BMG Modellprojekte Band 8 - Kuratorium Deutsche Altershilfe
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Abbildung 8b: Kalkulation der Pflegeklassen<br />
nach den Äquivalenzziffern in Hessen<br />
ÄZ in Hessen Wertgleiche Pflegetage<br />
Pflegestufe I 1,00 730 x 1,00 = 730<br />
Pflegestufe II 1,40 1.460 x 1,40 = 2.044<br />
Pflegestufe III 1,80 730 x 1,80 = 1.314<br />
Summe 4.088<br />
295.000 DM : 4.088 = 72,16 DM „wertgleicher Pflegesatz“ Gesamt Pflegesatz<br />
Pflegestufe I 72,16 DM x 1,00 + 32,53 DM = 104,69 DM<br />
Pflegestufe II 72,16 DM x 1,40 + 32,53 DM = 133,55 DM<br />
Pflegestufe III 72,16 DM x 1,80 + 32,53 DM = 162,42 DM<br />
Personalkalkulation<br />
Zu Abbildung 8: Die von dem<br />
Leistungsträger je Pflegestufe<br />
gezahlten Monatspauschalen<br />
für Pflegestufe I, II und III von<br />
2.000 DM, 2.500 DM bzw.<br />
2.800 DM sind bezogen auf 1<br />
rein rechnerisch gestaffelt im<br />
Verhältnis 1/1,25/1,4. Das sind<br />
die Äquivalenzziffern, mit der<br />
die in der Muster-Hausgemeinschaft<br />
pro Pflegestufe im Jahr<br />
benötigten Pflegetage multipliziert<br />
und auf die Jahresgehälter<br />
umgelegt werden. Wenn<br />
die Krankenkasse einen festen<br />
Sockelbetrag von 50% Personalkosten<br />
für den Bereich Unterkunft<br />
und Verpflegung (U + V)<br />
als Fixbetrag für jede Pflegestufe<br />
bezahlt, heißt das für die Refinanzierung<br />
der Personalkosten<br />
in der MusterHausgemeinschaft:<br />
95.000 DM von den insgesamt<br />
190.000 DM im Jahr für 3,25 Präsenzkräfte<br />
werden auf die insgesamt<br />
2.920 Pflegetage zu<br />
gleichen Teilen umgelegt: das<br />
sind umgerechnet 32,53 DM, die<br />
ungeachtet der Pflegestufe pro<br />
Tag und pflegebedürftigem<br />
Bewohner als Fixbetrag von den<br />
Kassen übernommen werden.<br />
Bei der Muster-Hausgemeinschaft<br />
sind im Jahr für Pflegestufe<br />
I (2 Personen) 2 x 365 = 730<br />
Pflegetage zu bewältigen, für<br />
Stufe II (4 Personen) 4 x 365, also<br />
1.460 und für III (2 Personen)<br />
2 x 365 = 730 Pflegetage.<br />
Die mit dem Sockelbetrag von<br />
32,53 DM noch nicht abgedeckten<br />
295.000 DM Jahresgehälter<br />
(das sind die 95.000 DM noch<br />
nicht berücksichtigte Jahresgehälter<br />
der Präsenzkräfte plus<br />
200.000 DM für die 2,75 VZK<br />
Pflege) werden nun auf die einzelnen<br />
Pflegestufen in der<br />
Muster-Hausgemeinschaft nach<br />
einem bestimmten Schlüssel (ÄZ)<br />
verteilt, der die Unterschiede in<br />
den Pflegestufen abzubilden<br />
sucht: Die pro Pflegestufe<br />
benötigten Pflegetage in der<br />
Muster-Hausgemeinschaft summieren<br />
sich mit dem jeweiligen<br />
Faktor der Äquivalenzziffern<br />
hochgerechnet auf insgesamt<br />
3.577 sogenannte „wertgleiche<br />
Pflegetage“: 730 x 1 = 730<br />
Modellprogramm zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger<br />
(in Stufe I), 1.460 x 1,25 = 1.825<br />
(in Stufe II) und 730 x 1,4 = 1.022<br />
(in Stufe III). Die Zahl der wertgleichen<br />
Pflegetage 3.577 ist der<br />
Divisor für die noch auf die<br />
Pflegestufen zu verteilenden<br />
295.000 DM (295.000 DM : 3.577<br />
= 82,47 DM pro wertgleichen<br />
Pflegetag). Für Pflegestufe I entsteht<br />
so ein Pflegesatz 82,47 DM<br />
x 1 + 32,53 DM = 115,00 DM.<br />
Als Pflegesatz II ergibt sich ein<br />
Betrag von 82,47 DM x 1,25 +<br />
32,53 DM = 135,62 DM und als<br />
Pflegesatz III ein Betrag von<br />
82,47 DM x 1,4 + 32,53 DM =<br />
147,99 DM.<br />
Zu Abbildung 8a: Die in der<br />
Muster-Hausgemeinschaft täglich<br />
bereitzustellende Pflegezeit<br />
ist ein genauerer Maßstab zur<br />
Bemessung der einzelnen Pflegestufen<br />
als die Monatspauschalen<br />
(siehe Abbildung 8). Die<br />
40/90/130 Minuten Pflegezeit bei<br />
Pflegesatz I/II/III (siehe Abbildung<br />
4) ergeben Äquivalenzziffern<br />
von 1/2,25/3,25. Dies führt<br />
zu einem Divisor von 6.387,5<br />
wertgleichen Pflegetagen, die<br />
sich in Pflegestufe I auf einen<br />
Pflegesatz von 78,71 DM, in Pflegestufe<br />
II auf 136,44 DM und in<br />
Pflegestufe III auf 171,08 DM<br />
weiterrechnen lassen. Die Pflegesätze<br />
nach dem zweiten Weg<br />
legen den Schluss nahe, dass auf<br />
dem ersten Weg Kosten von<br />
Pflegestufe III nach Pflegesatz I<br />
verschoben werden. Oder<br />
anders ausgedrückt: Pflegesatz I<br />
ist in der ersten Rechnungsvariante<br />
vergütungsmäßig überbewertet,<br />
Pflegesatz III hingegen<br />
unterbewertet.<br />
Zu Abbildung 8b: Die jeweiligen<br />
regionalspezifischen Äquivalenzziffern<br />
beeinflussen im konkreten<br />
Berechnungsfall die Pflegesätze.<br />
Für die Muster-Hausgemeinschaft<br />
ergeben sich auf der<br />
Basis von hessischen Äquivalenzziffern<br />
1/1,4/1,8 als Divisor<br />
4.088 wertgleiche Pflegetage,<br />
die sich auf 104,69 DM für<br />
Pflegesatz I, auf 133,55 DM für<br />
Pflegesatz II und auf 162,42 DM<br />
für Pflegesatz III durchrechnen<br />
lassen.<br />
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