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Kumulierter Energieaufwand<br />
Der kumulierte Energieaufwand (KEA) ist die Summe der<br />
kumulierten Energieaufwendungen für Herstellung, Nutzung<br />
und Entsorgung eines Produkts. Als Kenngröße ermöglicht<br />
er die Beurteilung von Energieeinsparpotenzialen<br />
sowie den energiebezogenen Vergleich von Produkten<br />
und Dienstleistungen.<br />
Im KEA sind die Energieaufwendungen der folgenden<br />
Phasen enthalten:<br />
>> Gewinnung, Verarbeitung, Herstellung und Entsorgung<br />
der Fertigungs-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie<br />
Betriebsmittel für Produktherstellung, -nutzung und<br />
-entsorgung,<br />
>> Transportaufwendungen für Fertigungs-, Hilfs- und<br />
Betriebsstoffe sowie Betriebsmittel, für das Produkt,<br />
damit verbundene Dienstleistungen und Ersatzteile<br />
sowie für die Entsorgung.<br />
Ein KEA setzt sich zusammen aus einem Anteil am Prozessenergieaufwand,<br />
der die Endenergien Kraft, Wärme,<br />
Licht usw. bei Gewichtung durch den jeweiligen Bereitstellungsnutzungsgrad<br />
umfasst, einem Anteil am stofflihen<br />
Verbrauch von Energieträgern (fossile Rohstoffe) und<br />
einem Anteil am stoffgebundenen Energieinhalt (brennbare<br />
Stoffe außer fossilen Rohstoffen). Zur Bestimmung<br />
des KEA führt man eine Prozesskettenanalyse und/oder<br />
eine energetische Input-Output-Analyse durch. Beschrieben<br />
ist die Methode in der VDI-Richtlinie 4600. Die Richtlinie<br />
4600-1enthält verschiedene Beispiele für die Bestimmung<br />
von KEA-Werten.<br />
Materialintensität pro Serviceeinheit<br />
Die Materialintensität pro Serviceeinheit (MIPS) ist eine<br />
vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie entwickelte<br />
Methode. Sie leitet das Umweltbelastungspotenzial<br />
eines Produkts aus seinem spezifischen Ressourcenverbrauch<br />
ab und lässt Emissionen in Luft und Wasser<br />
unberücksichtigt.<br />
MIPS errechnet sich als Quotient aus dem Materialinput,<br />
der über den gesamten Lebensweg für die Herstellung des<br />
jeweiligen Produkts notwendig war, und der Serviceeinheit<br />
(Maß für die Produktnutzung). Der Materialinput, oft<br />
als „ökologischer Rucksack“ des Produkts bezeichnet, setzt<br />
sich aus den Kategorien abiotische (nichterneuerbare)<br />
Rohstoffe, biotische (erneuerbare) Rohstoffe, Bodenbewegungen<br />
in Land- und Forstwirtschaft, Wasser und Luft zusammen.<br />
Umweltmanagementsysteme<br />
Auch wenn Umweltmanagementsysteme nach unterschiedlichen<br />
Prüfverfahren bewertet werden (z.B. Validierung<br />
gemäß EMAS, Zertifizierung nach ISO 14001), so<br />
sind sie in Aufbau und Umsetzung doch gleich und zielen<br />
auf die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen<br />
Umweltschutzes. Im Gegensatz zur ISO verlangt EMAS<br />
eine Berichterstattung gegenüber der Öffentlichkeit mittels<br />
einer Umwelterklärung, die wesentliche Angaben zur<br />
Umweltsituation am Standort enthalten muss. Die Gesetzeskonformität,<br />
also die Erfüllung der geltenden staatlichen<br />
Vorgaben, ist vor allem bei EMAS eine zwingende<br />
Voraussetzung für die Validierung und Eintragung in das<br />
europaweite Standortregister. Ist dies erfolgt, können die<br />
Unternehmen im Briefkopf oder auf anderen Veröffentlichungen<br />
das EG-Emblem führen.<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) umfasst die<br />
frühzeitige und umfassende Ermittlung, Beschreibung<br />
und Bewertung der Auswirkungen eines Vorhabens (z.B.<br />
Straßenbau) auf Menschen, Tiere und Pflanzen, Boden,<br />
Wasser, Luft, Klima und Landschaft einschließlich der jeweiligen<br />
Wechselwirkungen sowie auf Kultur- und Sachgüter.<br />
Wesentliches Merkmal: Sie wird unter Einbeziehung<br />
der Öffentlichkeit durchgeführt (UVP-Gesetz vom<br />
12.2.1990).<br />
Technikfolgenabschätzung<br />
Die Technikfolgenabschätzung (TFA) ist das planmäßige,<br />
systematische und organisierte Vorgehen, das den Stand<br />
einer Technik und ihre Entwicklungsmöglichkeiten analysiert,<br />
um unmittelbare wie mittelbare technische, wirtschaftliche,<br />
gesundheitliche, ökologische, humane, soziale<br />
und andere Folgen dieser Technik sowie möglicher Alternativen<br />
abschätzen zu können (vgl. VDI-Richtlinie 3780<br />
„Technikbewertung – Begriffe und Grundlagen“).<br />
Ökoeffizienzanalyse<br />
Durch die Ökoeffizienzanalyse lassen sich ökonomische<br />
und ökologische Vor- und Nachteile mehrerer Produktoder<br />
Prozesslösungen miteinander vergleichen. Dazu<br />
3. staat und wirtschaft: der ipp-rahmen<br />
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