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Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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Europäische Wirtschafts- und Währungspolitik<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> stand im Zeichen <strong>der</strong> dramatischen<br />

EU-Schuldenkrise. Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> hat an vor<strong>der</strong>ster<br />

Front gegen den ungezügelten Marsch in<br />

eine europäische Haftungs- und Transferunion gekämpft.<br />

„Garantien, jedes Land um jeden Preis zu<br />

retten, verhöhnen die Prinzipien Disziplin und Solidität.<br />

Selbst die Haftungsfähigkeit Deutschlands<br />

ist politisch wie fiskalisch begrenzt. Deutschland<br />

darf sein Bekenntnis zu Europa nicht gefährden, indem<br />

es mehr verspricht als es halten kann,“ so <strong>der</strong><br />

Präsident des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es, Prof. Dr. Kurt J.<br />

Lauk, im Mai auf dem Wirtschaftstag <strong>2011</strong> vor gut<br />

2.300 Teilnehmern. Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> nutzte die<br />

Gelegenheit, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />

MdB, EZB-Präsident Mario Draghi und dem Premierminister<br />

Schwedens, Fredrik Reinfeldt, seine For<strong>der</strong>ungen<br />

für mehr Stabilität, Verlässlichkeit und<br />

Eigenverantwortung in <strong>der</strong> EU zu präsentieren. Auf<br />

dem Bundessymposion „Verantwortung für Europa:<br />

Wege aus <strong>der</strong> Schuldenkrise“ im Oktober <strong>2011</strong><br />

legte <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> in Anwesenheit von Bundestagspräsident<br />

Prof. Dr. Norbert Lammert und<br />

dem designierten Co-Vorstandsvorsitzenden <strong>der</strong><br />

Deutsche Bank AG, Jürgen Fitschen, konkrete Leitlinien<br />

für einen neuen EU-Stabilitätsrahmen vor.<br />

Die Bundesfachkommission Europäische Wirtschafts-<br />

und Währungspolitik sprach sich unter<br />

dem Vorsitz von Dr. Lutz R. Raettig, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Aufsichtsrates, MorganStanley Bank AG, für<br />

mehr Tempo und Geschlossenheit bei <strong>der</strong> Schaffung<br />

eines transparenten und überzeugenden internationalen<br />

Regelrahmens für das Finanzsystem<br />

aus und erarbeitete Eckpunkte für eine wirkungsvolle<br />

Aufsichtsstruktur. Der Vorsitzende des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />

Brüssel, Dr. Ansgar Tietmeyer, EU-Beauftragter<br />

des Vorstandes, Deutsche Bank AG, hieß<br />

neben zahlreichen Abgeordneten des Europäischen<br />

Parlamentes u. a. EU-Handelskommissar<br />

Karel De Gucht und Prof. Dr. h.c. mult. Reinhold<br />

Würth zu zentralen Fragen <strong>der</strong> Europäischen Integration<br />

willkommen.<br />

Die EU-Schuldenkrise hat die Konstruktionsfehler<br />

<strong>der</strong> Währungsunion schonungslos offengelegt. Anlässlich<br />

seines Bundessymposions „Verantwortung<br />

für Europa: Wege aus <strong>der</strong> Schuldenkrise“ for<strong>der</strong>te<br />

<strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> die EU vor über 400 Teilnehmern<br />

auf, endlich ein überzeugendes Gesamtkonzept zur<br />

Lösung <strong>der</strong> Schuldenkrise vorzulegen. Anstatt einzelne<br />

Punkte isoliert zu betrachten, gilt es, Antworten<br />

auf die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit einzelner<br />

Euro-Staaten, die Stabilisierung des Finanzmarktes<br />

und die ausufernde Staatsverschuldung zu<br />

finden. Vor allem muss Schluss damit sein, immer<br />

größere Rettungspakete zu schnüren und die<br />

Risiken auf die Steuerzahler abzuwälzen.<br />

In einem Namensartikel für das Handelsblatt<br />

vom 17. August <strong>2011</strong> mahnt <strong>der</strong><br />

Präsident des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es, Prof.<br />

Kurt J. Lauk: „Das Brechen europäischer<br />

Verträge darf nicht länger mit Finanzhilfen<br />

belohnt werden. Seit 2009 sind die<br />

Haftungsgemeinschaften in Europa –<br />

trotz ständiger Beteuerung des Gegenteils<br />

– stetig ausgebaut worden. Dieser<br />

Irrweg muss beendet werden. Denn er<br />

führt in eine Richtung, die letztlich den<br />

Zusammenbruch <strong>der</strong> Währungsunion<br />

unvermeidlich macht.“<br />

Gegenüber den politischen Entscheidungsträgern<br />

hat <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />

diese Prioritäten zum Aufbau eines EU-<br />

Stabilitätsrahmens eingefor<strong>der</strong>t:<br />

n Anschärfung des Stabilitätspaktes<br />

mit automatischen Sanktionen bei<br />

Misswirtschaft,<br />

n Verstärkung <strong>der</strong> wirtschaftspolitischen<br />

Koordinierung und Überwachung,<br />

n Konsequente Absage an Euro-Bonds,<br />

n Klares Bekenntnis zur geldpolitischen<br />

Unabhängigkeit <strong>der</strong> EZB,<br />

n Erhaltung und Stärkung des Budgetrechts<br />

des Deutschen Bundestages.<br />

EU-Stabilitätsrahmen stärken<br />

Haushaltsdisziplin und<br />

Wachstumsimpulse verbinden<br />

Dank ihres entschlossenen Stabilitätskurses hat die<br />

Bundesregierung gegen den Wi<strong>der</strong>stand vieler europäischer<br />

Partner wichtige Schritte für überzeugende<br />

Sanktions- und Kontrollinstrumente durchsetzen<br />

können. Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> begrüßt ausdrücklich,<br />

dass <strong>der</strong> Ausweitung <strong>der</strong> Vergemein-<br />

EuRopäisCHE wiRtsCHAFts- uNd wäHRuNGspolitik 29<br />

Dr. Lutz R. Raettig<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Bundesfachkommission<br />

Europäische Wirtschaftsund<br />

Währungspolitik<br />

„Der fehlende internationale<br />

Ordnungsrahmen war<br />

wesentliche Ursache für die<br />

weltweite Finanz­ und<br />

Wirtschaftskrise. Künftige<br />

Regulierung muss deshalb<br />

auf breiter internationaler<br />

Basis vereinbart werden.<br />

Nationale Alleingänge<br />

erhöhen die Stabilität nicht,<br />

son<strong>der</strong>n führen nur zu<br />

Wettbewerbsnachteilen.“

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