Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
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Verkehrspolitik<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />
Die verkehrspolitische Arbeit des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
stand ganz im Zeichen <strong>der</strong> großen Brennpunktthemen<br />
des Mobilitätssektors: <strong>der</strong> Gewährleistung<br />
einer leistungsfähigen, mo<strong>der</strong>nen Verkehrsinfrastruktur<br />
und <strong>der</strong> Entwicklung innovativer, umweltschonen<strong>der</strong><br />
Antriebstechnologien. Prof. Dr.<br />
Kurt J. Lauk, Präsident des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es, erklärte<br />
dazu im Rahmen des Kompetenzzentrums<br />
Deutschland am 18. März <strong>2011</strong> in Berlin: „Wir müssen<br />
alles daran setzen, dass wir bei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
unserer Infrastruktur, aber auch bei <strong>der</strong><br />
Erforschung alternativer Antriebe und Kraftstoffe<br />
nicht zu den Langsamen gehören. Das ist nicht zuletzt<br />
auch für die Zukunft des Industriestandortes<br />
Deutschland entscheidend.“<br />
Vor diesem Hintergrund richtete die Bundesfachkommission<br />
Verkehrspolitik ihr beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />
auf die Begleitung des Weißbuches Verkehr,<br />
das die Grundlinien <strong>der</strong> europäischen und<br />
damit nationalen Verkehrspolitik <strong>der</strong> nächsten<br />
Jahrzehnte absteckt. Daneben bestimmten Wettbewerbsthemen<br />
wie die Liberalisierung des Buslinienfernverkehrs<br />
die Agenda <strong>der</strong> Kommission. Im<br />
Kommissionsvorsitz selbst vollzog sich zum 1. Mai<br />
<strong>2011</strong> ein Wechsel. Das Ehrenamt ging von Mathias<br />
Stinnes, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter, Hugo<br />
Stinnes (GmbH & Co.) KG, Hohen Demzin, auf<br />
Dr. Claus-Peter Martens, Partner, ROLEMA Rechtsanwälte<br />
und Notare, Berlin, über.<br />
Die Arbeitsgruppe Verkehrsinfrastruktur trieb<br />
unter Fe<strong>der</strong>führung ihres Vorsitzenden Frank M.<br />
Schmid, Geschäftsführer <strong>der</strong> Schmid Mobility<br />
Solutions GmbH, Willich, die Umsetzung <strong>der</strong> im<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> entwickelten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung<br />
Bundesfernstraße voran<br />
und brachte sich u. a. in die Reform <strong>der</strong> Wasserund<br />
Schifffahrtsverwaltung des Bundes ein.<br />
New Mobility – Innovative Antriebstechnologien<br />
für die Mobilität von morgen<br />
Einen viel beachteten Höhepunkt bildete das Kompetenzzentrum<br />
Deutschland, bei dem über 900<br />
56<br />
Teilnehmer den Austausch zu aktuellen Entwicklungen<br />
und Perspektiven in den Bereichen Mobilität,<br />
Gebäude und Kommunikation suchten. Gemeinsam<br />
mit Bundesverkehrsminister Dr. Peter<br />
Ramsauer MdB, VDA-Präsident Matthias Wissmann,<br />
dem Präsidenten Rolls Royce Deutschland,<br />
Dr. Michael Haidinger, o. a. dem Direktor des Michelin-Technologiezentrums,<br />
Didier Miraton, wurden<br />
unter Mo<strong>der</strong>ation des damaligen Präsidenten <strong>der</strong><br />
European School of Management and Technology,<br />
Prof. Dr. Lars-Hendrik Röller, die politischen Rahmenbedingungen<br />
für die Entwicklung umweltschonen<strong>der</strong><br />
Antriebstechnologien erörtert.<br />
WELT ONLINE brachte in <strong>der</strong> Berichterstattung<br />
vom 18. März <strong>2011</strong> das Votum<br />
<strong>der</strong> Experten auf den Punkt und<br />
notierte: „Wichtig sei die Verfolgung<br />
eines technologieoffenen Ansatzes. Forschung und<br />
Entwicklung an batterie-elektrischen Fahrzeugen<br />
müssten genauso vorangetrieben werden wie die<br />
weitere Erforschung von Antrieben mit Wasserstoff<br />
o<strong>der</strong> Brennstoffzelle. Deshalb, so das Plädoyer,<br />
sei es um so wichtiger, vor allem auch auf den Faktor<br />
Wettbewerb zu setzen.“<br />
Mit Blick auf das Beispiel Elektromobilität for<strong>der</strong>te<br />
<strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> im Ergebnis:<br />
n Forschung und Entwicklung durch Clusterbildung<br />
zu optimieren,<br />
n För<strong>der</strong>maßnahmen auf den Forschungsbereich<br />
sowie die Schaffung von Infrastrukturen zu<br />
begrenzen und nicht als Dauersubventionen<br />
an zulegen,<br />
n einheitliche Standards hinsichtlich <strong>der</strong> Tank-<br />
und Ladeinfrastruktur auf europäischer und<br />
internationaler Ebene durchzusetzen,<br />
n auf staatliche Kaufprämien zu verzichten und<br />
die Marktprozesse als Entdeckungsverfahren zu<br />
nutzen.<br />
Carbazol – Kraftstoff <strong>der</strong> Zukunft?<br />
Aufbauend auf das Kompetenzzentrum widmete<br />
sich die Verkehrskommission in ihren Beratungen<br />
den Ergebnissen eines Forschungsprojektes zur<br />
effektiven Energiespeicherung <strong>der</strong> Universität<br />
Erlangen-Nürnberg um Prof. Dr. Peter Wasserscheid<br />
und Prof. Dr. Wolfgang Arlt.<br />
Die von dem Forscherteam entwickelte Methode<br />
erlaubt es, auf Basis sog. Liquid Organic Hydrogen<br />
Carrier (LOHC), o. a. „Carbazol“, Wasserstoff in organischen<br />
Molekülen nicht nur anzureichern, son<strong>der</strong>n<br />
auch ohne Ladeverluste über große Zeiträume zu<br />
lagern und über die herkömmliche Tankinfrastruk-<br />
vERkEHRspolitik