BMG Modellprojekte Band 8 - Kuratorium Deutsche Altershilfe
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10<br />
Einleitung<br />
der älteren Menschen an: Die ältere Generation<br />
will an ihren gewohnten Lebensweisen ungeachtet<br />
ihres Alters festhalten und äußert bezogen auf<br />
den eigenen Alltag den konkreten, zutiefst verständlichen<br />
Wunsch nach eigenständiger beziehungsweise<br />
selbstbestimmter Lebensführung;<br />
dies auch oder gerade wenn mit dem Älterwerden<br />
ein erhöhtes Maß an Schutz, Begleitung,<br />
Betreuung bis hin zu Versorgung und Pflege notwendig<br />
werden sollte.<br />
„Die „Die Leistungen der Pflegeversicherung der Pflegeversicherung sollen<br />
den Pflegebedürftigen sollen den Pflegebedürftigen helfen, trotz helfen, ihres Hilfe- trotz<br />
bedarfs ein ihres möglichst Hilfebedarfs selbstständiges ein möglichst und selbststänselbstbestimmtesdiges Leben und zu selbstbestimmtes führen, das der Würde Leben des zu<br />
Menschen führen, entspricht. das der Die Würde Hilfen des sind Menschen darauf ausentzurichten,spricht. die körperlichen, Die Hilfen geistigen sind darauf und auszurichten,<br />
seelischen<br />
Kräfte der die Pflegebedürftigen körperlichen, geistigen wiederzugewinnen und seelischen oder<br />
zu erhalten.” Kräfte der Pflegebedürftigen SGB wiederzuge- XI, § 2 (1).<br />
winnen oder zu erhalten.” SGB XI, § 2 (1).<br />
Dem Trend zu mehr Selbstbestimmung trotz<br />
eintretendem Hilfebedarfs trägt auch das Pflege-<br />
Versicherungsgesetz an prominenter Stelle Rechnung.<br />
Und im Rahmen des Bundesmodellpro-<br />
Modell einer Wohngruppe für 8 Personen<br />
mit Gruppenraum und integriertem Küchenbereich.<br />
3 Wohngruppen bilden einen Wohnbereich.<br />
gramms zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger<br />
prägt das Bundesministerium für<br />
Gesundheit diese Entwicklungsrichtung weg von<br />
anstalts-, klinik- oder wohnheimähnlichen Varianten<br />
hin zu humaneren Projekten mit möglichst<br />
viel gelebter „Normalität” und Lebensqualität<br />
maßgeblich mit, unter anderem indem es seine<br />
finanzielle Förderung auch auf dementsprechend<br />
zukunftsweisende Projekte lenkt. Zudem hat sich<br />
das <strong>Kuratorium</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Altershilfe</strong> seit längerem<br />
ebenfalls in den Dienst des Auf- und Ausbaus<br />
von Alternativen zum klassischen Pflegeheim<br />
gestellt.<br />
Ein wichtiger Markierungspunkt der Entwicklung<br />
hin zu Hausgemeinschaften findet sich<br />
bereits im Altenwohnhaus St. Sixtus in Haltern.<br />
Die Pflege- und Heimbereiche wurden hier schon<br />
Ende der achtziger Jahre – initiiert und beraten<br />
vom KDA – architektonisch nach dem Wohngruppen-Prinzip<br />
durchgliedert: Wohnräume für<br />
je acht Personen umschließen hier einen gemeinsamen<br />
Aufenthaltsbereich mit Küche. Das Hausgemeinschaftsmodell<br />
findet sich damit erstmals<br />
räumlich vorgebildet (siehe „Neue Konzepte für<br />
Seit über 25 Jahren beeinflusst<br />
das KDA die Entwicklungslinien<br />
im Pflegeheimbau: Die<br />
Entwicklung führt vom Altenwohnhaus<br />
St. Sixtus (Baujahr<br />
1989) zu den Hausgemeinschaften<br />
ins Jahr 2000.<br />
Das Altenwohnhaus St. Sixtus<br />
in Haltern ist, besonders<br />
unter dem architektonischen<br />
Blickwinkel, trotz der teilweisen<br />
Einplanung von Doppelzimmern<br />
als Vorläufer der<br />
heutigen Hausgemeinschaftsprojekte<br />
weiterhin<br />
von Interesse. Das Modell in<br />
Haltern zeichnet sich aus<br />
räumlicher und architektonischer<br />
Sicht durch seine stark<br />
ausgeprägte Gliederung in<br />
Form von Wohngruppen aus.<br />
Diese Wohngruppen sind so<br />
angelegt, dass die Wohn-/<br />
Pflegezimmer einen gemeinsamen<br />
Aufenthaltsraum mit<br />
Küche – den Wohngruppenraum<br />
– umschließen.