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Burschenschaftliche Blätter 2014 - 4

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Geschichte / Leserbriefe / Personalien<br />

Leserbriefe<br />

Zu: Plädoyer für eine<br />

offensive Burschenschaft,<br />

Bbl 1+2/<strong>2014</strong><br />

Vorweg muß ich sagen, daß ich den Artikel<br />

mit außerordentlicher Begeisterung gelesen<br />

habe – er sprach mir aus dem Herzen.<br />

Bei bundesinterner Diskussion sind, wie<br />

Verbandsbruder Hoewer vorausgesehen<br />

hat, die Reaktionen durchaus sehr geteilt.<br />

Die einen stimmen der Idee, einer offensiveren<br />

Burschenschaft, voll und ganz zu, die<br />

anderen halten das für blinden Aktionismus.<br />

Der Hauptunterschied zwischen diesen<br />

beiden Ansichten, deren Vertreter sich<br />

quer auf Altherrenschaft und Aktivitas verteilen,<br />

liegt meinem Empfinden nach darin,<br />

daß die einen ihr Augenmerk vor allem auf<br />

die Zukunft des Einzelbundes richten, die<br />

anderen, zu denen ich gehöre, zusätzlich<br />

auf die Zukunft der burschenschaftlichen<br />

Bewegung, als ernstzunehmenden politischen<br />

Faktor. Man will den Bund und die<br />

Deutsche Burschenschaft nicht in die<br />

Schußlinie der veröffentlichten Meinung<br />

bringen. Ich hingegen meine erkannt zu haben,<br />

daß die burschenschaftliche Bewegung,<br />

ihrem Wesen nach, genau in dieser<br />

Schußlinie stehen muß.<br />

Weiter bin ich durchaus der Überzeugung,<br />

daß es der burschenschaftlichen Tradition<br />

entspricht, für die Dinge, die man als richtig<br />

erkannt hat, mit Leib und Seele einzustehen.<br />

Daß man für diese Dinge streiten muß,<br />

Personalien<br />

Erich Stadler zum<br />

75.Geburtstag<br />

Am 14. April <strong>2014</strong> vollendete Dipl.-Ing. Erich<br />

Stadler sein 75.Lebensjahr. Aktiv war er<br />

ab 1958 bei der Prager Burschenschaft Arminia,<br />

damals in München. Aktiv ist Erich<br />

Stadler inzwischen im sechsten Jahrzehnt.<br />

Regelmäßig nimmt er an den Veranstaltungen<br />

seiner Burschenschaften teil, kommt<br />

nach Bochum, nach Dresden zur Burschenschaft<br />

Cheruscia, deren Band er seit 1993<br />

habe sehr viele Fälle wo sich junge Menschen<br />

an uns Freiheitliche wenden oder<br />

auch an mich als Schüler-Ansprechpartner<br />

und erzählen, daß von ihren Lehrern Druck<br />

ausgeübt wird. Weil man sich in Diskussionen<br />

zur FPÖ bekennt, weil man sagt, daß es<br />

Mißstände gibt oder weil man eben einfach<br />

kein Linker ist. Das hier seitens der Lehrerschaft<br />

in vielen Fällen keine Unparteilichkeit<br />

gegeben ist, ist schon einmal die erste Unglaublichkeit.<br />

Der zweite Skandal, den ich<br />

hier sehe, ist, daß beispielsweise im Geschichtsunterricht<br />

in Österreich überlegt,<br />

und teilweise auch bereits praktiziert wird,<br />

nicht mehr über die Türkenkriege zu berichten,<br />

die es ja historisch gegeben hat 1529<br />

und 1683. Schon damals standen der radikale<br />

Islam und die Türken vor Wien und<br />

heute soll man nicht mehr davon sprechen<br />

dürfen, weil sich manche neue Mitbürger<br />

trägt, und nach Graz zur Burschenschaft Allemannia,<br />

die ihm 2007 ihr Band verlieh.<br />

Auch beim Burschentag ist Erich Stadler jedes<br />

Jahr als Sitzungsvertreter anzutreffen.<br />

Eine Auflistung der Ämter, die Erich Stadler<br />

innehatte, wäre lang.<br />

Der Austausch mit den jüngeren Generationen<br />

scheint Erich Stadler jung zu halten.<br />

Die zwei Wünsche des Menschen gehen<br />

bei Erich Stadler in Erfüllung: alt zu werden<br />

und dabei jung zu bleiben. Wir wünschen<br />

zahlreiche weitere „Aktivensemester“.<br />

Christian Oppermann<br />

(Arminia Bochum 1976, Libertas Aachen<br />

1987, )<br />

<strong>Burschenschaftliche</strong><br />

<strong>Blätter</strong><br />

davon beleidigt fühlen könnten. Ich sage<br />

das ist auch unglaublich und das darf<br />

nicht sein, denn Geschichte hat so unterrichtet<br />

zu werden wie sie war und nicht beschönigt<br />

zu werden, nur weil es manchen<br />

nicht paßt.<br />

Das Gespräch führte der Journalist Waffenbruder<br />

Georg Immanuel Nagel (Akad.<br />

Corps Posonia Wien)<br />

auch wenn die Gefahr besteht, daß die<br />

Deutsche Burschenschaft und der Einzelbund<br />

dabei geschädigt werden. Genau<br />

diese Opferbereitschaft ist doch grundlegend<br />

für uns Burschenschafter. Gerade<br />

auch vor 1848, wo heftigste Repressionen<br />

zwar die Bünde zerstören konnte, nicht<br />

aber den Geist dahinter. Das ist unsere<br />

heroische Zeit, von deren Geist allein wir<br />

zehren müssen. Genauso die Burschenschafter,<br />

die 1921 in Oberschlesien kämpften,<br />

ohne gerufen worden zu sein. Nur die<br />

innere Pflicht fühlend, die ihnen das Vaterland<br />

nicht abverlangte, welches im Gegenteil<br />

sogar versuchte sie an der Ausführung<br />

derselben zu hindern. Das sind die Mythen,<br />

die mich dazu bewegten Burschenschafter<br />

zu werden.<br />

Ein Hauptproblem bei der Durchführung,<br />

der im Artikel beschriebenen Aktionen, ist<br />

sicherlich die fehlende Struktur. Man müßte<br />

dazu einen Kreis innerhalb der Deutsche<br />

Burschenschaft bilden. Eventuell sollten<br />

auch Bünde die nicht in der Deutsche Burschenschaft<br />

sind beziehungsweise nicht in<br />

diesem Kreis mitarbeiten, einen Ansprechpartner<br />

haben, um zu melden, daß an ihrer<br />

Hochschule Aktionen gegen Burschenschaften<br />

geplant sind. Gerade darin sehe<br />

ich auch eine Perspektive, daß man, durch<br />

Aktionen an Hochschulorten mit ausgetretenen<br />

Bünden, diese eventuell wieder in<br />

Richtung Deutsche Burschenschaft bewegen<br />

könnte.<br />

Als Beispiel: Ich bin just nach Rostock gewechselt,<br />

dort gab es bei der feierlichen<br />

Immatrikulation in der Marienkirche ein<br />

AStA/Fachschafts/StuRa/Antifa-Aufgebot<br />

vorm Eingang der Kirche, welche mit Banneraufschriften<br />

wie „Gegen Burschis“ und<br />

„Für Vielfalt“ gegen „anti-emanzipatorisches<br />

Gedankengut“ protestierten. Vor<br />

dem Eingang der Marienkirche, chargieren<br />

zu diesem Anlaß traditionellerweise einige<br />

Rostocker Verbindungen. Dieses Jahr war<br />

wohl nur noch die Burschenschaft Obotritia<br />

vor Ort.<br />

Würde man nun die örtlichen Bünde durch<br />

Anwesenheit und Gegenaktionen unterstützten,<br />

würde das vielleicht positiv von<br />

diesen Bünden aufgenommen. Ob dem so<br />

wäre, müßte man natürlich vorher klären.<br />

Dabei würden, denke ich, zwei Dinge offenkundig:<br />

1. Kommt man durch DB-Austritt nicht aus<br />

der Schußlinie egalitärer Kräfte.<br />

2. Steht man mit der Deutsche Burschenschaft<br />

nicht alleine da.<br />

Der zweite Punkt ist eventuell auch interessant<br />

in Bezug auf das Argument einiger<br />

Verbandsbrüder, daß der Verband dem<br />

Bund zu wenig einbringe. Das bezieht sich<br />

häufig eher auf Angebote der Deutsche<br />

Burschenschaft. Wenn aber egalitäre Aktionen<br />

vor Ort anstehen und der Verband<br />

steht hinter den örtlichen Bünden, könnte<br />

das durchaus zur Entkräftung solcher Argumente<br />

führen.<br />

Kurzum: Ich und der ein oder andere Bundesbruder,<br />

wären sicher bereit, bei solchen<br />

Aktionen mitzutun. Und ich hoffe, daß es zu<br />

einer Bildung eines solchen Kreises kommen<br />

wird und wünsche darüber unterrichtet<br />

zu werden.<br />

Hannes Krünägel<br />

(Arkadia Mittweida zu Osnabrück 2013/<br />

<strong>2014</strong>)<br />

Heft 4 - <strong>2014</strong> 149

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