2015-02: TOP Magazin Dortmund | SOMMER
Auto – Mit dem AMG GT durch Dortmunds „Grüne Hölle“ C.T.C. – Mit Thomas Happe im La Conca D‘Oro Grillen – Rezepte für Feinschmecker Kelly Faces – Modeln in Dortmund
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INTERVIEW | LITERATUR<br />
NICHTS ERSCHEINT SO,<br />
WIE ES WIRKLICH IST<br />
Der neue Roman der <strong>Dortmund</strong>er Autorin<br />
Nona Simakis ist soeben erschienen<br />
Die in Kirchhörde praktizierende Therapeutin und Seminarleiterin Nona Simakis ist<br />
auch eine erfolgreiche Buchautorin. Mit dem <strong>TOP</strong> <strong>Magazin</strong> sprach sie über ihren<br />
neuen Roman, ihre griechischen Wurzeln und vieles mehr.<br />
<strong>TOP</strong> <strong>Magazin</strong>: Wie bist Du eigentlich<br />
zum Schreiben gekommen?<br />
Nona Simakis: Daran hatte eigentlich meine<br />
Deutschlehrerin Schuld: Meine Schulaufsätze<br />
waren immer überlang, ich erinnere<br />
mich da an einen Aufsatz über das<br />
Feuer … Nun ja, und sie hat mich zum<br />
Lesen – man könnte sagen: „gepuscht“.<br />
Ich habe immer sehr viel aufgeschrieben.<br />
Meine Gefühle. Meine Gedanken. Ich habe<br />
das immer gesammelt. Irgendwann kamen<br />
dann Gedichte, Kurzgeschichten ...<br />
Und irgendwann kam es zum ersten Buch.<br />
Ja. Bewusst habe ich seit 1989 angefangen<br />
zu schreiben. Das erste Buch ist dann<br />
2000 veröffentlicht worden. Es trägt den<br />
Titel „Agapa“, was in der griechischen<br />
Philosophie die spirituelle und somit<br />
höchste Form der Liebe ist.<br />
Kommen wir zu dem aktuellen Roman: Wieviel<br />
Nona ist in der Hauptfigur Kassandra?<br />
Besser noch: Wieviel Nona ist in Glaukos!<br />
[Das ist die Eule der Athene in dem<br />
Roman, die die Hauptfigur leitet und beschützt,<br />
Anm. der Redaktion]: Ich bin in<br />
beiden: Glaukos ist sozusagen die wilde<br />
Nona, Kassandra ist die domestizierte<br />
Nona. (lacht)<br />
Und gibt es weitere Entsprechungen<br />
zum realen Leben?<br />
Ich würde jetzt nicht sagen, dass Kassandras<br />
Oma meine Oma ist, aber sie steht<br />
stellvertretend für alle oder zumindest<br />
viele griechischen Großmütter. Kaffeesatzlesen,<br />
Warzen besprechen, das gibt<br />
es teilweise heute noch …<br />
Das griechische „Erbe“ spielt eine Rolle?<br />
Ja. Ich habe als kleines Kind viel Zeit in<br />
Griechenland verbracht. Aber da bin ich<br />
mit vielen Geschichten konfrontiert worden.<br />
Veria, mein Geburtsort, liegt mitten<br />
im Stern von Vergina. Also in der geografischen<br />
Mitte vom Sommerpalast Philipps<br />
des Großen, von Pella [das ist die Hauptstadt<br />
Alexanders des Großen, Anm. der<br />
Reaktion] und der Schule des Aristoteles.<br />
Geschichte und Geschichten begegnen einem<br />
da unweigerlich.<br />
Welcher historischen Persönlichkeit würdest<br />
Du gern begegnen, wenn das möglich<br />
wäre?<br />
Alexander dem Großen. Das ist einfach<br />
ein toller Mann. Mit Ares würde ich vielleicht<br />
einmal essen gehen, aber Alexander,<br />
der mit dem Schwert vorangeht …<br />
aber auch Madame Pompadour, Marie<br />
Antoinette und Ludwig XIV. würden mich<br />
interessieren. Diese Décadence, morgens<br />
noch im Bett zu liegen, dabei Gäste bzw.<br />
Bittsteller zu empfangen … eigentlich unglaublich.<br />
Könntest Du Dir vorstellen, in der Antike<br />
zu leben?<br />
Nein!!! Die Frage habe ich in meinem Roman<br />
eigentlich auch schon beantwortet:<br />
ohne Zahnpaste, ohne Antibiotika … was<br />
will man machen, wenn man echte Zahnschmerzen<br />
hat.<br />
Aber eine Zeitreise, wie sie die Kassandra<br />
in Deinem Roman unternimmt?<br />
Ja, das auf jeden Fall!<br />
Was würdest Du Dir davon versprechen?<br />
Eine Erkenntnis der eigenen Werte. Ich<br />
finde, dass die Menschen heutzutage<br />
durch die Medien verdummt werden. Die<br />
Vergangenheit war ein nicht erwachtes<br />
Zeitalter voller Weisheit. Die antiken Philosophen<br />
kämen doch heute leider vermutlich<br />
alle in die Klappse …<br />
Glaubst Du, dass so etwas wie eine Zeitreise<br />
möglich ist oder werden könnte?<br />
Exosomatose ist möglich, das beschreiben<br />
schon die antiken Philosophen. Also<br />
… wenn Erfahrungen außerhalb des<br />
Körpers möglich sind, warum nicht auch<br />
außerhalb der Zeit? Stephen Hawking<br />
[Theoretischer Physiker, Verfasser von<br />
„A Brief History of Time“, Anm. der Redaktion]<br />
beschreibt zum Beispiel parallele<br />
Universen. Warum also soll es nicht<br />
möglich sein, die eigene Zeit zu verlassen?<br />
Aristoteles beschreibt die Zeit als<br />
Kreis … Warum soll man den nicht verlassen<br />
können?,<br />
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