Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />
Immobilienwirtschaft und Stadtentwicklung<br />
In Deutschland verbrauchen Gebäude 40 Prozent<br />
<strong>der</strong> Energie und verursachen ein Drittel <strong>der</strong> CO2-<br />
Emissionen. Ohne eine Steigerung <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />
im Gebäudebereich wird die im Energiekonzept<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung gefor<strong>der</strong>te Erhöhung <strong>der</strong><br />
Sanierungsrate von ein auf zwei Prozent pro Jahr<br />
nicht erreicht. Notwendig ist ein Sanierungsfahrplan,<br />
<strong>der</strong> auf freiwilliger Optimierung statt staatlichem<br />
Zwang beruht, um den Sanierungsstau zügig<br />
zu beheben. Wie neue Technologien für klimaeffiziente<br />
Gebäude eingesetzt werden können, war ein<br />
Schwerpunkt des Kompetenzzentrums „Mobilität,<br />
Gebäude, Kommunikation – Vernetzte Innovationen<br />
für neues Wachstum“ mit dem zuständigen<br />
Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,<br />
Dr. Peter Ramsauer MdB. Weitere<br />
Kernthemen <strong>der</strong> Bundesarbeitsgruppe Immobilienwirtschaft<br />
und Stadtentwicklung unter dem<br />
Vorsitz von Dr. Marc Weinstock, Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />
Aufsichtsrates <strong>der</strong> DSK, Deutsche Stadt- und<br />
Grundstücksentwicklungsgesellschaft, waren die<br />
Novelle des Mietrechts, die Mo<strong>der</strong>nisierung des<br />
Maklerrechts sowie Perspektiven für die Verwirklichung<br />
einer integrierten Stadtentwicklung.<br />
Verlässlichkeit bei energetischen Gebäudesanierungen<br />
– Freiwilligkeit statt Planwirtschaft!<br />
Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> hat die Maßnahmen zur Steigerung<br />
<strong>der</strong> Energieeffizienz im Gebäudebereich auch<br />
<strong>2011</strong> weiter vorangetrieben. Es ist gelungen, die Verankerung<br />
von Zwangssanierungen zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Nun muss gewährleistet werden, dass diese nicht<br />
durch die Hintertür eingeführt werden.<br />
Will die Bundesregierung ihre Klimaziele erreichen<br />
und den Sanierungsstau auflösen, kommt sie um<br />
mehr Anreize für Energieeffizienz nicht herum. Ein<br />
E För<strong>der</strong>ung löst zwischen sechs und neun E private<br />
Investitionen, Arbeitsplätze im mittelständischen<br />
Handwerk und Steuereinnahmen für den Staat aus.<br />
In seinem „Zukunftspakt für das Industrie land<br />
Deutschland“ hatte sich <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> nachdrücklich<br />
für eine Aufstockung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms<br />
sowie die Wie<strong>der</strong>einführung<br />
steuerlicher Son<strong>der</strong>abschreibungen für energetische<br />
Sanierungen ausgesprochen. Ein Teilerfolg<br />
konnte mit <strong>der</strong> Aufstockung des Gebäudesanierungsprogramms<br />
von 20<strong>12</strong> bis 2014 auf 1,5 Milliarden<br />
E jährlich erzielt werden. Jedoch nimmt <strong>der</strong><br />
Energie- und Klimafonds, <strong>der</strong> zur Finanzierung vorgesehen<br />
ist, weniger Geld aus <strong>der</strong> Versteigerung von<br />
CO2-Zer tifikaten ein als erwartet. Hier muss dringend<br />
nachjustiert und Klarheit über die Ausstattung<br />
und Aufteilung <strong>der</strong> Mittel geschaffen werden.<br />
Noch offen ist die Entscheidung über Art und Höhe<br />
<strong>der</strong> steuerlichen Abschreibung von energetischen<br />
Sanierungsmaßnahmen. Als einziges <strong>der</strong> sieben im<br />
Maßnahmepaket <strong>der</strong> Energiewende enthaltenen<br />
Gesetze hatte <strong>der</strong> Bundesrat die steuerliche För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> energetischen Sanierung gestoppt.<br />
Der Präsident des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es, Prof.<br />
Dr. Kurt J. Lauk, erklärte gegenüber <strong>der</strong><br />
dpa am 13. Februar 20<strong>12</strong>: „Dass Bundeslän<strong>der</strong><br />
eigene Klimafahrpläne entwickeln<br />
und zugleich steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten<br />
für energetische Sanierungen auf Bundesebene<br />
blockieren, ist unseriös. Die Hängepartie<br />
zeigt, dass hier viel zu kurz gesprungen wird.“<br />
Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> drängt auf eine zügige Entscheidung<br />
über die För<strong>der</strong>ung energetischer Sanierungsmaßnahmen.<br />
Um die Unsicherheit bei Eigentümern<br />
zu überwinden und mehr private Investitionen<br />
anzukurbeln, sind vor allem verlässliche Bedingungen<br />
notwendig. Hierzu gehören u. a. auch:<br />
n Keine weitere Verschärfung <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung,<br />
n Keine Umgehung des Wirtschaftlichkeitsgebots<br />
durch landes- und kommunalpolitische Vorschriften,<br />
n Keine verpflichtenden Sanierungsraten.<br />
Mehr Tempo bei <strong>der</strong> Mietrechtsnovelle!<br />
Um energetische Sanierungen zu erleichtern sowie<br />
Kosten und Lasten zwischen Mietern und Vermietern<br />
fair zu verteilen, muss das Mietrecht angepasst<br />
werden. Gegenüber Dr. Birgit Grundmann, Staatssekretärin<br />
bei <strong>der</strong> Bundesministerin <strong>der</strong> Justiz,<br />
bezog die Bundesarbeitsgruppe klar Stellung und<br />
hat ihre For<strong>der</strong>ungen für die Mietrechtsnovelle<br />
eingebracht:<br />
n Einführung einer Duldungspflicht für Mieter<br />
und dreimonatiger Ausschluss <strong>der</strong> Mietmin<strong>der</strong>ung<br />
bei energetischen Mo<strong>der</strong>nisierungen,<br />
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