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<strong>Kapitel</strong> 10<br />
Das Ganze ging so schnell, dass sich niemand bewegen konnte.<br />
Justines Schrei hallte von der hohen Decke wider.<br />
Sie landete hart auf einem der mit dunklem Samt bezogenen Sofas,<br />
die direkt unter dem Balkon standen, und blieb regungslos liegen.<br />
Terry und die anderen stürzten zu ihr hin. Sie waren viel zu<br />
erschrocken, um zu reden.<br />
Justine lag mit geschlossenen Augen quer auf der Couch<br />
ausgestreckt. Ihr einer Arm hing merkwürdig verdreht über die<br />
Rückenlehne.<br />
Alex erreichte sie als Erster. „Justine!", rief er besorgt.<br />
Sie öffnete die Augen und setzte sich langsam auf.<br />
„Was ist passiert?", murmelte sie verwirrt.<br />
Erst jetzt merkte Terry, dass er die ganze Zeit den Atem angehalten<br />
hatte. „Was wird heute Abend wohl noch alles geschehen?", fragte er<br />
sich.<br />
„Du bist gestürzt", sagte Alex mit sanfter Stimme. „Bist du okay?"<br />
„Ich denke schon", erwiderte Justine. „Aber wie ..."<br />
„Das Geländer – es hat einfach nachgegeben", erklärte Alex.<br />
„Aber wie kann das sein?", wollte Justine verwirrt wissen. „Es ist<br />
doch stabil. Wir haben alle Holzarbeiten im Haus überprüfen lassen,<br />
bevor wir eingezogen sind." Sie lehnte sich gegen ein Sofakissen und<br />
gab einen unterdrückten Schmerzensschrei von sich. „Mein<br />
Handgelenk ...", stöhnte sie.<br />
„Es könnte verstaucht sein", meinte Alex und nahm es vorsichtig in<br />
seine Hände. „Hast du vielleicht eine elastische Binde im Haus?"<br />
Während Trisha und Angela losstürmten, um eine Bandage zu<br />
holen, stiegen die anderen die Treppe zur Galerie hoch, um sich die<br />
Stelle anzusehen, an der das Geländer weggebrochen war. Dort<br />
erwartete sie schon Justines Onkel, der trotz seiner traurigen<br />
Clownsmaske furchtbar wütend wirkte.<br />
„Also gut!", polterte er mit einer kräftigeren Stimme, als Terry sie<br />
den ganzen Abend von ihm gehört hatte. „Wer von euch hat das<br />
getan?"<br />
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