2015-02: TOP Magazin Dortmund | SOMMER
Auto – Mit dem AMG GT durch Dortmunds „Grüne Hölle“ C.T.C. – Mit Thomas Happe im La Conca D‘Oro Grillen – Rezepte für Feinschmecker Kelly Faces – Modeln in Dortmund
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C.T.C. – Mit Thomas Happe im La Conca D‘Oro
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REZENSION | GEWINNSPIEL<br />
LIEBE HINTER DEN BARRIKADEN<br />
Titus Müllers Roman entführt die Leser in die Welt der Märzrevolution 1848<br />
März 1848. In Berlin brodelt es, besonders in einem Viertel, das die Berliner „Feuerland“ nennen, weil hier die Industrieschornsteine,<br />
etwa die von Lokomotivenhersteller August Borsig, der zum führenden Lokomotivenhersteller Europas avancierte,<br />
qualmen und die Menschen, auch Kinder, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben, mehr als hart arbeiten müssen, um ihr Brot<br />
verdienen. Ein Acht-Stunden-Tag, geschweige denn Sozial- oder Krankenversicherung oder Arbeitsschutz sind Fremdwörter.<br />
Der junge Hannes Böhm, in diesem<br />
Viertel aufgewachsen, aber hat den<br />
unerschütterlichen Willen, sich aus<br />
der Tyrannei der Fabrikbesitzer, die<br />
wie kleine Feudalherren über ihr Arbeitervolk<br />
bestimmen, zu befreien. Sein<br />
Mittel ist jedoch nicht die Revolution,<br />
in die er eher unfreiwillig hineingezogen<br />
wird, sondern die Bildung. In jeder<br />
freien Minute liest er in einem heute<br />
noch einschlägigen Lexikon, um sich<br />
irgendwann einmal eine bessere Position<br />
zu erarbeiten. Nebenbei verdingt<br />
er sich als selbsternannter Fremdenführer,<br />
der den reichen Damen Berlins das<br />
Elend vor den Stadtmauern zeigt und so<br />
auch seinen Nachbarn ein bescheidenes<br />
Zusatzeinkommen verschafft. Bei einer<br />
dieser Führungen lernt er Alice kennen,<br />
die Tochter des Kastellans des Berliner<br />
Stadtschlosses, die sich mit ihren<br />
Freundinnen in die „Sümpfe“ der Vorstadt<br />
begibt und dort entsetzt ist von<br />
dem Elend, unter dem vor allem auch<br />
die Kinder zu leiden haben – ohne eine<br />
Aussicht, dass sie selbst einmal ein besseres<br />
Leben führen können. Alice ist fasziniert<br />
von Hannes‘ Energie und Ehrgeiz.<br />
Zwischen ihr und Hannes entspannt<br />
sich eine zarte Liebesgeschichte, die,<br />
wie könnte es anders sein, an den sozialen<br />
Unterschieden zu scheitern droht.<br />
Als dann tatsächlich die Märzunruhen<br />
ausbrechen, scheint es für die Liebenden<br />
keine Hoffnung mehr zu geben ...<br />
Was der 1977 in Leipzig geborene Titus<br />
Müller, der unter anderem Geschichtswissenschaft<br />
studiert hat, vorlegt, ist<br />
ein auf wenige Tage „eingedampftes“<br />
Stück Zeitgeschichte über eine der<br />
wenigen Revolutionen in Deutschland,<br />
wobei er die historischen Fakten nur<br />
unmerklich ein wenig „korrigiert“ hat,<br />
damit sie in die Handlung passen. Ein<br />
wenig klischeehaft wirkt die Liebesgeschichte<br />
zwischen Alice und Hannes<br />
und die Charakterisierung einiger Personen<br />
an manchen Stellen schon, was<br />
aber durch den gut dargestellten historischen<br />
Hintergrund wieder wettgemacht<br />
wird. Ein durchaus lesenswertes<br />
und auch informatives Buch!<br />
Titus Müller, Berlin Feuerland. Roman<br />
eines Aufstands, Blessing, 480 S., 19,99 €<br />
Text: Martina Lode-Gerke<br />
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Sie die Antwort bis zum 15.08.<strong>2015</strong> an:<br />
BIC Media GmbH & Co.KG, Hohe Straße 1,<br />
44139 <strong>Dortmund</strong><br />
Welcher Komponist musste wegen seiner<br />
Beteiligung an der sogenannten Märzrevolution<br />
seine Wirkungsstätte Dresden<br />
verlassen und ins Ausland füchten?<br />
a) Ganz klar: Johann Sebastian Bach!<br />
b) Moment. War der nicht in Leipzig?<br />
Nee, das war Mozart!<br />
c) Nein, das dürfen nicht die Öster reicher<br />
hören: Natürlich ist Beethoven richtig!<br />
d) Völliger Unsinn: es war Richard Wagner!<br />
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