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das Leder dadurch erhält, auch „Wet Blue Verfahren“ genannt.<br />

Da hierbei große Mengen chromhaltiger Fertigungsabfälle<br />

entstehen, die auf Deponien landen, verwendet<br />

Audi Glutardialdehyd, das biologisch abbaubar<br />

ist und dem Leder einen gelblichen bis weißen Farbton<br />

verleiht (Wet White Verfahren).<br />

Nach dem Gerben wird das Leder entwässert, auf eine<br />

gleichmäßige Stärke gebracht und von letzten Unebenheiten<br />

befreit. Anschließend wird es mit wasserlöslichen<br />

Farbstoffen durchgefärbt, möglichst mild getrocknet, gewalkt<br />

und in verschiedenen Arbeitsgängen veredelt. Mit<br />

der „Zurichtung“ bekommt das Leder sein endgültiges<br />

Aussehen. Je nach Designerwunsch erhält es eine glänzende<br />

oder matte, ein- oder mehrfarbige, glatte oder genarbte<br />

Oberfläche. Der wasserlösliche Lack wird so dünn<br />

aufgetragen, dass die Optik nicht leidet. So genannte na-<br />

turbelassene Leder werden nicht lackiert, sondern behalten<br />

ihre natürliche atmungsaktive Oberfläche. Dafür sind<br />

sie etwas weniger strapazierfähig. Nach erfolgreich bestandener<br />

Endkontrolle gelangt das Leder in den Versand<br />

und von dort aus zum Autositzhersteller.<br />

Optimierung<br />

Wo technisch realisierbar, werden die Tierhäute mittlerweile<br />

gekühlt, anstatt sie mit abwasserbelastenden Salzen<br />

zu konservieren. Auf den Gerbstoff Chromsulfat verzichtet<br />

Audi bereits seit 1990, so dass weder schwermetallhaltige<br />

Rückstände entstehen, noch Krebs erregendes<br />

Chrom-VI bei der thermischen Verwertung gebildet wird.<br />

Das derzeit im Test befindliche Gerb- und Färbeverfahren<br />

mit Rhabarberwurzelextrakt hat den Vorteil, dass der<br />

Gerbstoff landwirtschaftlich in jeder gewünschten Menge<br />

produziert werden kann. Darüber hinaus sind im Gegensatzzu<br />

anderen natürlich gewonnenen Gerbstoffen<br />

keine langen Transportwege notwendig. Allerdings ist die<br />

Farbpalette eingeschränkt: Aufgrund der Eigenfarbe von<br />

Rhabarber sind nur braune Farbtöne möglich. Durch die<br />

Zugabe von Rußpigmenten lässt sich die Palette um<br />

Schwarzerweitern.<br />

Alternatives Verfahren im Test:<br />

Aus Rhabarberwurzeln wird ein<br />

Gerb- und Färbemittel für Leder<br />

extrahiert.<br />

4. produktlebensweg:der blick in die praxis<br />

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