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BMG Modellprojekte Band 8 - Kuratorium Deutsche Altershilfe

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Grundriss<br />

1. Obergeschoss<br />

Die Flure und Verkehrszonen<br />

sind, insbesondere im Verbindungsbauwerk,<br />

als sekundäre<br />

Wohnbereiche ausgebildet<br />

mit möblierbaren Aufweitungen<br />

im wintergartenähnlichen<br />

Flur. Das gesamte Bauwerk<br />

zeichnet sich für Bewohner,<br />

Besucher und Personal<br />

durch kurze Wege, leichte<br />

Orientierung und Barrierefreiheit<br />

aus. Aufgrund seines<br />

Modellcharakters erhält der<br />

Seniorenwohnpark Dießen<br />

der Arbeitwohlfahrt – neben<br />

Stiftungs- und anderen<br />

öffentlichen Geldern des<br />

Bundes, Freistaates und<br />

Kreises – Fördermittel des<br />

Bundesministeriums für<br />

Gesundheit im Rahmen des<br />

Modellprogramms zur Verbesserung<br />

der Situation Pflegebedürftiger.<br />

Die Finanzierung<br />

des laufenden Betriebs<br />

erfolgt über Pflegesätze. Der<br />

Neubauteil weist für die sechs<br />

Hausgemeinschaften samt<br />

Nebenräumen im Unterschoss<br />

eine Nutzungsfläche von<br />

2.413,65 qm aus. Dies rechnet<br />

sich zu einer NGF von<br />

402,28 qm pro Hausgemeinschaft<br />

oder von 57,46 qm NGF<br />

pro Kopf. Die Baukosten pro<br />

Hausgemeinschafts-Platz<br />

belaufen sich auf rund<br />

187.000 DM. Diese Werte<br />

schließen allerdings auch das<br />

attraktive, jedoch recht<br />

flächenaufwendige Verbindungsbauwerk<br />

des Atriums<br />

mit ein. Auch der 100-prozentig<br />

realisierte Anteil der Einpersonenzimmer<br />

lässt die für<br />

den AWO-Seniorenwohnpark<br />

in Dießen angegebenen<br />

Flächen- und Kostenwerte aus<br />

Sicht der Architekten im Vergleich<br />

zum sonstigen Altenpflegeheimbau<br />

in Bayern<br />

moderater erscheinen. Beim<br />

herkömmlichen Pflegeheimbau<br />

nämlich, so die Argumentation,<br />

spiegeln sich in der<br />

dort niedrigeren NGF auch<br />

immer die Mehrbett-Zimmeranteile<br />

von schätzungsweise<br />

bis zu 20 Prozent.<br />

Modellprogramm zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger<br />

Konzeptbausteine im Seniorenwohnpark Dießen:<br />

Prinzip der Dezentralisierung<br />

Das heißt, die Hausgemeinschaften organisieren sich<br />

im Wesentlichen selbst, etwa in der Frage, was sie<br />

täglich kochen. Dabei werden die alten Menschen<br />

ermuntert, ihre Interessen und ihren Gestaltungswillen<br />

so weit wie möglich einzubringen. Sie haben<br />

die Möglichkeit, an sinnhaften Alltagstätigkeiten teilzunehmen.<br />

Prinzip fester Bezugspersonen (Präsenzkräfte) für alle<br />

Hausgemeinschaften:<br />

Das bedeutet, dass jeweils ein/e Mitarbeiter/in, die so<br />

genannte Präsenzkraft, den größten Teil des Tages<br />

anwesend ist und die Mitglieder „ihrer“ Hausgemeinschaft<br />

bei der Organisation des Alltags unterstützt.<br />

Sie ist für soziale Betreuung, Hauswirtschaft und Pflege<br />

in gleicher Weise verantwortlich. Im pflegerischen<br />

Bereich werden die Präsenzkräfte jedoch von einem<br />

hauseigenen Fachpflegedienst unterstützt.<br />

Prinzip der Normalisierung<br />

Durch eine familienähnliche Wohn- und Lebensform<br />

wird der institutionelle Charakter des Lebens und<br />

Wohnens in einem Altenheim reduziert – das „ganz<br />

normale Leben“ hält Einzug in das Haus.<br />

Ausschnitte aus der Selbstdarstellung des Seniorenwohnparks<br />

Dießen.<br />

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