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Empfehlungen zur kalkulierten parenteralen Initialtherapie ...

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<strong>Empfehlungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>kalkulierten</strong> <strong>parenteralen</strong> <strong>Initialtherapie</strong> bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen – Update 2010<br />

57. Stuart S, Booth TC, Cash CJ, Hameeduddin<br />

A, et al. Complications of continuous<br />

ambulatory peritoneal dialysis.<br />

Radiographics 2009;29:441-60.<br />

58. Trautmann M, Lepper PM, Bodmann KF.<br />

Resistenzentwicklung von Pseudomonas<br />

aeruginosa unter antibiotischer Therapie.<br />

Arzneimitteltherapie 2006;24:50-6.<br />

59. Van Ruler O, Mahler CW, Boer KR,<br />

Reuland EA, et al. Comparison of ondemand<br />

vs planned relaparotomy strategy<br />

in patients with severe peritonitis:<br />

a randomized trial. JAMA 2007;298:<br />

865-72.<br />

60. Villatore E, Bassi C, Larvin M. Antibiotic<br />

therapy for prophylaxis against infection<br />

of pancreatic necrosis in acute pancreatitis.<br />

Cochrane Database Syst Rev 2006:<br />

CD002941.<br />

61. Vogel F, Bodmann KF, Experten kommission<br />

der Paul-Ehrlich-Gesellschaft. <strong>Empfehlungen</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>kalkulierten</strong> <strong>parenteralen</strong><br />

<strong>Initialtherapie</strong> bakterieller Erkrankungen<br />

bei Erwachsenen. Chemother J 2004;<br />

13:46-105.<br />

62. Wacha H, Schäfer V, Schöffel U, et al:<br />

Peritonitis und andere intraabdominelle<br />

Infektionen. In: Adam D, Doerr E, Linke<br />

S, Lode H (Hrsg.). Die Infektiologie.<br />

Springer; 2004.<br />

63. Wacha H, Warren B, Bassaris H, Nikolaidis<br />

P, et al. Comparison of sequential<br />

intravenous ciprofloxacin plus metronidazole<br />

with intravenous ceftriaxon plus<br />

metronidazole for treatment of complicated<br />

intra-abdominal infections. Surg<br />

Infect 2006;7:341-54.<br />

64. Weigelt J, Itani K, Stevens D, Lau W, et<br />

al. Linezolid versus vancomycin in the<br />

treatment of complicated skin and soft<br />

tissue infections. Antimicrob Agents<br />

Chemother 2005;49:2260-6.<br />

65. Whitcomb DC. Acute pancreatitis. N<br />

Eng J Med 2006;354:2142-50.<br />

66. Witte W, Mielke M. Beta- Laktamasen<br />

mit breitem Wirkungsspektrum: Grundlagen,<br />

Epidemiologie, Schlussfolgerungen<br />

für die Prävention. Bundesgesundheitsbl<br />

Gesundheitsforsch Gesundheitssch<br />

2004;46:881-90.<br />

67. Wong PF, Gilliam AD, Kumar S, Shenfine<br />

J, et al. Antibiotic regimens for secondary<br />

peritonitis of gastrointestinal origin<br />

in adults. Cochrane Database Syst Rev<br />

2005;CD004539.<br />

8. Infektionen der<br />

Nieren und des<br />

Urogenitaltrakts<br />

Florian Wagenlehner, Reinhard Fünfstück,<br />

Udo Hoyme, Martin Kaase, Eberhard<br />

Kniehl, Johannes Knobloch, Kurt Naber<br />

Indikation <strong>zur</strong> initialen <strong>parenteralen</strong><br />

Antibiotika-Therapie<br />

Bei Infektionen der Nieren und des Urogenitaltraktes<br />

ist bei Erwachsenen in der<br />

Regel eine initiale (empirische) parenterale<br />

Antibiotika-Therapie nur bei schweren klinischen<br />

Verlaufsformen mit Allgemeinsymptomen<br />

wie Übelkeit und Erbrechen oder<br />

bei Verdacht auf Sepsis (siehe Kapitel 10)<br />

erforderlich [12]. Im Wesentlichen handelt<br />

es sich dabei um schwere Verlaufsformen<br />

einer unkomplizierten oder komplizierten<br />

bzw. nosokomialen Pyelonephritis, einer<br />

akuten Prostatitis, selten einer akuten Epididymitis<br />

mit oder ohne Orchitis, einer<br />

akuten Salpingitis-Pelveoperitonitis oder<br />

um schwere abszedierende Infektionen im<br />

Bereich der Nieren und des Urogenitaltraktes.<br />

Gelegentlich muss auch eine parenterale<br />

Therapie empirisch initiiert werden,<br />

wenn in bestimmten klinischen Situationen<br />

mit multiresistenten Erregern gerechnet<br />

werden muss, für die keine oralen<br />

Antibiotika <strong>zur</strong> Verfügung stehen und das<br />

mikrobiologische Testergebnis nicht abgewartet<br />

werden kann, da z. B. eine Operation<br />

sofort durchgeführt werden muss<br />

(z. B. akute Harnsteinobstruktion).<br />

Allgemeine Kriterien <strong>zur</strong><br />

Antibiotika-Auswahl<br />

Die Antibiotika-Auswahl erfolgt gemäß<br />

dem zu erwartenden Erregerspektrum<br />

unter Berücksichtigung pharmakokineti<br />

scher und pharmakodynamischer Gesichtspunkte,<br />

wobei <strong>zur</strong> Therapie von Infektionen<br />

des Harntraktes in jedem Fall<br />

auf eine ausreichende renale Elimination<br />

des Wirkstoffs zu achten ist [29, 47]. Zusätzlich<br />

sollten auch die sogenannten Kollateralschäden<br />

von Antibiotika berücksichtigt<br />

werden, die über Nebenwirkungen<br />

beim individuellen Patienten hinausgehen<br />

und Resistenzentwicklungen begünstigen<br />

(siehe Kapitel 2). Neben der Antibiotika-<br />

Therapie sind auch entsprechende allgemeine<br />

Therapiemaßnahmen zu ergreifen,<br />

die jedoch nicht Gegenstand dieses Artikels<br />

sind [3, 5, 39].<br />

Akute unkomplizierte<br />

Pyelonephritis<br />

Häufigster Erreger ist Escherichia coli,<br />

gefolgt von Proteus mirabilis und Kleb siella<br />

pneumoniae. Seltener werden andere<br />

Enterobacteriaceae im Harn nachgewiesen.<br />

Größere epidemiologische Studien<br />

<strong>zur</strong> Erregerempfindlichkeit fehlen. Ersatzweise<br />

können dafür Studien bei unkomplizierter<br />

Zystitis herangezogen werden,<br />

da mit einem etwa gleichen Erregerspektrum<br />

und einer etwa gleichen Resistenzsituation<br />

gerechnet werden kann [26].<br />

Eine rechtzeitig eingeleitete wirksame<br />

Therapie kann möglicherweise einen Nierenparenchymschaden<br />

vermeiden. Eine<br />

initiale (empirische) parenterale Therapie<br />

mit einem Cephalosporin der Gruppe<br />

3a, einem Fluorchinolon mit hoher renaler<br />

Ausscheidung, z. B. Ciprofloxacin oder<br />

Levofloxacin, einem Aminopenicillin/Beta-<br />

Lactamase-Inhibitor (BLI) oder einem Aminoglykosid<br />

ist immer dann indiziert, wenn<br />

schwere Allgemeinsymptome mit Übelkeit<br />

und Erbrechen vorliegen [2, 12, 15,<br />

23, 30]. Nach Besserung dieser Symptome<br />

sollte die parenterale Therapie so bald wie<br />

möglich in eine orale umgewandelt werden.<br />

Dazu eignet sich ein orales Fluorchinolon,<br />

z. B. Ciprofloxacin oder Levofloxacin,<br />

ein orales Cephalosporin der Gruppe<br />

3, ein Aminopenicillin in Kombination mit<br />

einem BLI oder Cotrimoxazol bzw. Trimethoprim,<br />

jedoch nur dann, wenn der Erreger<br />

als empfindlich getestet wurde [12,<br />

22, 32, 38]. Die Dauer der Therapie orientiert<br />

sich am klinischen Verlauf. Meist sind<br />

7 bis 10 Tage ausreichend. Möglicherweise<br />

kann bei Verwendung einer höheren initialen<br />

Dosierung eines Fluorochinolons, z. B.<br />

Levofloxacin 750 mg pro Tag, die Therapiedauer<br />

auf 5 Tage verkürzt werden [30].<br />

Komplizierte bzw. nosokomiale<br />

Harnwegsinfektionen<br />

Definition<br />

Eine komplizierte Harnwegsinfektion<br />

(HWI) ist definiert als eine Infektion der<br />

Harnwege, die assoziiert ist mit einer morphologischen,<br />

funktionellen oder metabolischen<br />

Anomalie, die <strong>zur</strong> Störung der<br />

Nierenfunktion, <strong>zur</strong> Beeinträchtigung des<br />

Harntransports und <strong>zur</strong> Störung lokaler<br />

sowie systemischer Abwehrmechanismen<br />

führt [4, 16, 39, 43].<br />

Indikation <strong>zur</strong> initialen <strong>parenteralen</strong><br />

Antibiotika-Therapie<br />

Die Indikation für eine initiale parenterale<br />

Antibiotika-Therapie richtet sich wie<br />

oben erwähnt nach dem Allgemeinbefinden<br />

und dem Risikoprofil des Patienten.<br />

Die Antibiotika-Therapie einer komplizier-<br />

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