Burschenschaftliche Blätter 2014 - 4
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Aus dem burschenschaftlichen Leben<br />
Das großzügige Wohnhaus des Ritterguts in Gutmannshausen dient als Kultur- und Tagungsstätte.<br />
Absprache mit dem Verein an einen Investor,<br />
der darauf mittlerweile ein Pflegeheim<br />
erstellt hat. Das im Bau befindliche Denkmal<br />
fiel dem Bagger zum Opfer. In zähen<br />
Verhandlungen konnte der Verein Gedächtnisstätte<br />
e.V. seine bereits eingebrachten<br />
Spenden aus dem Kaufbetrag<br />
zurückerhalten.<br />
Auf ein Neues nahe Weimar<br />
Dieser herbe Rückschlag entmutigte die<br />
Betreiber des Vorhabens jedoch nicht. Man<br />
begab sich erneut auf die Suche nach einem<br />
geeigneten Objekt und wurde im<br />
Jahre 2011 in Thüringen im Herzen<br />
Deutschlands fündig. Der Freistaat veräußerte<br />
nach zwei Jahren Leerstand das<br />
Herrenhaus eines früheren Rittergutes in<br />
Guthmannshausen, circa 20 Kilometer<br />
nördlich von Weimar gelegen, in dem zur<br />
„DDR“-Zeit, wie auch danach, ein Schulungszentrum<br />
für die Land- und Forstwirtschaft<br />
untergebracht war. Hier gab es bereits<br />
Übernachtungszimmer, Küche, Kantine<br />
sowie größere und kleinere Unterrichtsräume.<br />
Das Gebäude steht auf einem<br />
zugehörigen Parkgrundstück, alles in recht<br />
gutem Zustand, jedoch gegenüber Borna<br />
deutlich kleiner.<br />
Gäbler<br />
2013 beim Oberlandesgericht in Jena verlor<br />
der Freistaat Thüringen ebenfalls,<br />
zusätzlich schloß das Gericht auch eine<br />
weitere Revision aus. Damit ist diese alt -<br />
ehrwürdige und schöne Immobilie juristisch<br />
gesichert in der Hand des neuen Eigen -<br />
tümers, und der Verein kann unbehindert<br />
seiner ehrenwerten Aufgabe nach -<br />
gehen.<br />
Die Planung für das Denkmal wurde komplett<br />
überarbeitet und dem neuen Grundstück<br />
angepaßt. Entstanden ist eine Rotunde<br />
mit etwa zehn Metern Durchmesser.<br />
Mittig steht nun ein fast vier Meter hoher<br />
Granitobelisk, einen steingewordenen<br />
Lichtstrahl symbolisierend. Kreisförmig<br />
sind zwölf, auf der Vorder- und Rückseite<br />
<strong>Burschenschaftliche</strong><br />
<strong>Blätter</strong><br />
beschriftete, anthrazitfarbene Granitsteine<br />
für die einzelnen deutschen Opfergruppen<br />
aufgestellt. Die Einweihung erfolgte<br />
am 3. August <strong>2014</strong> in einem würdigen<br />
Festakt mit großer Beteiligung.<br />
Gäste sind willkommen<br />
Der Verein Gedächtnisstätte e.V. führt<br />
weiterhin acht bis zehn Seminarwochenenden<br />
im Jahr mit Vorträgen über politische,<br />
historische und kulturelle Themen durch.<br />
Auch über gesunde Lebensführung wird<br />
referiert. Als Kultur- und Tagungszentrum<br />
steht das Haus aber auch gerne Gruppen<br />
gleichen Geistes für deren Veranstaltungen<br />
zur Verfügung. Achtzehn Gäste -<br />
zimmer – alle mit Bad – zu einem erschwinglichen<br />
Preis bietet das Gebäude.<br />
Weiter sind ausreichende Räumlichkeiten<br />
im Erdgeschoß für die Versorgung und die<br />
Veranstaltungen vorhanden. Ein Haus -<br />
meisterehepaar versorgt die Anlage.<br />
Auch Gäste, die nur das Denkmal besich -<br />
tigen wollen, sind willkommen. Hierzu<br />
ist jedoch eine Voranmeldung erforderlich.<br />
Burschenschafter sollten dieser mutigen<br />
Tat Anerkennung zollen und einen<br />
Besuch vor Ort bei Gelegenheit ein -<br />
planen. Für eine Fuxenreise eine ideale<br />
Station.<br />
Wolfgang Gäbler<br />
(Cheruscia Dresden, Vandalia Hamburg,<br />
Salamandria Dresden)<br />
www.verein-gedaechtnisstaette.de<br />
Anmeldung für Besichtigungen beim<br />
Hausmeister unter 036373-998783,<br />
für die Vermietung beim Vereinsvorsitzenden<br />
unter 04185-2784.<br />
Das neue Kultur- und Tagungszentrum<br />
stand so bald dem Verein Gedächtnisstätte<br />
für seine wiederaufgenommene Vortragsund<br />
Bildungstätigkeit zur Verfügung. Als<br />
diese Aktivitäten bekannt wurden, traten<br />
nun jedoch die Fraktionen der Grünen und<br />
Linken auf und verlangten vom Freistaat die<br />
Rückabwicklung des Kaufvertrages. Erstmals<br />
wurde dieses Ansinnen im März 2013<br />
beim Landgericht Erfurt verhandelt. In der<br />
ersten Instanz lief das Land voll gegen die<br />
juristische Wand. Die daraufhin anberaumte<br />
Revisionsverhandlung im Dezember<br />
Am 3. August <strong>2014</strong> wurde endlich ein Ehrenmal für unsere deutschen zivilen Opfer des Zweiten Weltkrieges<br />
eingeweiht.<br />
Gäbler<br />
Heft 4 - <strong>2014</strong> 139