07.12.2012 Aufrufe

7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Region Norddeutschland: Jens Hohls<br />

Der Braunschweiger Hafenchef Jens Hohls (40) will als Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft Norddeutschland im BÖB seine Erfahrungen<br />

in der Kooperation mit Seehäfen im Hinterlandverkehr<br />

<strong>und</strong> die regionalen Interessen beim Ausbau der Infrastruktur in<br />

die Arbeit des BÖB-Präsidiums einbringen. Der gelernte Speditionskaufmann<br />

<strong>und</strong> Transportberater war seit 1999 aktiv am Aufbau<br />

der Container- Verkehre des Hafens Braunschweig mit den<br />

Seehäfen Bremerhaven <strong>und</strong> Hamburg beteiligt. „Wenn der Hafen<br />

Hamburg im Containerhinterlandverkehr künftig größere Mengen<br />

auf das Binnenschiff verlagern will, so brauchen wir kurzfristig<br />

einen neuen 135 m langen Trog im Schiffshebewerk Scharnebeck.<br />

Besser wäre noch eine neue 200 m lange Schleuse, um auch den<br />

Mittellandkanal durchgängig mit 185 m langen Schubverbänden<br />

befahren zu können. Schon heute hat die Schleuse Geesthacht<br />

eine Kammerlänge von 230 m, die Schleuse Uelzen eine nutzbare<br />

Kammerlänge von 185 m. Insofern ist das Schiffshebewerk<br />

Scharnebeck mit einer nutzbaren Kammerlänge von 100 m ein<br />

Anachronismus, der kurzfristig beseitigt werden muss“, so Hohls.<br />

Die Tatsache, dass die Reedereien neu in Dienst gestellte Schiffe<br />

auf der Werft auf 100 m verkürzen müssen, mache die negativen<br />

Auswirkungen dieses Engpasses auf die Wirtschaftlichkeit der<br />

Binnenschifffahrt deutlich. „Wenn der Anteil der Binnenschiff-<br />

BÖB-Bayer: Joachim Zimmermann<br />

Der neue BÖB-Vorstand ist nicht nur jünger, sondern auch „interregionaler“<br />

geworden. Durch Joachim Zimmermann ist jetzt auch Bayern<br />

in der Verbandsspitze vertreten. Der 1967 in Bad Saulgau geborene<br />

Zimmermann ist Geschäftsführer der bayernhafen GmbH & Co. KG,<br />

welche die Häfen Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg<br />

<strong>und</strong> Passau unter einem Dach vereint. Der gelernte Bankkaufmann<br />

<strong>und</strong> Betriebswirt war nach seinem Studium zunächst Mitarbeiter<br />

des Referats Binnenschifffahrt, Verkehrswasserbau <strong>und</strong> Häfen im<br />

Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr <strong>und</strong> Technologie.<br />

Von 1996 an war Zimmermann zunächst Abteilungsleiter der<br />

Hauptverwaltung der Bayerischen Landeshäfen <strong>und</strong> von 1999 bis<br />

2005 deren Geschäftsführer. 2005 wurde im Rahmen der Privatisierung<br />

aus der Landeshafenverwaltung die Bayernhafen GmbH & Co.<br />

KG, deren Geschäftsführung Zimmermann übernahm.<br />

Neben seinem Beruf <strong>und</strong> dem Engagement im BÖB sitzt Zimmermann<br />

noch in den Aufsichtsräten der Hafen Nürnberg-Roth GmbH<br />

7|<strong>2008</strong><br />

Jens Hohls | Bild: Guddat<br />

fahrt am Containerverkehr im Hinterland rlan and d<br />

Hamburgs sukzessive auf 5 % gesteigert ert rt<br />

werden soll, dann müssen bei gleichzei- i-<br />

tiger Verdopplung des gesamten Con-<br />

taineraufkommens diese Investitionen<br />

kurzfristig angepackt werden“, fordert<br />

Hohls. Voraussetzung sei auch, dass<br />

die Seehafenterminals sich durch Be-<br />

schaffung geeigneter Umschlagsgeräte e<br />

gezielter auf den Verkehrsträger Binnen-<br />

schifffahrt einrichten. „Die Beschaffung<br />

von Hafen-Mobilkranen sind nur eine Zwischenlösung - notwendig<br />

sind eigene Terminals mit kleineren Brücken für Binnen- <strong>und</strong><br />

Feederschiffe“, so Hohls. Auch die Zollabfertigung in Hamburg,<br />

die derzeit während der Woche nur von 7 bis 17 Uhr erreichbar<br />

sei, müsse dem Anspruch des Welthafens Hamburg entsprechend<br />

24 St<strong>und</strong>en an sieben Tagen in der Woche erfolgen können. „Es<br />

gibt also einiges zu tun, um die logistischen Herausforderungen<br />

der Zukunft zu meistern. Gemeinsam mit dem Zentralverband der<br />

deutschen Seehafenbetriebe müssen wir aktiv an neuen Lösungen<br />

arbeiten <strong>und</strong> dafür sorgen, dass sie zeitnah umgesetzt werden“,<br />

skizziert Hohls seine künftige Arbeit im BÖB-Präsidium.<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

<strong>und</strong> der Berliner BEHALA. Des Weiteren ist Zimmermann Mitglied des<br />

Vorstandes des Deutschen Wasserstraßen- <strong>und</strong> Schifffahrtsvereins<br />

chi hi h ff fffa fahr h tsvereins<br />

Rhein-Main-Donau e. V. <strong>und</strong> Mitglied des Verkehrsausschusses rs rsau ausschusses de der<br />

r<br />

Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.<br />

„Der BÖB hat jetzt wieder zu der notwendigen Geschlos- esch chlosssenheit<br />

zurückgef<strong>und</strong>en“, sagte Zimmermann gegenüege genü nüber<br />

SCHIFFAHRT UND TECHNIK. Der Verband werde de e si sich<br />

ch<br />

nicht all zu lange mit großer Vergangenheitsbewältigung tig igung<br />

aufhalten, sondern müsse <strong>und</strong> wolle jetzt nach vo vorn vorne r e<br />

schauen. Dazu gehöre, dass eine klare Strategie gefunf<strong>und</strong>en würde, mit der die großen Herausforderungen en<br />

gemeistert werden könnten. „Dazu gehören unter r<br />

anderem die Themen Bewusstseinsbildung, Zusammenarbeit<br />

mit anderen Organisationen <strong>und</strong><br />

Ausbildung“, erklärte Zimmermann.<br />

■ Axel Götze-Rohen<br />

Joachim Zimmermann | Bild: Götze-Rohen<br />

| 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!