Person inihrem Falschverhalten fest, denn der Fehler liegt in der Vergangenheitund kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Der Vorwurf istzugleich eine Schuldzuweisung und eine Kritik am Charakter. Es signalisiertnicht, dass ein Fehler passiert ist, den man abstellen soll. DerVorwurf enthält die Beschuldigung, dass man es absichtlich oder grobfahrlässig gemacht hat Es wäre vermeidbar gewesen, wenn man nichtso einen schlechten Charakter hätte. Vorwürfe verschließen den Wegzur kollegialen Diskussion von Fehlern. Sie lassen dem Kritisierten dieAlternative von Unterwerfung oder Gegenangriff. Für die interne Kritikim Gremium sind Vorwürfe das denkbar schlechteste Mittel.Was tun, wenn Sie Kritik äußern, aber Vorwürfe vermeiden wollen? Hilfreichist der Gebrauch von so genannten „Ich-Botschaften“ anstellevon Vorwürfen. Wenn Sie Ihre Kritik in eine Ich-Botschaft kleiden („Michärgert die Frage, weil ich denke, dass du die Antwort doch selbstweißt.“), lassen Sie ganz bewusst die Frage der Schuld oder AbsichtKeine Schuldzuweisungen43

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