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7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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Den Reihenmotor GE Marine L 250 gibt es als 6- oder 8-Zylinder mit<br />

Leistungen zwischen 1.400 <strong>und</strong> 2.564 kW | Bild: Pospiech<br />

den für die Anwendung in der kommerziellen Schifffahrt vorgesehenen<br />

Motor aus der „Iron Men“-Baureihe in mehreren Merkmalen<br />

optimiert. So wurde die Leistung auf 2.200 kW gesteigert, der<br />

spezifi sche Kraftstoffverbrauch verbessert, die Wartungsintervalle<br />

verlängert, die Wirtschaftlichkeit gesteigert <strong>und</strong> die durchschnittliche<br />

Lebensdauer verlängert. Bei der Weiterentwicklung hatten die<br />

MTU-Ingenieure auch die schärfer werdenden Vorschriften für den<br />

Schadstoffausstoß im Blick. Der Motor erfüllt alle heutigen Emissionsvorschriften<br />

wie ZKR 2, EPA Tier 2 <strong>und</strong> die EU Stufe 3a. Für die<br />

künftige Emissionsstufen ist der Motor technisch gerüstet.<br />

Ein Abgasturbolader mit verstellbaren Turbinenschaufeln ist eines der<br />

Ausstellungs-Highlights bei MAN Diesel. Die neue Ladelufttechnologie<br />

„Variable Turbine Area“ (VTA) soll helfen, Verbrauch <strong>und</strong> Schadstoffemissionen<br />

zu senken. In derselben Weise wie die Einspritztechnologie<br />

Common-Rail den Brennstoff dem Leistungsbedarf entsprechend<br />

exakt dosiert, erlaubt die VTA-<strong>Technik</strong>, parallel dazu die Ladeluft in<br />

variabler <strong>und</strong> darauf abgestimmter Menge zuzuführen.<br />

Die US-amerikanische GE Marine stellte ihre Neuentwicklung eines<br />

Reihen-Motors der Öffentlichkeit vor. Es sind dies die 6- <strong>und</strong> 8-Zylinder<br />

aus der neuen Serie GE L250. Sie decken einen Leistungsbereich<br />

von r<strong>und</strong> 1.300 bis 2.564 kW bei Drehzahlen zwischen 900<br />

<strong>und</strong> 1.050/min ab. Bestimmt sind die Motoren für Binnenschiffe,<br />

Hafenschlepper, Küstenmotorschiffe sowie seegehende Schiffe. Die<br />

neuen Motoren erfüllen nach Aussagen von GE alle zur Zeit gültigen,<br />

weltweiten Abgasemissionsvorschriften für Schiffseinsätze.<br />

Auch zukünftige Richtlinien sollen eingehalten werden.<br />

Einen serienreifen, elektrischen Innenringruderpropeller zeigte Voith<br />

mit dem Inline Thruster. Dieser setzt sich aus einem in der Düse<br />

gelagerten Synchronmotor, einem achslosen Karbonfaserpropeller<br />

<strong>und</strong> einem seewassergeschmierten Keramikgleitlager zusammen.<br />

Er ist so konzipiert, dass für die Kraftübertragung keine mechanischen<br />

Bauteile notwendig sind. Somit wird auch kein Schmieröl<br />

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gebraucht, welches das Wasser verschmutzt. Das Antriebssystem ist<br />

sehr kompakt <strong>und</strong> wird als Zusatz- oder Hauptantrieb eingesetzt.<br />

Es ist in verschiedenen Größen mit Motorstärken zwischen 5 <strong>und</strong><br />

300 kW <strong>und</strong> Propellerdurchmessern von 170 bis 850 mm erhältlich.<br />

So kann es beispielsweise am Platz der Ruderleitfl osse (Skeg)<br />

angebracht werden. Außerdem ist die Nutzung in verschiedenen<br />

anderen Antriebssystemen möglich. Entwickelt wurde das Konzept<br />

der Schiffsschraube ohne Achse von der AIR Fertigung GmbH in Rostock,<br />

einem Tochterunternehmen von Voith Turbo. Eingesetzt wird<br />

es bereits von der Blue Ship Company auf der Barkasse BARLAEUS<br />

im Hafen von Amsterdam.<br />

Zentrales Element für die Navigation <strong>und</strong> Sicherheit des Schiffselektronik-Ausrüsters<br />

ELNA auf der SMM <strong>2008</strong> ist das Flussradar<br />

ELNA 3407TFT mit 7ft-Antennenstrahler <strong>und</strong> Color-Flachbildschirm,<br />

das in Verbindung mit dem digitalen Inland-ECDIS – RADARpilot<br />

720° – <strong>und</strong> angeschlossenem AIS-Transponder als komplettes<br />

System gezeigt wird. Im Zusammenspiel mit GPS <strong>und</strong> einer leistungsfähigen<br />

Kartenanzeige hat der Binnenschiffer alle Informationen<br />

im Überblick <strong>und</strong> direkten Zugriff. Komplettiert wird das<br />

Binnenschifffahrtsprogramm durch Autopiloten, Wendeanzeiger,<br />

Ruderlagenanzeiger, Echolot, Windmesssystem <strong>und</strong> Wechselsprechanlage,<br />

durch TV-SAT-Systeme, SAILOR Binnenfunkanlagen<br />

sowie Video-Kamera-Überwachungs-, Sicherheits- <strong>und</strong> Alarmanlagen<br />

im Automationsbereich. Effektiven Schutz für Brandrisiken an<br />

Bord bietet die neue Hochdruck-Feinsprühlöschanlage Minifog marine<br />

XP von Minimax. Die Löschanlage kann in allen Bereichen wie Kabinen,<br />

Korridoren oder im Maschinenraum eingesetzt werden <strong>und</strong> deckt mit<br />

einem einzigen Sprinkler bis zu 32 qm Schutzfl äche ab. Im Vergleich zu<br />

klassischen Sprinkleranlagen wird mit Minifog marine XP im Brandfall<br />

bis zu 90 % weniger Löschwasser benötigt.<br />

Umweltschutz auch im Rahmenprogramm<br />

Unter den zahlreichen Kongressen <strong>und</strong> Tagungen ragte der vom<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi) <strong>und</strong><br />

vom europäischen Dachverband der Werften, Community of European<br />

Shipyards Associations (CESA), veranstaltete Workshop „Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> Innovation“ heraus. Hier wurden Lösungen für die<br />

Verringerung von Schadstoffemissionen aufgezeigt. Auch das Ship<br />

Finance Forum von Financial Times Deutschland <strong>und</strong> Lloyds‘s Shipping<br />

Economist sowie die „Maritime Security and Defence“ (MS&D)<br />

zum Thema Piraterie <strong>und</strong> terroristische Bedrohung der Schifffahrt<br />

mit Vizeadmiral a.D. Lutz Feldt erfuhren eine große Resonanz.<br />

■ Peter Pospiech<br />

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