BMG Modellprojekte Band 8 - Kuratorium Deutsche Altershilfe
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Die Fachpflege-Bezugsperson<br />
Aufgaben der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers<br />
Die Fachpflege-Bezugsperson ist verantwortlich für<br />
die Steuerung des Pflegeprozesses für die ihr anvertrauten<br />
Klient(inn)en. Zu der fachlichen und eigenverantwortlichen<br />
Steuerung des Pflegeprozesses<br />
gehört unter Beachtung des Gebotes der Wirtschaftlichkeit<br />
(vgl. SGB XI § 79):<br />
Pflegediagnostik (= Festlegung des konkreten Bedarfs<br />
der Klient(inn)en an pflegerischer Leistung in<br />
Zusammenarbeit mit dem Klienten/der Klientin und<br />
seinen/ihren Angehörigen und Freunden)<br />
Planung (= Festlegung der personellen und pflegerischen<br />
Maßnahmen in Zusammenarbeit mit dem<br />
Klienten/der Klientin und seinen/ihren Angehörigen<br />
und Freunden)<br />
Durchführung der Pflege entsprechend der Planung<br />
in Zusammenarbeit mit dem Klienten/der Klientin<br />
und seinen/ihren Angehörigen und Freunden<br />
Pflegesupervision (= wertschätzende und motivierende<br />
Beratung, Anleitung, Aufsicht der Personen,<br />
die nach dem Pflegeplan an der Pflege der<br />
Klient(inn)en beteiligt sind)<br />
Evaluation der Pflege (= Sicherung und Kontrolle der<br />
Qualität der Pflege, Überprüfung und Bewertung der<br />
für die einzelnen Klient(inn)en insgesamt erbrachten<br />
Pflegeleistungen in Zusammenarbeit mit den<br />
Klient(inn)en und deren Angehörigen und Freunden)<br />
Die Fachliche und eigenverantwortliche Steuerung<br />
des Pflegeprozesses vollzieht sich in den Aktivitäten<br />
und existentiellen Erfahrungen des Lebens der<br />
Klient(inn)en (AEDL):<br />
■ Sich pflegen können (lt. SGB XI Körperpflege)<br />
■ Ausscheiden können (lt. SGB XI Darm- und Blasenentleerung)<br />
■ Essen und trinken können (lt. SGB XI Ernährung)<br />
■ Sich bewegen können (lt. SGB XI Mobilität)<br />
■ Ruhen, schlafen, sich entspannen können (teilweise<br />
lt. SGB XI Mobilität)<br />
■ Sich kleiden können (lt. SGB XI Mobilität)<br />
■ Für eine sichere und fördernde Umgebung sorgen<br />
können (teilweise lt. SGB XI Mitarbeit bei der hauswirtschaftlichen<br />
Versorgung)<br />
■ Kommunizieren können<br />
■ Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten<br />
können<br />
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Modellprogramm zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger<br />
■ Sich beschäftigen, lernen und sich entwickeln<br />
können<br />
■ Sich als Frau oder Mann fühlen und verhalten können<br />
■ Soziale Bereiche des Lebens sichern und gestalten<br />
können<br />
■ Mit exisentiellen Erfahrungen des Lebens umgeben<br />
können<br />
■ Sterbebegleitung<br />
Innerhalb der Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen<br />
geht es um folgende Dienstleistungen:<br />
Schaffung förderlicher Rahmenbedingungen<br />
Hier geht es um Fragen der Wohnungsanpassung,<br />
Zimmergestaltung in Hausgemeinschaften, Kurzzeitpflege<br />
und stationäre Einrichtungen, Schaffung<br />
einer förderlichen Atmosphäre (Freundlichkeit, Taktgefühlt<br />
usw.).<br />
Potentialerkennung Hier geht es um Kenntnisse und<br />
Beobachtungen, die dazu beitragen können, den<br />
Klienten/die Klientin besser kennenzulernen.<br />
Prävention und Prophylaxe Hier geht es um die<br />
Sicherheit in der Wohnung/in den Zimmern, ebenso<br />
um die Sicherheit von Geräten und Hilfsmitteln, die<br />
Gestaltung der Umgebung sowie prophylaktische<br />
Maßnahmen für die Klient(inn)en mit speziellen Einschränkungen<br />
und Risiken (Dekubitusprophylaxe,<br />
Pneumonieprophylaxe, Sturzgefährdung usw.).<br />
Information und Beratung Hier geht es um die Ausgestaltung<br />
von Beratungsleistungen, zum Beispiel<br />
die Anleitung der Angehörigen und Freunde des<br />
Klienten/der Klientin, Beratung zu Selbsthilfegruppen,<br />
zu anderen Pflegemethoden usw.<br />
Hilfestellungen Hier geht es um die Ausgestaltung<br />
von selbstständig fördernden Hilfestellungen, die in<br />
abgestufter Form als Anleitung, Unterstützung, Beaufsichtigung<br />
und teilweise oder vollständige Übernahme<br />
angeboten werden.<br />
Mitarbeit bei indirekten Pflegeleistungen<br />
¬ Mitarbeit am Konzept<br />
¬ Mitarbeit an Qualitätsentwicklungsmaßnahmen<br />
¬ Mitarbeit an Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
¬ Praxisanleitung von Auszubildenden<br />
¬ Einarbeitung neuer Mitarbeiter(innen)<br />
¬ Beteiligung an innerbetrieblicher und außerbetrieblicher<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
¬ Mitarbeit bei ärztlicher Therapie und Diagnostik<br />
(die sogenannte Behandlungspflege)<br />
Aus: Organisation und Stellenbeschreibungen in der<br />
Altenpflege, Hrsg. KDA, Forum Nr. 36, Köln 2000<br />
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