7 | 2008 - Schiffahrt und Technik
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Im März <strong>2008</strong> hatte Liebherr eine neue, 12.000 qm große Montagehalle in<br />
Nenzing eingeweiht | Bilder: Guddat<br />
berühmten Bananen-Ausleger entsteht heute im 2005 in Betrieb genommenen<br />
Werk im Rostocker Hafen. „Die Reachstacker sind für uns<br />
ein Ergänzungsprodukt. Diesen Markt aufzurollen war nicht das ursprüngliche<br />
Bestreben“, erläutert Pfi ster. „Viele K<strong>und</strong>en haben uns nach<br />
Komplettpaketen für das Containerhandling gefragt. Diesen Wünschen<br />
wollten wir einfach gerecht werden.“ Dabei verfügt der LRS 645 aus<br />
dem Hause Liebherr über eine einzigartige Fähigkeit: Mit seinem gebogenen<br />
Ausleger ist seine Reichweite größer als die von Reachstackern<br />
gewöhnlicher Bauform. So kann er beispielsweise den dritten Container<br />
aus Reihe drei einlagern oder entnehmen, ohne die Container gleicher<br />
Höhe aus den Reihen eins <strong>und</strong> zwei entfernen zu müssen. Da der<br />
Spreader auch unterhalb des Kainiveaus zupacken kann, ist auch das<br />
direkte Be- <strong>und</strong> Entladen von Binnenschiffen möglich.<br />
Doch mit 30 Reachstackern pro Jahr ist das Rostocker Werk längst<br />
nicht ausgelastet. Die zwischenzeitlich mehr als 900 Mitarbeiter vor<br />
Ort beschäftigen sich hauptsächlich mit der Fertigung von Hafenmobilkranen.<br />
„Ohne das Werk in Rostock hätten wir das Wachstum<br />
in dieser Sparte nicht in diesem Maße realisieren können“, betont<br />
Pfi ster. Mit knapp 90 ausgelieferten Geräten in 2007 beziffert Liebherr<br />
die eigene Produktion auf über 40 % des Weltmarktanteils<br />
bei Hafenmobilkranen. Für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche<br />
führt Liebherr sieben verschiedene Hafenmobilkran-Gr<strong>und</strong>modelle<br />
mit Reichweiten von 30 bis 58 m <strong>und</strong> Traglasten von 42 bis 208 t.<br />
Als Hubwerkzeug stehen Spreader, Schüttgutgreifer oder Haken für<br />
Stück- <strong>und</strong> Schwergut zur Verfügung. Auch kann der Auftraggeber<br />
zwischen einem bereiften Unterwagen <strong>und</strong> einem Schienenportaluntersatz<br />
entscheiden. Beide Plattform-Varianten lassen sich auf<br />
Pontons stellen. Auch Plattform <strong>und</strong> Kran kann der K<strong>und</strong>e nach eigenen<br />
Wünschen anpassen: Je nach Untergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Einsatzzweck<br />
benötigt das Fahrgestell mehr oder weniger Radsätze; der Kran<br />
unterschiedlich dimensionierte Winden <strong>und</strong> Motoren, verkürzte<br />
Türme oder Ausleger. „Hochspezialisiert <strong>und</strong> trotzdem fl exibel ist<br />
der Hafenmobilkran ein leistungsfähiges Umschlagsgerät“, fasst<br />
Pfi ster zusammen. „In dieser Sparte brauchen wir europäische Kranhersteller<br />
auch keine Sorge vor Konkurrenz aus Fernost zu haben.<br />
7|<strong>2008</strong><br />
Hafenmobilkrane in verschiedenen Ausführungen warten in Nenzing auf<br />
ihren Einsatz am Wasser<br />
Dafür sind Hafenmobilkrane zu anspruchsvoll.“ Doch auch wo zu<br />
wesentlich geringeren Kosten produziert wird, besteht Nachfrage<br />
nach Liebherr-Kranen: In den Entwicklungsländern Südostasiens<br />
setzen die Österreicher verstärkt umfunktionierte Schiffskrane ab.<br />
Diese werden dann fest installierte oder verfahrbare Drehkrane<br />
(FCC/TCC) genannt. In diesen sieht Pfi ster besonders für kleine Häfen<br />
eine wirtschaftliche Alternative zu den Hafenmobilkranen. „Drei<br />
fest montierte Schiffskrane mit Betonsockel kommen in Summe<br />
teilweise auf den gleichen Betrag wie die Investition in einen großen<br />
Hafenmobilkran“, so Pfi ster. „Wer etwa in Südostasien bewährte<br />
europäische Umschlagstechnik haben will, kommt zu uns.“ Knapp<br />
40 dieser Schiffskrantypen für den stationären Hafenbetrieb hat<br />
Liebherr bereits nach Vietnam geliefert.<br />
Serienübergreifende Entwicklung<br />
Flexibel sind bei Liebherr nicht nur die Produkte, sondern auch die<br />
Produktion: Die Standorte sind so ausgelegt, dass Produktionskapazitäten<br />
bei Bedarf verschoben werden können. „Hier in Nenzing<br />
könnten wir gr<strong>und</strong>sätzlich alles produzieren. Wenn es jedoch um<br />
den Transport oder den Versand von Großgeräten geht, dann ist<br />
Rostock logistisch im Vorteil“, so Pfi ster. So verfügt das Werk an<br />
der Ostsee neben Straßen- <strong>und</strong> Gleisanschluss auch über einen Anleger,<br />
an dem auch Seeschiffe be- <strong>und</strong> entladen werden können.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird in Nenzing nur noch ca. ein Drittel der Hafenmobilkran-Baureihe<br />
gefertigt. Zudem spezialisiert sich das Werk<br />
Nenzing mehr auf die kleineren Typen, die leicht über die Straße<br />
transportierbar sind. Die Prototypenfertigung erfolgt jedoch immer<br />
in Nenzing: Eine Praxis, von der besonders die zentrale Entwicklungsabteilung<br />
profi tiert: Sie kann Baugruppen wie etwa die drehbaren<br />
Hafenmobilkran-Radsätze entwickeln, sowie gleichzeitig deren<br />
Nutzbarkeit oder Verwendung für andere Produktgruppen wie<br />
z.B. dem Raupenkran-Ballastwagen in der Praxis testen. So fi nden<br />
die unterschiedlichen „Welten“ innerhalb der Sparte der Liebherr-<br />
MCCtec GmbH ganz schnell wieder zu einander.<br />
■ Christian Grohmann<br />
Transporteur Nr. 1 Bulgariens seit 73 Jahren!<br />
Bulgarische Flusschiffahrt AG (BRP)<br />
Kontakte: Generaldirektor +359 (82) 822 133 | Handelsabteilung +359 (82) 822 151, 822 152<br />
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