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24 Schnittstellen rohstoffabbau am beispiel von bentonit Bentonit kommt in vielen Branchen zum Einsatz: in der Nahrungsmittelindustrie zur Raffination und Reinigung von Speiseölen, in der Pharma- und Kosmetikindustrie als Rohstoff für Medikamente und Bindemittel sowie in der Mineralölindustrie zur Raffination. Die Automobilbranche nutzt die Klebe- und Bindefähigkeit von Bentonit, um Formsandbinder und damit Metallgussformen herzustellen. Zudem dient das tonartige Mineral zur Verdickung und Emulgierung von Lacken und Farben. Die Süd-Chemie AG [www.sued-chemie.de] fördert im Raum Moosburg, Mainburg und Landshut aus acht Tongruben jährlich rund 340.000 Tonnen Bentonit. Anforderungen und Regelungen Da die Gewinnung von Bentonit dem Bergrecht unterliegt, muss nach dem Erwerb eines Geländes zunächst ein bergrechtliches Genehmigungsverfahren, das so genannte Betriebsplanverfahren, eingeleitet werden. Dieses wird vom zuständigen Bergamt sowie nachgeordneten Fachbehörden wie Land- und Forstwirtschaftsämtern geprüft. Liegt die Betriebsgenehmigung vor, können Fahrwege angelegt und Versorgungseinrichtungen gebaut werden. Humus, Lehm und Erstaushub werden entfernt und für die spätere Rekultivierung der Grube getrennt gelagert. Instrumente der Produktentwicklung und -planung Als eines der ersten Bergbauunternehmen Europas beteiligte sich das Werk Bergbau der Süd-Chemie an EMAS. Im Mittelpunkt der Umweltaktivitäten am Standort steht die regelmäßige Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie für mögliche Gefahrenquellen und umweltverträgliches Verhalten sensibilisiert. Ferner setzt das Werk auf ein konsequentes Abfallmanagement. Lieferanten Für den Abbau des Rohstoffs sind Großgeräte wie Schürfkübelraupen, Bagger, Muldenkipper oder Planierraupen notwendig. Bei der Beschaffung der Förder- und Transportfahrzeuge achtet Süd- Chemie darauf, dass sie dem neuesten Stand der Technik entsprechen. So werden ausschließlich Fahrzeuge mit abgasarmen und lärmgedämpften Dieselmotoren und Aggregaten eingesetzt. Kunden Der überwiegende Teil des abgebauten Bentonits geht an die unternehmenseigenen Tonchemiewerke in Moosburg und Kelheim. Herstellung:Abläufe und Verfahren Die Bentonitförderung erfolgt ausschließlich im Tagebau. Mit Großgeräten müssen zunächst Überlagerungen von 30 Metern und mehr entfernt werden. Der Bentonit selbst wird mit Kleinbaggern gefördert und anschließend per LKW zu den verschiedenen Tonchemiewerken der Süd- Chemie transportiert. Sind die Vorräte einer Grube erschöpft, sorgt das Unternehmen für die Renaturierung und Wiederherstellung der genutzten Flächen. Produkt:Zusammensetzung Bei den bayerischen Bentoniten handelt es sich um Verwitterungsprodukte saurer vulkanischer Glastuffe, die durch Windverblasungen und Ablagerungen in Seen und Altwasserbereichen über Millionen von Jahren entstanden sind. Der Rohstoff besteht vorwiegend aus Montmorillonit, einem kristallinen, schichtförmig aufgebauten Aluminiumhydrosilikat. Die besonderen Eigenschaften des Bentonits ergeben sich aus der geringen Dicke, der Biegsamkeit und der großen Oberfläche der Montmorillonitkristalle. Die chemische Zusammensetzung und der mineralogische Aufbau der bayerischen Bentonite ist unterschiedlich, auffällig ist ein hoher Wassergehalt im grubenfeuchten Zustand von durchschnittlich 35 bis 40 Prozent. Optimierung Da der Abbau natürlicher mineralischer Stoffe einen erheblichen Eingriff in die Natur darstellt, sollen die an den Süd-Chemie-Standorten etablierten Umweltmanagementsysteme dazu beitragen, die Auswirkungen und Risiken auf ein Minimum zu reduzieren. Von besonderer Umweltrelevanzist der Transport des Rohstoffs: Täglich gehen 1.400 Tonnen Rohbentonit per LKW von den Gruben zu den Tonchemiewerken, was mit Abgasen und Lärm verbunden ist. In den vergangenen Jahren ist es dem Unternehmen gelungen, das Transportaufkommen durch eine verbesserte Logistik und den Ausbau der Versorgungswege um 50 Prozent zu senken. Damit ging der spezifische Kraftstoffverbrauch pro Tonne Rohbentonit um 20 Prozent zurück. Da Dieselkraftstoffe und Hydrauliköle das Grundwasser gefährden können, sind die Motoren und Hydraulikleitungen der Erdbewegungsmaschinen mit Schutzwannen ausgestattet. Exponierte Hydraulikleitungen sind durch einen Doppelmantel zusätzlich geschützt. Derzeit wird der Einsatzbiologisch abbaubarer Hydraulikflüssigkeiten getestet. 4.1 grundstoffe 4.2 komponenten 4.3 fertigung 4.4 vertrieb 4.5 nutzung 4.6 verwertung
Die bayerischen Bentonitvorkommen in der Gegend westlich von Landshut sind die größten Deutschlands. Gefördert wird ausschließlich im Tagebau. 4. produktlebensweg:der blick in die praxis 25
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