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3.5 Umweltbezogene Produktkennzeichnung
Das Interesse an umweltbezogenen Produktkennzeichnungen,
die von unabhängigen Institutionen vergeben
werden, wächst nicht nur in Deutschland. Unternehmen,
die Produkte mit Umweltkennzeichen anbieten, leisten
einen Beitrag zum produktbezogenen Umweltschutz und
können dadurch einen Wettbewerbsvorteil erzielen. Für
die Konsumenten stellen die Zeichen beim Kauf eine willkommene
und vielfach notwendige Orientierungshilfe
dar [www.label-online.de].
Umweltzeichen sind freiwillige und positive Kennzeichnungen
von Produkten, die über deutlich bessere Umwelteigenschaften
verfügen als vergleichbare, demselben
Gebrauchszweck dienende Produkte. Sowohl das europäische
Umweltzeichen als auch nationale Kennzeichnungen
wie der „Blaue Engel“ oder der „Nordische Schwan“
fallen unter die Norm für Umweltzeichen und -deklarationen
(ISO 14024, Typ I Umweltkennzeichnung, Grundlagen
und Verfahren), die Modalitäten der Vergabe festlegt.
Europäisches Umweltzeichen
Die „Euro-Blume“, 1992 als europäisches Umweltzeichen
geschaffen, soll Konsumenten in den 15 EU-Staaten, Norwegen,
Schweiz, Liechtenstein und Island auf umweltfreundliche
Produkte hinweisen. Die Kennzeichnung
kann derzeit für 15 Produktgruppen bei der national zuständigen
Stelle beantragt werden. In Deutschland ist
dies das Umweltbundesamt oder das Deutsche Institut
für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. (RAL). Allgemein
wird erwartet, dass Arbeiten zum Europäischen
Umweltzeichen künftig verstärkt in die Bemühungen der
EU-Kommission um den Aufbau der IPP in Europa einfließen
werden [http://europa.eu.int/ecolabel].
Deutsches Umweltzeichen
Als erstes Umweltzeichen war der 1977 geborene „Blaue
Engel“ Vorbild für viele andere nationale Umweltkennzeichnungen.
Derzeit schmückt er etwa 4.000 Produkte
und ist für 86 Produktgruppen bei den oben genannten
Institutionen zu beantragen.
Bisher wurden folgende Produkte und Dienstleistungen
der Automobilbranche und ihrer Partner mit dem Umweltzeichen
ausgezeichnet [www.blauer-engel.de]:
>> lärmarme Nutzfahrzeuge, Kommunalfahrzeuge und
Omnibusse,
>> runderneuerte Reifen,
>> lärmarme und Kraftstoff sparende Reifen,
>> Car-Sharing-Modelle,
>> Autowaschanlagen, die mit Wasserreinigungsanlagen
und Wasserkreislaufführung ausgerüstet
sind,
>> Umweltkarten des Öffentlichen Personennahverkehrs
(ÖPNV) mit umweltorientierten Tarifangeboten
für die Zielgruppe Autofahrer,
>> Mehrweg-Transportverpackungen,
>> Fertigerzeugnisse aus Kunststoff-Recyclaten; das
sind typenreine, sortenreine oder sortenähnliche
Formmassen aus gebrauchten Produkten, die als
Abfall in Haushalten, Landwirtschaft, Gewerbe
und Industrie anfallen,
>> schadstoffarme Lacke mit Lackrezepturen basierend
auf wasserverdünnbaren Systemen,
>> cadmiumfreie Hartlote nach DIN 8513 Teil 1, 2 und
3 mit Arbeitstemperaturen von 600–850 °C,
>> kläranlagenverträgliche Spülwasserzusätze in
mobilen Toiletten bei Campingfahrzeugen und
Sportbooten, aber auch auf Baustellen, Autobahnrastplätzen,
bei Großveranstaltungen, in Reisebussen,
Flugzeugen, Reisezügen und in der Fahrgastschifffahrt.
3. staat und wirtschaft: der ipp-rahmen
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