Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Jahresbericht 2011 12,48 MB - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dr. Claus-Peter Martens<br />
Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Bundesfachkommission<br />
Verkehrspolitik<br />
(ab 01. 05. <strong>2011</strong>)<br />
„Für die Mobilität von<br />
morgen spielen eine<br />
Vielzahl technologischer<br />
Lösungen eine Rolle:<br />
effiziente Verbrennungsmotoren,<br />
Elektromobilität,<br />
Hybrid lösungen, alternative<br />
Kraftstoffe. Bei <strong>der</strong><br />
Erforschung und Implementierung<br />
neuer<br />
Technologien muss <strong>der</strong><br />
Grundsatz <strong>der</strong> Technologieoffenheit<br />
und Wettbewerbsfähigkeit<br />
gelten.“<br />
tur (Pipeline, Tankschiff, Tanklager,<br />
Tankstelle) zu verteilen. Nach Entladung<br />
<strong>der</strong> gespeicherten Energie könne das<br />
Material zum Ort <strong>der</strong> Energieerzeugung,<br />
einem Windkraft- o<strong>der</strong> Solarpark, rücktransportiert<br />
und dort erneut aufgeladen<br />
werden. Nach <strong>der</strong>zeitigem Forschungsstand<br />
würde ein Pkw mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor<br />
(Leistung<br />
136 PS, 220 km/h) mit einer 87 Liter-Tankfüllung<br />
Carbazol eine Reichweite von<br />
600 km erzielen – die einzige Emission<br />
dabei: Wasserdampf.<br />
Die Bundesfachkommission stimmte in<br />
ihrem Beratungen mit Prof. Dr. Wasserscheid<br />
überein, dass diese Forschungsergebnisse<br />
einen herausgehobenen Beitrag<br />
leisten können, die Energieversorgung<br />
<strong>der</strong> Zukunft zu sichern und das Tor<br />
zur CO2-freien Mobilität zu öffnen. An<br />
<strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> LOHC-/Carbazol-Verbindungen<br />
muss daher mit<br />
Nachdruck gearbeitet werden. Angesichts<br />
<strong>der</strong> Potenziale <strong>der</strong> bisher vorgelegten<br />
Ergebnisse befürwortete die Bundesfachkommission<br />
eine För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Forschungsaktivitäten durch die Bundesregierung.<br />
Weißbuch Verkehr – Anfor<strong>der</strong>ungen an eine<br />
zukunftsgerichtete europäische Verkehrspolitik<br />
Im März <strong>2011</strong> legte die Europäische Kommission das<br />
Weißbuch Verkehr vor. Die im Weißbuch formulierten<br />
Ziele und Maßnahmen <strong>der</strong> europäischen<br />
Verkehrspolitik waren gleich mehrfach Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Arbeit des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es. So stellte <strong>der</strong><br />
Generaldirektor <strong>der</strong> Generaldirektion (GD) Verkehr,<br />
Dr. Matthias Ruete, die Eckpunkte exklusiv <strong>der</strong><br />
Verkehrskommission des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es vor und<br />
stand auch zur Verfügung, diese im Juni gemeinsam<br />
u. a. mit dem Generaldirektor <strong>der</strong> GD Klima,<br />
Dr. Jos Delbeke, im Rahmen eines Europasym -<br />
posions in Brüssel zu diskutieren.<br />
An wichtigen Stellen des Weißbuches mahnte <strong>der</strong><br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> erhebliche Nachbesserungen und<br />
Konkretisierungen an.<br />
Dazu Generalsekretär Wolfgang Steiger<br />
am 22. Juni <strong>2011</strong> gegenüber dpa: „Der<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> begrüßt ausdrücklich die<br />
Pläne <strong>der</strong> EU zur Einrichtung eines einheitlichen<br />
europäischen Verkehrsraumes mit <strong>der</strong><br />
Schaffung leistungsfähiger Verkehrskorridore und<br />
insgesamt mehr Wettbewerb im Verkehrssektor.<br />
vERkEHRspolitik<br />
Bei den Mitteln <strong>der</strong> Durchsetzung muss sich die<br />
Europäische Kommission jedoch den Vorwurf gefallen<br />
lassen, vom Grundsatz <strong>der</strong> Gleichbehandlung<br />
<strong>der</strong> Verkehrsträger abzuweichen.“<br />
In <strong>der</strong> Kritik stand vor allem die dirigistische Feinsteuerung<br />
durch langfristig verordnete Zielwerte.<br />
Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e mit Blick auf die Vision,<br />
30 Prozent des Straßengüterverkehrs auf Strecken<br />
über 300 Kilometer bis 2030 auf Schiene und Binnenschiff<br />
zu verlagern o<strong>der</strong> auch die verkehrsinduzierten<br />
CO2-Emissionen zum Beispiel durch<br />
Anlastung externer Kosten bis zum Jahr 2050 um<br />
60 Prozent zu reduzieren. Zudem kritisierte <strong>der</strong><br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong>, dass die Europäische Kommission<br />
offenließ, wie das riesige Infrastrukturprojekt eines<br />
europäischen Kernnetzes konkret finanziert werden<br />
soll und for<strong>der</strong>te an dieser essentiellen Stelle<br />
Nachbesserungen ein.<br />
Mehr Straße für den Euro – Leistungs- und<br />
Finanzierungsvereinbarung Bundesfernstraße<br />
Einen beson<strong>der</strong>en Erfolg konnte <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
für das in seinen Reihen entwickelte Modell einer<br />
Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung für den<br />
Erhalt und Betrieb <strong>der</strong> Autobahnen und Bundesstraßen<br />
verbuchen. Das Modell wird nach<br />
Plänen des Bundesverkehrsminis teriums ab 20<strong>12</strong><br />
mit bundesweit zunächst 29 Pilotstrecken in die<br />
praktische Erprobung treten. Damit konnte <strong>der</strong><br />
Grundstein gelegt werden für:<br />
n mehr Planungssicherheit in <strong>der</strong> Infrastrukturfinanzierung<br />
durch Entkopplung <strong>der</strong> Finanzmittel<br />
von haushalterischen Schwankungen;<br />
n mehr Transparenz durch eine exakte Darstellung<br />
von Mittelherkunft und Mittelverwendung;<br />
n mehr Effizienz durch klare Aufgabenzuordnungen<br />
zwischen Bund und Län<strong>der</strong>n;<br />
n mehr Wettbewerb durch größere Gestaltungsspielräume<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> bei Durchführung <strong>der</strong><br />
Erhaltungsinves titionen und<br />
n eine insgesamt deutliche Verbes serung <strong>der</strong> Straßenqualität<br />
– bei gleichem Mitteleinsatz.<br />
Die Pilotphase des Modells wird <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
intensiv begleiten.<br />
Mammutaufgabe – Reform <strong>der</strong> Wasser-<br />
und Schifffahrtsverwaltung des Bundes<br />
Die Sparzwänge <strong>der</strong> Schuldenbremse, vor allem<br />
aber die jahrelange Unterfinanzierung <strong>der</strong> Wasserstraßen<br />
mit ihren unübersehbaren Folgen für<br />
Schleusen, Flüsse und Kanäle haben zu einem un-<br />
57