IPP - Integrierte Produktpolitik - IPP - Home
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Instrumente der Produktgestaltung<br />
Der „Anforderungskatalog Gesamtfahrzeug“ enthält neben<br />
konventionellen Merkmalen wie Sicherheit, Qualität<br />
und Komfort auch Auflagen und Maßnahmen zur Umweltverträglichkeit.<br />
Darin werden die Themen Design for<br />
Recycling, Life Cycle Assessment sowie Abgas- und Geräuschemissionen<br />
behandelt.<br />
Die BMW Norm 113.89.0 T 1-3 regelt den Umgang mit limitierten<br />
und verbotenen Stoffen. Bevor ein Material erstmals<br />
zum Einsatz kommt, werden alle chemisch-technologischen<br />
Produkte mit ihren chemisch-physikalischen<br />
und sicherheitstechnisch relevanten Daten im Gefahrstoff-Informationssystem<br />
ZEUS gespeichert, das die Konstrukteure<br />
bereits in der Entwicklungsphase bei der Auswahl<br />
umweltverträglicher Materialien unterstützt. Anschließend<br />
erfolgt eine arbeitsplatzbezogene Prüfung<br />
durch die Fachbereiche Qualitätssicherung sowie Arbeits-,<br />
Gesundheits- und Umweltschutz, wobei auch die mit der<br />
späteren Entsorgung der Produkte verbundenen Umweltauswirkungen<br />
untersucht werden. Transportwege, Verpackung,<br />
Lagerung, Verarbeitung bis hin zur Störfallbetrachtung<br />
sowie die gezielte Abfallvermeidung sind<br />
gleichrangige Bewertungsfelder. Erst nach Freigabe durch<br />
die Fachstellen darf ein Produkt an einem bestimmten Arbeitsplatz<br />
im Betrieb eingesetzt werden.<br />
Das als Ökobilanz oder Life Cycle Analysis (LCA, engl. für<br />
Lebensweganalyse) bekannte Instrument zur Verbesserung<br />
der Umweltverträglichkeit von Produkten und Systemen<br />
wird gezielt in der frühen Phase des Produktentstehungsprozesses<br />
eingesetzt, um frühzeitig eine Sensibilisierung<br />
aller Beteiligten in Hinblick auf umweltrelevante<br />
Effekte neuer Konzepte oder Technologien zu erreichen,<br />
ohne daraus Schlüsse auf die Umweltverträglichkeit des<br />
Bewertung der Recyclingfähigkeit für Bauteile und Zusammenbauten<br />
Kreislaufeignung<br />
technisch und wirtschaftlich Problemstoffe<br />
Gesamtfahrzeugs zu ziehen. Die Etablierung einer ökologischen<br />
Vergleichsbasis im Rahmen einer interdisziplinären<br />
Gesamtentscheidung dient dabei unter anderem dem<br />
Erreichen umweltpolitischer Ziele. Hier sei als Beispiel die<br />
freiwillige Zusage der ACEA zur Reduktion der CO2-Emissionen<br />
durch PKW um 25 Prozent genannt.<br />
<strong>IPP</strong>-Herausforderung:Aluminium heißt zwar<br />
energieintensivere Herstellung, aber auch<br />
weniger Benzinverbrauch<br />
Da Aluminium wesentlich leichtere Konstruktionen<br />
ermöglicht, als sie beispielsweise in Stahl möglich<br />
sind, kann der Aluminiumeinsatz in Karosserie-,<br />
Motor- und Fahrwerksumfängen zur Reduzierung<br />
des Kraftstoffverbrauchs beitragen, weil dieser zu<br />
über der Hälfte gewichtsbedingt ist.<br />
Zwar fällt der ökologische Aufwand zur Herstellung<br />
von Teilen aus Primäraluminium unter anderem<br />
wegen des energieintensiven Elektrolyseprozesses<br />
mehrfach höher aus als bei der Verwendung von<br />
Stahl. Aber abhängig von der erzielten Gewichtsersparnis<br />
kann im Fahrbetrieb durch die Treibstoffeinsparung<br />
ein Mehrfaches dieses Erzeugungsaufwands<br />
bereits im ersten Fahrzeuglebenszyklus<br />
wieder eingespart werden.<br />
Da Aluminiumrecycling auch ökonomisch profitabel<br />
ist und somit tägliche Verwertungspraxis, bleibt der<br />
zusätzliche Aufwand der Erzeugung von Primäraluminium<br />
überdies einmalig und ist für nachfolgende<br />
Anwendungen nicht mehr notwendig.<br />
Stoffliche Verwertbarkeit<br />
(Gewichtsprozent) Recyclingklassifizierung<br />
100% keine > 80% R 1<br />
80–100% keine > 65% R 2<br />
< 80% vorhanden < 65% R 3<br />
4.1 grundstoffe 4.2 komponenten 4.3 fertigung 4.4 vertrieb 4.5 nutzung 4.6 verwertung