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Kinder schreiben für Kinder 2011

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<strong>Kinder</strong> <strong>schreiben</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> Bernhardswald<br />

Im Wilden Westen<br />

Eines Morgens wachten die beiden Zauberlehrlinge Tim und Paul auf. Es war Samstag. Beide hatten Lust auf<br />

ein Abenteuer, doch leider hatten die Geschwister heute Unterricht. Frau Skalde, ihre Zauberlehrerin, konnte<br />

jeden Augenblick kommen. Plötzlich ertönte der gewöhnliche Donnerschlag in ihrem Klassenzimmer auf dem<br />

Dachboden. Rauch wirbelte durch die Luft. Frau Skalde stand in ihrem Zimmer. „Also“, begann sie mit lauter<br />

Stimme, „heute lernen wir den Zauberspruch, mit dem wir an andere Orte reisen können. Passt genau auf und<br />

hört gut zu! Also: ‚Kokosnuss und Stachelschwein im ... sollen wir sein.“<br />

Und damit war der Unterricht zu Ende. Frau Skalde verabschiedete sich und verschwand wie immer in<br />

Rauch und Nebel.<br />

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Paul. „Keine Ahnung“, sagte Tim.<br />

Doch da fiel ihm etwas ein: „Wir wollten doch schon immer in den Wilden Westen reisen, doch nie wussten<br />

wir den passenden Zauberspruch. Doch heute haben wir ihn ja gelernt.“<br />

„Klasse Idee!“, fand jetzt auch Paul.<br />

„Also dann, auf in den wilden Wilden Westen“, sagte Tim.<br />

Paul fing sogleich an, den Zauberspruch zu sprechen: „Kokosnuss und Stachelschwein, im Wilden Westen<br />

sollen wir sein.“<br />

Die Erde bebte und die Geschwister befanden sich plötzlich in einer Art Wirbelsturm. Sie hatten das Gefühl<br />

zu schweben. Es dauerte eine Weile, doch dann spürten die Zauberlehrlinge wieder festen Boden unter den<br />

Füßen. Sie waren im Wilden Westen gelandet!<br />

„Es hat funktioniert!“, jubelte Tim. Doch dann waren sie wieder still, denn plötzlich tauchte wie aus dem<br />

Nichts ein Cowboy auf seinem Pferd auf. Er galoppierte auf Tim und Paul zu, riss sie im Vorbeireiten mit auf<br />

sein Pferd und verschwand samt der beiden <strong>Kinder</strong> wieder so schnell, wie er gekommen war. Dann tat es einen<br />

Ruck, das Pferd stoppte abrupt und der Cowboy zog die Geschwister vom Rücken des Tieres. So wie es aussah,<br />

waren sie entführt worden!<br />

Der Cowboy band die beiden Zauberlehrlinge an einen Baum und baute sein Zelt auf. Er hatte sie an eine<br />

Stelle gebracht, wo sie zwar niemand sah und niemand hörte (denn sie waren viel zu weit vom nächsten Dorf<br />

entfernt), aber dort standen eben auch keine Häuser.<br />

Als der Mann fertig war, schleppte er die zwei Gefangenen in das Innere des Zeltes. Dort war es kalt und<br />

der Cowboy hatte auch ein paar Skelette in das Zelt gelegt. Tim und Paul lief ein Schauer über den Rücken.<br />

Sie froren.<br />

Als es Nacht geworden war, versuchten sie auszubrechen, doch es gelang ihnen einfach nicht. Und vor lauter<br />

Aufregung hatten sie zu allem Unglück auch noch den Rückzauberspruch vergessen, mit dem sie in die normale<br />

Welt zurückgelangt wären.<br />

Beide rüttelten am Zelt und es gelang ihnen auch<br />

fast zu fliehen, doch der fremde Mann hatte natürlich<br />

aufgepasst. „Wollt ihr Bengel wohl hierbleiben!“, rief<br />

der Cowboy und verschloss sorgfältig das Zelt.<br />

„Mist!“, rief Paul, „das hat also wohl auch nicht<br />

funktioniert. Aber warte mal. Ich glaube, ich erinnere<br />

mich wieder an den Rückzauberspruch!“<br />

„Ist echt super! Aber nicht so laut!“, flüsterte Tim,<br />

sonst hört uns dieser Cowboy noch.“<br />

„Du hast ja recht“, entgegnete Paul, „wir können<br />

ja mal wieder herkommen und die Gegend erkunden,<br />

aber jetzt nichts wie weg hier!“<br />

Die Geschwister fassten sich bei den Händen und<br />

zählten bis drei. Bei drei sprachen sie den Zauberspruch:<br />

„Kokosnuss und Stachelschwein, wieder zu<br />

Hause sollen wir sein.“<br />

Und so ist ja zum Glück alles noch einmal gut ausgegangen!<br />

Luisa Müller, GS Bernhardswald, Klasse 3a<br />

64 | Landkreis Regensburg

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