Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Klaus Kubbetat<br />
Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Bundesfachkommission<br />
Wirtschafts- und<br />
Wettbewerbspolitik<br />
„Je mehr sich <strong>der</strong> Staat auf<br />
seine Kernaufgaben konzentriert,<br />
desto stärker wird er.<br />
Verdrängt staatliches Handeln<br />
private unternehmerische<br />
Initiative, gefährdet<br />
dies die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Volkswirtschaft. Deshalb<br />
muss sich <strong>der</strong> Staat aus all<br />
den Bereichen zurückziehen,<br />
die außerhalb seiner Kernaufgaben<br />
liegen.“<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />
Ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk richtete <strong>der</strong><br />
Expertenkreis auf die Etablierung betriebswirtschaftlicherControllinginstrumente.<br />
Nach Beratungen mit <strong>der</strong> Staatssekretärin<br />
im Hessischen Ministerium<br />
<strong>der</strong> Finanzen, Prof. Dr. Luise Hölscher,<br />
empfahl die AG den Übergang von <strong>der</strong><br />
Input- zur Ergebnissteuerung mit<br />
n einem schrittweisen Umstieg von <strong>der</strong><br />
Ka meralistik zur Doppik, um auch<br />
Haus haltsrisiken wie künftige Pen sions<br />
lasten ehrlich abbilden zu können,<br />
n <strong>der</strong> Einführung eines wirkungsorientierten<br />
Rechnungswesens mit Produkthaushalten<br />
und Scorecards,<br />
n <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des voneinan<strong>der</strong> Lernens<br />
durch Bund-Län<strong>der</strong>-übergreifende<br />
Leistungsvergleiche.<br />
Dass IKT-Systeme für den Staat nicht<br />
mehr nur Werkzeuge zur Aufgabenerfüllung<br />
sind, son<strong>der</strong>n auch neue Möglichkeiten<br />
für die Verwaltungsarbeit schaffen,<br />
wurde im Austausch zum Regierungsprogramm<br />
„Vernetzte und transparente Verwaltung“<br />
mit dem Leiter Innen- und Rechtspolitik im Bundeskanzleramt,<br />
Dr. Michael Wettengel, deutlich. Für die<br />
Arbeitsgruppe war es beson<strong>der</strong>s wichtig, dass in die<br />
Umsetzung des Regierungsprogramms auch die<br />
zukunftssichere Gestaltung <strong>der</strong> Netzinfrastruktur<br />
des Bundes einfließt. Die AG for<strong>der</strong>te<br />
n die IT-Netze des Bundes mehr denn je vor externen<br />
Angriffen zu schützen,<br />
n die ressortübergreifenden Regierungsnetze IVBB<br />
und IVBV/BVN in einer gemeinsamen Infrastruktur<br />
neu aufzustellen, um ein Netz für die gesamte<br />
Bundesverwaltung zu schaffen,<br />
n langfristig eine Verknüpfung <strong>der</strong> Netzstruktur<br />
von Bund und Län<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Verantwortung des<br />
Bundes herzustellen, um einen Bund-, Län<strong>der</strong>-,<br />
idealerweise auch Kommunen übergreifenden<br />
Datenaustausch zu ermöglichen.<br />
Wohlstand durch Freihandel –<br />
Politik für die Reform des Welthandelssystems<br />
Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> enormen Bedeutung des<br />
Außenhandels für das deutsche BIP, <strong>der</strong> Abwertungswettläufe<br />
<strong>der</strong> Währungen, Handelsbeschränkungen<br />
bei Rohstoffen o. a., <strong>der</strong> Diskussion um<br />
Export-Obergrenzen, räumte die Bundesfachkommission<br />
dem Thema Außenwirtschaft einen geson<strong>der</strong>ten<br />
Schwerpunkt ein.<br />
In den Beratungen stellte <strong>der</strong> Generaldirektor Unternehmen<br />
und Industrie <strong>der</strong> Europäischen Kommission,<br />
Heinz Zourek, die Eckpunkte <strong>der</strong> Handelspolitik<br />
sowie Rohstoff-Strategie <strong>der</strong> EU vor. Im<br />
November bildeten diese Themen den Kern eines<br />
Europasymposions in Brüssel, an dem auch EU-<br />
Handelskommissar Karel De Gucht und ICC-Präsident<br />
Gérard Worms teilnahmen. Der <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
trat bei seinen Aktivitäten vehement für eine Unterbindung<br />
protektionistischer Tendenzen und die<br />
konsequente Fortsetzung <strong>der</strong> Doha-Runde ein.<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong>-Präsident Prof. Dr. Kurt J.<br />
Lauk am Rande des Wirtschaftstages am<br />
25. Mai <strong>2011</strong> gegenüber dem Handelsblatt:<br />
„Der Königsweg zu offenen Märkten<br />
führt über die WTO und ein starkes, regelgebundenes<br />
multilaterales Handelssystem. Die WTO muss<br />
deshalb ein Projekt zur Liberalisierung des Handels<br />
bleiben, ihre Verhandlungen dürfen nicht durch<br />
sachfremde Politikbereiche überfrachtet werden.“<br />
Zugleich erneuerte <strong>der</strong> Präsident die For<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong><br />
rasant wachsenden Produktpiraterie durch international<br />
verbindliche Regelungen Einhalt zu gebieten<br />
und empfahl, das Thema dauerhaft auf die<br />
Agenda <strong>der</strong> G20-Treffen zu setzen.<br />
Wettlauf um die Wachstumsmärkte – Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> Außenwirtschaftsoffensive<br />
Ein Jahr nach Start <strong>der</strong> Außenwirtschaftsoffensive<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung spiegelte die Bundesfachkommission<br />
den Vorstoß und legte nach Beratungen<br />
mit <strong>der</strong> Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung,<br />
Dagmar Wöhrl MdB, und dem Abteilungsleiter<br />
Außenwirtschaft im Bundeswirtschaftsministerium,<br />
Dr. Karl-Ernst Brauner, Empfehlungen für<br />
dessen Weiterentwicklung vor:<br />
n Ausdehnung auf Schwellenlän<strong>der</strong> mit dynamischem<br />
Wachstum,<br />
n frühzeitige Netzwerkbildung durch Über tragung<br />
<strong>der</strong> mit den GUS-Staaten praktizierten Managerprogramme<br />
auf Staaten <strong>der</strong> „2. Reihe“,<br />
n Koordinierung <strong>der</strong> Wirtschafts-, Außen- und Entwicklungspolitik<br />
zur Schaffung strategischer<br />
Rohstoff-Partnerschaften.<br />
Piraterie und Welthandel –<br />
Schutzmandat für Handelsschiffe?<br />
Zugleich rief die Kommission die gestiegenen<br />
Sicher heitsrisiken auf den internationalen See -<br />
wegen auf die Agenda. In Beratungen mit dem Parl.<br />
Staatssekretär beim Bundesminister <strong>der</strong> Vertei-<br />
36 wiRtsCHAFts- uNd wEttbEwERbspolitik