Burschenschaftliche Blätter 2014 - 4
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Schwerpunkt<br />
<strong>Burschenschaftliche</strong><br />
<strong>Blätter</strong><br />
Schlag zum Hirschjäger.<br />
vjagd.at<br />
Der Autor in Jägerkluft.<br />
Jan Ackermeier<br />
gen, wie Hochsitzen, Fütterungen usw.,<br />
Ausbesserungsarbeiten an der Jagdhütte,<br />
Brennholzverarbeitung, das Anlegen von<br />
Wildwiesen, im Winter die Fütterung des<br />
Rot- und Rehwildes und vieles mehr. Ein<br />
wenig handwerkliches Geschick und<br />
Freude daran, in der Natur zu arbeiten,<br />
sollte also jeder Jäger mitbringen.<br />
Mehr als ein teures Hobby<br />
Bleibt die Frage, wie man Jäger wird. Dazu<br />
gibt es mehrere Möglichkeiten: man kann<br />
sich zu einem mehrwöchigen Kurs in einer<br />
der zahlreichen Jagdschulen anmelden.<br />
Der Vorteil ist, daß die zeitliche Inanspruchnahme<br />
durch die Ausbildung relativ<br />
gering ist, dafür sind die Jagdschulen oftmals<br />
recht teuer und es wartet sehr viel<br />
Lernstoff in sehr kurzer Zeit auf den Aspiranten.<br />
Die zweite Möglichkeit ist die Ausbildung<br />
über die Landesjägerschaft des jeweiligen<br />
Bundeslandes, die zumeist den<br />
Jagdkurs über mehrere Monate als Abendund<br />
Wochenendkurs anbieten. Der Vorteil<br />
liegt hier an der Verteilung des Stoffes über<br />
einen längeren Zeitraum und den geringeren<br />
Preis. Die Stoffülle sollte man als angehender<br />
Jäger keinesfalls unterschätzen!<br />
Keines der einzelnen Fachgebiete in der<br />
Jagdausbildung stellt für jemanden, der in<br />
Besitz der Hochschulreife ist, eine intellektuelle<br />
Herausforderung dar, der Umfang<br />
des Lernstoffes jedoch sorgt nicht zu Unrecht<br />
für den Beinamen „Grünes Abitur“ für<br />
die Erlangung der Jagdkarte.<br />
Entsprechend vielfältig sind denn auch die<br />
Ausbildungsinhalte: Wildkunde mit Verhalten<br />
und Eigenschaften des heimischen Wildes,<br />
Hundewesen, Waffenkunde und Waffenhandhabung<br />
(inklusive Schießausbildung),<br />
Jagdrecht, Jagdliches Brauchtum<br />
und Jagdbetriebslehre werden während<br />
der Ausbildung vermittelt.<br />
Die eigentliche Herausforderung für den<br />
frischgebackenen Jungjäger beginnt aber<br />
erst nach der erfolgreichen Jagdprüfung.<br />
Ähnlich wie beim Erwerb des Autoführerscheins,<br />
der einen berechtigt, das Auto -<br />
fahren im öffentlichen Straßenverkehr zu<br />
erlernen, hat man mit der ersten Jagdkarte<br />
lediglich die Erlaubnis und die Grundlagen<br />
erworben, das Jagen „in der freien<br />
Wildbahn“ zu lernen. Glück hat derjenige<br />
Jungjäger, der von einem alten und erfahrenen<br />
Jäger „abgeführt“ und mit Geduld<br />
in die Praxis der Jagdausübung eingelernt<br />
wird. Immerhin liegt allen Jägern daran,<br />
daß ihr Handwerk, ihre Traditionen und ihr<br />
Brauchtum an die nächste Generation weitergegeben<br />
werden, damit die mittel -<br />
europäische Eigenart der waidgerechten<br />
Wildbewirtschaftung zukunftsfähig bleibt.<br />
Jeder, der sich für Wald und Wild interessiert,<br />
sich nicht scheut, sich die Hände bisweilen<br />
schmutzig zu machen und ein Mindestmaß<br />
an handwerklichem Geschick mitbringt<br />
und zudem die Weitergabe von<br />
waidgerechtem Brauchtum und Traditionen<br />
der „grünen Zunft“ vorantreiben will,<br />
ist in den Reihen der Waidkameraden willkommen.<br />
Jan Ackermeier<br />
(Normannia-Nibelungen Bielefeld 2005,<br />
Teutonia Wien 2007)<br />
Die Schriftleitung informiert:<br />
Adreßänderungen für den Bezug der „<strong>Burschenschaftliche</strong>n <strong>Blätter</strong>“ richten Sie bitte<br />
immer an: bbl-anschriftenverwaltung@burschenschaft.de<br />
oder postalisch an: BBl-Anschriftenverwaltung, Postfach 101232, 20008 Hamburg<br />
Heft 3 - <strong>2014</strong> 119