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Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />

Steuern, Haushalt und Finanzen<br />

Dem Ziel, die vom <strong>Wirtschaftsrat</strong> mit initiierte<br />

Schuldenbremse im Grundgesetz einzuhalten, ist<br />

die christlich-liberale Regierung einen großen<br />

Schritt näher gekommen. Statt geplanter <strong>48</strong>,4 Milliarden<br />

€ konnte die Neuverschuldung des Bundeshaushaltes<br />

<strong>2011</strong> durch konsequente Verwendung<br />

<strong>der</strong> Steuermehreinnahmen um 65 Prozent auf<br />

17,3 Milliarden € gesenkt werden. Angesichts <strong>der</strong><br />

sich abschwächenden Konjunktur, <strong>der</strong> Energiewende<br />

und <strong>der</strong> EU-Staatsschuldenkrise ist es richtig,<br />

den konjunkturellen Rückenwind zum Defizitabbau<br />

zu nutzen. Die Vorgaben zur Schuldenbremse<br />

sollten deshalb möglichst schnell erfüllt werden,<br />

am besten bereits 2014 anstatt erst 2016. Zusätzlich<br />

müssen <strong>der</strong> Bund und die Län<strong>der</strong> das Ausgabenwachstum<br />

dauerhaft kräftig absenken, um strukturell<br />

ausgeglichene Haushalte zu erreichen.<br />

Die Bundesarbeitsgruppe Staatsfinanzen legte unter<br />

dem Vorsitz des haushaltspolitischen Sprechers<br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Barthle<br />

MdB, einen 15-Punkte-Katalog zur erfolgreichen<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Schuldenbremse auf Län<strong>der</strong>ebene<br />

vor. Unter Leitung von Dr. Martina Baumgärtel,<br />

Head of Group Regulatory Policy, Allianz SE, hat die<br />

Bundesfachkommission Steuern, Haushalt und<br />

Finanzen Vorschläge zur Vereinfachung des Steuersystems<br />

erarbeitet und an die politisch entscheidenden<br />

Akteure herangetragen.<br />

Das überwältigende Bürgervotum von 70 Prozent<br />

für die Einführung <strong>der</strong> Schuldenbremse in die hessische<br />

Verfassung sollten alle Regierungen als<br />

Ansporn nehmen: Alle Bundeslän<strong>der</strong> müssen ihre<br />

Konsolidierungsanstrengungen zum vollständigen<br />

Defizitabbau bis 2020 ernsthaft beginnen bzw.<br />

noch intensiver fortführen als bisher. Verbesserungen<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

müssen diese Maßnahmen begleiten: Die Län<strong>der</strong><br />

dürfen sich dringend notwendiger Vereinfachungen<br />

des Steuersystems sowie <strong>der</strong> Beseitigung<br />

<strong>der</strong> kalten Progression nicht verweigern. Darüber<br />

hinaus trägt nachhaltiger Bürokratieabbau zu<br />

mehr Wirtschaftswachstum und damit zur Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> Haushaltsfinanzierung bei.<br />

Einhaltung <strong>der</strong> Schuldenbremse gewährleisten<br />

Disziplin in <strong>der</strong> Haushaltsführung ist Grundvoraussetzung<br />

für nachhaltige Finanzen. Mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung<br />

des Haushaltsaufstellungsverfahrens habe<br />

<strong>der</strong> Bund spürbare Fortschritte erzielt, erklärte<br />

Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium,<br />

gegenüber <strong>der</strong> Arbeitsgruppe Staatsfinanzen.<br />

Die Regel, Haushalte grundsätzlich ohne<br />

Einnahmen aus Krediten auszugleichen, muss<br />

zwingend allerorts ernst genommen werden. Während<br />

<strong>der</strong> Bund sich mit Erfolg strikt an seinem<br />

Konso lidierungspfad orientiert, fehlen verbindliche<br />

De fizitabbaupläne in einigen Bundeslän<strong>der</strong>n noch<br />

gänzlich. Solche Pläne verlangt nicht nur die entsprechende<br />

Vorschrift im Grundgesetz; auch die<br />

europäischen Partner erwarten im Kontext <strong>der</strong> EU-<br />

Schuldenkrise von Deutschland die Einhaltung<br />

seiner eigenen Schuldenbremse.<br />

In <strong>der</strong> WirtschaftsWoche vom 23. Mai<br />

<strong>2011</strong> wies Prof. Dr. Kurt J. Lauk, Präsident<br />

des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es, auf Deutschlands<br />

Musterrolle hin: „Wir brauchen strengere<br />

Bedingungen für Finanzhilfen in Europa. Es kann<br />

sie nur geben, wenn die Nehmerlän<strong>der</strong> in ihren<br />

Verfassungen eine Schuldenbremse nach deutschem<br />

Vorbild verankern.“<br />

Solide Staatsfinanzen schaffen<br />

Der deutsche Schuldenberg ist inzwischen auf über<br />

81 Prozent des Bruttoinlandsproduktes angestiegen.<br />

Das Maastricht-Kriterium, das nur eine Schuldenquote<br />

von 60 Prozent zulässt, hat Deutschland<br />

zuletzt 2002 eingehalten. Umso dringlicher ist nun<br />

eine nachhaltige Abkehr von <strong>der</strong> weit verbreiteten<br />

Verschuldungsmentalität, so Steffen Kampeter<br />

MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister<br />

<strong>der</strong> Finanzen, in <strong>der</strong> Bundesfachkommission.<br />

Wie<strong>der</strong>holt belegten <strong>2011</strong> renommierte<br />

Umfragen, dass die Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung eine<br />

konsequente Haushaltskonsolidierung und solide<br />

Staatsfinanzen nachdrücklich unterstützt.<br />

Das Handelsblatt vom 2. August <strong>2011</strong><br />

zitiert Prof. Dr. Kurt J. Lauk: „Gerade die<br />

Konsolidierung <strong>der</strong> öffentlichen Budgets<br />

muss zum ‚Gütesiegel‘ <strong>der</strong> schwarzgelben<br />

Koalition werden. Das Gelingen <strong>der</strong> Haushaltssanierung<br />

wird über den Erfolg dieser Bundesre<br />

gierung entscheiden.“<br />

32 stEuERN, HAusHAlt uNd FiNANzEN

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