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Burschenschaftliche Blätter 2014 - 4

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<strong>Burschenschaftliche</strong><br />

<strong>Blätter</strong><br />

Interview mit Vbr. Maximilian Krauss<br />

Geschichte<br />

BBl: Die SPÖ möchte Sie ja, entgegen<br />

der gesetzlichen Regelungen, einfach<br />

nicht zulassen zu dem Amt, für welches<br />

sie vorgeschlagen wurden. Was meinen<br />

Sie, ist das Taktik oder Realitätsverweigerung?<br />

Krauss: Naja, wir haben im Wiener<br />

Schul system die Situation, daß alle Zahlen,<br />

die wir haben katastrophal sind. Wir sehen,<br />

daß ein Drittel aller 14- bis 15-Jährigen<br />

nach neun Jahren Schulbildung immer<br />

noch nicht sinnerfassend lesen und schreiben<br />

kann. Wir erleben, daß wir eine extrem<br />

hohe Rate an Schulabbrechern haben und<br />

daß auch von Denjenigen die in Wien eine<br />

Schule abschließen überdurchschnittlich<br />

viele in der Folge arbeitslos werden. Mehr<br />

als 10 Prozent aller Jugendlichen in Wien<br />

sind arbeitslos, was weit über dem Bundesschnitt<br />

in Österreich liegt. All das sind<br />

Dinge wofür die SPÖ mit ihrer Stadtschulratspräsidentin<br />

Brandsteidl Verantwortung<br />

trägt. Und hier wollen sie natürlich nicht,<br />

daß die FPÖ im Stadt schulrat Kontrolle ausüben<br />

kann. Denn sie könnte ja auf Schüler<br />

zugehen und weitere Missstände aufdecken<br />

und in der Folge auch die richtigen<br />

Problemlösungen durch direkte Gespräche<br />

mit den Schülern finden.<br />

Das Einzige was eigentlich gegen Sie vorgebracht<br />

wird, ist die Nazi-Keule und die<br />

beruht in ihrem Fall lediglich darauf, daß<br />

sie Burschenschafter sind. Jetzt wird die<br />

FPÖ deshalb natürlich nicht einknicken<br />

und einen anderen nominieren. In der BRD<br />

läuft so etwas jedoch anders. Dort hat zum<br />

Beispiel die CDU den Berliner Staats -<br />

sekretär Michael Büge, nach einer linken<br />

Hetzkampagne gegen ihn, hinausgeworfen<br />

weil er Burschenschafter ist. Wo sehen<br />

sie da die Unterschiede zwischen der Bundesrepublik<br />

und Österreich?<br />

Ich muß ganz ehrlich sagen, daß ich den konkreten<br />

Fall in der CDU jetzt nicht genau<br />

kenne. Ich weiß allerdings, daß es in der Bundesrepublik<br />

einen noch viel größeren Gegenwind<br />

gibt, wenn man in einer Studentenverbindung<br />

ist und daß es einem dort seitens<br />

der Medien und der linken Gesellschaft noch<br />

schwieriger gemacht werden soll. Ich bin allerdings<br />

froh, daß wir in Österreich die FPÖ<br />

haben, die es fördert, daß auch Farbenstudenten<br />

bei uns in Ämter kommen können<br />

und die hier nicht in die Knie geht, sondern<br />

die dafür steht, daß Burschenschafter und<br />

andere Couleurstudenten, so wie alle anderen<br />

Personen auch, öffentliche Ämter bekleiden<br />

und sie repräsentieren können. Ich sage<br />

ganz klar: Wir leben in einer Demokratie und<br />

da muß es möglich sein, auch als Burschenschafter<br />

ein Amt zum Beispiel im Stadtschulrat<br />

bekleiden zu können.<br />

Maximilian Krauss (21) ist Bezirksvorsitzender der<br />

FPÖ Wien-Josefstadt, Stellvertretender Bundesvorsitzender<br />

des Rings Freiheitlicher Jugend,<br />

sowie Aktivensprecher der Wiener akademischen<br />

Burschenschaft Aldania. Die FPÖ ist zweitstärkste<br />

Fraktion im Wiener Landtag und Gemeinderat. Als<br />

solche hat sie laut Landesverfassung das Vorschlagsrecht<br />

für das Amt des Stadtschulrats-Vizepräsidenten.<br />

Die SPÖ weigert sich jedoch Krauss<br />

anzugeloben und hat eine mediale Hetzkampagne<br />

gegen ihn angezettelt. Einen solchen Fall gab es<br />

bisher noch nicht. Die Freiheitlichen stehen zu<br />

Krauss und haben deshalb eine Verfassungsklage<br />

eingereicht.<br />

Sie sprechen ja diverse Probleme im<br />

Schulsystem, auch die heißen Eisen, ganz<br />

klar an. So möchten sie zum Beispiel die<br />

Anzahl an Schülern ohne ausreichende<br />

Deutschkenntnisse pro Klasse begrenzen.<br />

Da meinen jetzt viele das sei rassistisch.<br />

Was sagen sie dazu?<br />

Die Rassismus-Keule ist natürlich bei Linken<br />

beliebt wenn man als Patriot oder als konservativer,<br />

rechter Politiker Fehler aufzeigt,<br />

die die Linken verursacht haben. Wenn wir<br />

uns einmal das konkrete Problem ansehen,<br />

haben wir wie gesagt in Wien ein Bildungssystem,<br />

das überhaupt nicht funktioniert.<br />

Hier müßte man einmal anfangen, indem<br />

man sagt: Zuerst Deutsch, dann Schule! In<br />

den Schulunterricht sollte nur einsteigen<br />

dürfen, wer bereits Deutsch kann. Und das<br />

ist auch nicht rassistisch, denn so ein System<br />

wäre für alle von Vorteil. Sowohl für<br />

die Schüler die bereits Deutsch können, die<br />

autochthonen und die gut integrierten, als<br />

auch für die Schüler, die noch nicht Deutsch<br />

können und dann in einer verpflichtenden<br />

Deutsch-Lernklasse die Möglichkeit haben,<br />

das nachzuholen. Denn was passiert denn<br />

heute? Derzeit haben wir in sehr vielen<br />

Klassen die Situation, daß 50 bis 70 Prozent<br />

der Schüler dem Unterricht nicht folgen<br />

können, weil sie die Unterrichtssprache<br />

nicht verstehen. Die werden eine Weile<br />

lang mitgeschliffen, haben dann aber keinen<br />

Schulabschluß und werden arbeitslos.<br />

Das ist auch nicht zum Vorteil dieser Schülerinnen<br />

und Schüler. Außerdem sage ich,<br />

daß auch die autochthonen Schüler ein<br />

Recht darauf haben, ab der ersten Klasse<br />

gute Bildung zu genießen und nicht von<br />

denen, die dem Unterricht nicht folgen<br />

können, aufgehalten zu werden. Ich<br />

glaube, das wäre ein System, das für beide<br />

Gruppen am besten wäre und an dem ist<br />

nichts rassistisch. Das ist einfach ein Gebot<br />

der Stunde.<br />

Es gab vor kurzem einen Fall in einer islamischen<br />

Schule, bei dem ein Lehrer hinausgeworfen<br />

wurde, weil er Musik unterrichten<br />

wollte, was im Islam verboten ist.<br />

Es entstehen immer mehr islamische Privatschulen,<br />

aber auch der Islamunterricht<br />

an öffentlichen Lehranstalten wird immer<br />

mehr kritisch betrachtet, weil hier vermehrt<br />

fragwürdige Lehrinhalte auftauchen.<br />

Wie stehen sie dazu, ist es sinnvoll<br />

so etwas weiter zu fördern?<br />

Man muß einerseits zuerst einmal sagen,<br />

daß es im Islam auch gemäßigte Formen<br />

gibt und viele Muslime, die mit diesen radikalen<br />

Auswüchsen nichts zu tun haben. Andererseits<br />

erleben wir allerdings, daß es in<br />

Wien bereits 21 Kindergärten gibt, die unter<br />

salafistischem Einfluß stehen sollen. Wir<br />

erleben, daß in einer islamischen Schule ein<br />

Lehrer gefeuert wird, weil er den Musikunterricht<br />

durchführen will. Also das sind unfaßbare<br />

Zustände, die ich weder in Österreich,<br />

noch in der Bundesrepublik, noch<br />

sonst irgendwo in Europa dulden möchte.<br />

Hier sind alle Freiheitsparteien europaweit<br />

gefragt, um derartige Entwicklungen aufzuzeigen<br />

und ihnen massiv entgegenzutreten.<br />

Wir in Wien haben beispielsweise letzte<br />

Woche eine Kundgebung durchgeführt,<br />

bei der wir gegen eine radikale Imamschule<br />

demonstriert haben, die demnächst eröffnet<br />

werden soll. Durch unseren Druck, den<br />

wir auch auf die Straße gebracht haben, haben<br />

wir bereits erreicht, daß auch der<br />

Stadtschulrat sowie die SPÖ und die ÖVP<br />

bereits zu dieser Imamschule Nein sagen.<br />

Das ist ein Verdienst, den wir Freiheit lichen<br />

uns auf die Fahne heften können, denn<br />

ohne uns hätte diese Mißstände und dieses<br />

konkrete Problem sicherlich niemand aufgedeckt.<br />

Sie haben erwähnt, daß die Linken die<br />

Probleme, die sie selber geschaffen haben,<br />

im Schulsystem und generell in der<br />

Gesellschaft, totschweigen wollen. Auch<br />

die Lehrinhalte sind dahingehend oft<br />

ideologisch gefärbt. Es wird sogenannte<br />

Geschichtspolitik betrieben, generell<br />

wird im Deutschunterricht und in allen<br />

geisteswissenschaftlichen Fächern ein<br />

gewisses linkes Weltbild vermittelt.<br />

Ja, generell vertrete ich die Ansicht, daß<br />

politische Bildung, wenn sie in der Schule<br />

stattfindet, unparteiisch sein muß. Was wir<br />

allerdings erleben ist, daß sehr viele Lehrer<br />

auf Schüler direkten Einfluß nehmen. Ich<br />

148 Heft 4 - <strong>2014</strong>

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