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7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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ei Dippach. Der Beobachim<br />

April <strong>2008</strong> eingeweiht<br />

Aufmerksame Beobachter bei der Inspektion der Baustrecken<br />

| Bilder: Grohmann<br />

linken <strong>und</strong> ökologisch nicht minder wertvollen Flachwasserzonen<br />

auf der rechten Uferseite, die umweltverträglichste Trassenvariante<br />

für das „Eschenbacher Eck“ zu fi nden. Eine Außenbogenaufweitung<br />

hätte einen starken Eingriff in das ökologisch wertvolle System der<br />

Flachwasserbereiche mit einem Uferabtrag von ca. 6.000 cbm bedeutet.<br />

Stattdessen entschied sich das WNA, eine Innenbogenaufweitung<br />

mit einem Uferabtrag von lediglich 3.200 cbm als ökologisch<br />

günstigere Variante umzusetzen. Wirtschaftlich <strong>und</strong> nautisch<br />

rechnet sich diese Variante ebenfalls.<br />

Leistungsfähige Wasserstraße<br />

Auch am Roßstädter <strong>und</strong> Trunstädter Bogen wurden die ökologischen<br />

Aspekte vom WNA Aschaffenburg bereits in der Planung<br />

berücksichtigt, so dass hier eine Trassierung der verbreiterten<br />

Schifffahrtsrinne durch links- <strong>und</strong> rechts-mainische Uferrücknahmen<br />

realisiert wurde. Der längste Eingriff des gesamten Bauprojektes<br />

fand am rechten Mainufer im Trunstädter Bogen statt.<br />

Dort hoben die Baggerschiffe auf 930 m Flusslänge ca. 120.000 cbm<br />

Erdreich aus <strong>und</strong> realisierten eine Uferrücknahme von bis zu<br />

15 m. „Dieser Eingriff bringt der Schifffahrt am meisten“, so Bauleiter<br />

Horst Hahn, der den Mainausbau in den Stauhaltungen Limbach<br />

<strong>und</strong> Viereth leitete. Innerhalb von drei Monaten konnten alle<br />

Leistungen am Roßstädter Bogen mit 70.000 cbm <strong>und</strong> am Trunstädter<br />

Bogen mit 120.000 cbm durch das Personal <strong>und</strong> die vor Ort<br />

eingesetzte Domarin Flotte abgeschlossen werden.<br />

Besonders hervorzuheben ist auch die landschaftsgestalterische<br />

Ausgleichsmaßnahme bei Dippach. Hierbei handelt es sich um eine<br />

– im Rahmen des in Unterfranken durchgeführten LIFE-Projekts –<br />

landschaftsgestalterische Erweiterung für die momentan größte<br />

Graureiherkolonie Deutschlands. Der zum geschützten Bereich gehörende<br />

Altarm bei Main-km 374 wurde zusätzlich noch mit einem<br />

Steindamm vor dem Wellenschlag vorbeifahrender Schiffe geschützt.<br />

Dank der schonenden Vorgehensweise der Firma Domarin<br />

GmbH bei der Durchführung der Wasserbaumaßnahmen wurden<br />

die Ausgleichsfl ächen <strong>und</strong> geschaffenen Flachwasserzonen bereits<br />

während der Baggerarbeiten von der vor Ort lebenden Vogelpopulation<br />

als Naturreservat genutzt. In der gesamten Bauphase baggerten<br />

die mit vorwiegend GPS ausgestatteten Arbeitsgeräte ca. 300.000 cbm<br />

unbelastetes bis stark belastetes Material aus, das fachgerecht einer<br />

Verwertung/Entsorgung zugeführt wurde. Insgesamt wurden circa<br />

100.000 t Wasserbausteine des regional vorkommenden Dolomits<br />

in Leitwerke, zum Schutz von Laichplätzen, zur Sicherung der Fließgeschwindigkeit<br />

in der Fahrrinne <strong>und</strong> zur Sicherung der natürlich<br />

angelegten Böschungen eingebaut. Beide Bauvorhaben wurden von<br />

der Domarin GmbH, trotz der gravierenden Änderungen in Geologie<br />

<strong>und</strong> Belastungsklassen des Baggerguts, termin- <strong>und</strong> fachgerecht<br />

fertig gestellt <strong>und</strong> ohne Mängel vom Wasserstraßen-Neubauamt<br />

Aschaffenburg abgenommen. In Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber<br />

WSV sind dank der Erfahrungen <strong>und</strong> des technischen Know-<br />

Hows der Spezialisten für Stahlwasserbau <strong>und</strong> Verkehrswegebau bei<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen der Domarin GmbH, Vilshofen, ausgereifte<br />

Ingenieurbauwerke entstanden, die der Binnenschifffahrt termingerecht<br />

freigegeben werden konnten.<br />

■ Georg Irlbacher, Domarin | CG | Dü<br />

7|<strong>2008</strong> | 55

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