7 | 2008 - Schiffahrt und Technik
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Region Norddeutschland: Jens Hohls<br />
Der Braunschweiger Hafenchef Jens Hohls (40) will als Vorsitzender<br />
der Arbeitsgemeinschaft Norddeutschland im BÖB seine Erfahrungen<br />
in der Kooperation mit Seehäfen im Hinterlandverkehr<br />
<strong>und</strong> die regionalen Interessen beim Ausbau der Infrastruktur in<br />
die Arbeit des BÖB-Präsidiums einbringen. Der gelernte Speditionskaufmann<br />
<strong>und</strong> Transportberater war seit 1999 aktiv am Aufbau<br />
der Container- Verkehre des Hafens Braunschweig mit den<br />
Seehäfen Bremerhaven <strong>und</strong> Hamburg beteiligt. „Wenn der Hafen<br />
Hamburg im Containerhinterlandverkehr künftig größere Mengen<br />
auf das Binnenschiff verlagern will, so brauchen wir kurzfristig<br />
einen neuen 135 m langen Trog im Schiffshebewerk Scharnebeck.<br />
Besser wäre noch eine neue 200 m lange Schleuse, um auch den<br />
Mittellandkanal durchgängig mit 185 m langen Schubverbänden<br />
befahren zu können. Schon heute hat die Schleuse Geesthacht<br />
eine Kammerlänge von 230 m, die Schleuse Uelzen eine nutzbare<br />
Kammerlänge von 185 m. Insofern ist das Schiffshebewerk<br />
Scharnebeck mit einer nutzbaren Kammerlänge von 100 m ein<br />
Anachronismus, der kurzfristig beseitigt werden muss“, so Hohls.<br />
Die Tatsache, dass die Reedereien neu in Dienst gestellte Schiffe<br />
auf der Werft auf 100 m verkürzen müssen, mache die negativen<br />
Auswirkungen dieses Engpasses auf die Wirtschaftlichkeit der<br />
Binnenschifffahrt deutlich. „Wenn der Anteil der Binnenschiff-<br />
BÖB-Bayer: Joachim Zimmermann<br />
Der neue BÖB-Vorstand ist nicht nur jünger, sondern auch „interregionaler“<br />
geworden. Durch Joachim Zimmermann ist jetzt auch Bayern<br />
in der Verbandsspitze vertreten. Der 1967 in Bad Saulgau geborene<br />
Zimmermann ist Geschäftsführer der bayernhafen GmbH & Co. KG,<br />
welche die Häfen Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg<br />
<strong>und</strong> Passau unter einem Dach vereint. Der gelernte Bankkaufmann<br />
<strong>und</strong> Betriebswirt war nach seinem Studium zunächst Mitarbeiter<br />
des Referats Binnenschifffahrt, Verkehrswasserbau <strong>und</strong> Häfen im<br />
Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr <strong>und</strong> Technologie.<br />
Von 1996 an war Zimmermann zunächst Abteilungsleiter der<br />
Hauptverwaltung der Bayerischen Landeshäfen <strong>und</strong> von 1999 bis<br />
2005 deren Geschäftsführer. 2005 wurde im Rahmen der Privatisierung<br />
aus der Landeshafenverwaltung die Bayernhafen GmbH & Co.<br />
KG, deren Geschäftsführung Zimmermann übernahm.<br />
Neben seinem Beruf <strong>und</strong> dem Engagement im BÖB sitzt Zimmermann<br />
noch in den Aufsichtsräten der Hafen Nürnberg-Roth GmbH<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Jens Hohls | Bild: Guddat<br />
fahrt am Containerverkehr im Hinterland rlan and d<br />
Hamburgs sukzessive auf 5 % gesteigert ert rt<br />
werden soll, dann müssen bei gleichzei- i-<br />
tiger Verdopplung des gesamten Con-<br />
taineraufkommens diese Investitionen<br />
kurzfristig angepackt werden“, fordert<br />
Hohls. Voraussetzung sei auch, dass<br />
die Seehafenterminals sich durch Be-<br />
schaffung geeigneter Umschlagsgeräte e<br />
gezielter auf den Verkehrsträger Binnen-<br />
schifffahrt einrichten. „Die Beschaffung<br />
von Hafen-Mobilkranen sind nur eine Zwischenlösung - notwendig<br />
sind eigene Terminals mit kleineren Brücken für Binnen- <strong>und</strong><br />
Feederschiffe“, so Hohls. Auch die Zollabfertigung in Hamburg,<br />
die derzeit während der Woche nur von 7 bis 17 Uhr erreichbar<br />
sei, müsse dem Anspruch des Welthafens Hamburg entsprechend<br />
24 St<strong>und</strong>en an sieben Tagen in der Woche erfolgen können. „Es<br />
gibt also einiges zu tun, um die logistischen Herausforderungen<br />
der Zukunft zu meistern. Gemeinsam mit dem Zentralverband der<br />
deutschen Seehafenbetriebe müssen wir aktiv an neuen Lösungen<br />
arbeiten <strong>und</strong> dafür sorgen, dass sie zeitnah umgesetzt werden“,<br />
skizziert Hohls seine künftige Arbeit im BÖB-Präsidium.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
<strong>und</strong> der Berliner BEHALA. Des Weiteren ist Zimmermann Mitglied des<br />
Vorstandes des Deutschen Wasserstraßen- <strong>und</strong> Schifffahrtsvereins<br />
chi hi h ff fffa fahr h tsvereins<br />
Rhein-Main-Donau e. V. <strong>und</strong> Mitglied des Verkehrsausschusses rs rsau ausschusses de der<br />
r<br />
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.<br />
„Der BÖB hat jetzt wieder zu der notwendigen Geschlos- esch chlosssenheit<br />
zurückgef<strong>und</strong>en“, sagte Zimmermann gegenüege genü nüber<br />
SCHIFFAHRT UND TECHNIK. Der Verband werde de e si sich<br />
ch<br />
nicht all zu lange mit großer Vergangenheitsbewältigung tig igung<br />
aufhalten, sondern müsse <strong>und</strong> wolle jetzt nach vo vorn vorne r e<br />
schauen. Dazu gehöre, dass eine klare Strategie gefunf<strong>und</strong>en würde, mit der die großen Herausforderungen en<br />
gemeistert werden könnten. „Dazu gehören unter r<br />
anderem die Themen Bewusstseinsbildung, Zusammenarbeit<br />
mit anderen Organisationen <strong>und</strong><br />
Ausbildung“, erklärte Zimmermann.<br />
■ Axel Götze-Rohen<br />
Joachim Zimmermann | Bild: Götze-Rohen<br />
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