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mobilität<br />
Wesentliche Aspekte des gesellschaftlichen Wandels sind<br />
eine verstärkte Individualisierung und die zunehmende<br />
Mobilität. Die Folgen dieser Entwicklung für den Straßenverkehr<br />
sind in den Ballungsräumen besonders deutlich<br />
zu spüren.<br />
Beispielsweise München: Die Einwohner der bayerischen<br />
Landeshauptstadt München nutzen im Schnitt für rund<br />
40 Prozent aller Wege das Auto, für 27 Prozent die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel, 22 Prozent der Wege werden zu<br />
Fuß zurückgelegt und zehn Prozent mit dem Fahrrad.<br />
Auch wenn diese Bilanz im Vergleich mit anderen Ballungsräumen<br />
recht positiv ausfällt, besteht in München<br />
doch die Notwendigkeit, das Verkehrsaufkommen besser<br />
zu bewältigen. Jeden Tag überqueren 950.000 Autos<br />
die Stadtgrenzen, während in der City zusätzlich noch<br />
mal 1,3 Millionen Autofahrten unternommen werden.<br />
Diese Situation verursacht Staus auf den Zufahrtsstraßen,<br />
Parkprobleme in den Wohngebieten und eine hohe<br />
Luftbelastung. Gleichzeitig prognostiziert der Münchner<br />
Verkehrsentwicklungsplan für Stadt und Umland einen<br />
Zuwachs an Arbeitsplätzen und Bevölkerung, was weiteren<br />
Pendelverkehr erwarten lässt.<br />
Da die Grenzen der bestehenden Infrastruktur erreicht<br />
sind, beeinträchtigt jeder zusätzliche Verkehr, der nicht<br />
flüssig abgewickelt wird, die Lebensqualität sowie die<br />
Wirtschafts- und Wohlstandsentwicklung. Um diese Probleme<br />
zu bewältigen, wurde von der Landeshauptstadt<br />
München gemeinsam mit BMW 1995 die Initiative „Verkehrsprobleme<br />
gemeinsam lösen“ ins Leben gerufen.<br />
Zum Teilnehmerkreis gehören die städtische Verwaltung,<br />
BMW, Industrie- und Handelskammer (IHK), Handwerkskammer,<br />
Allgemeiner Deutscher Automobilclub (ADAC),<br />
Münchner Verkehrsverbund (MVV), Planungsverband Äußerer<br />
Wirtschaftsraum München, Landesverband des<br />
bayerischen Einzelhandels und Vertreter der Stadtratsfraktionen.<br />
In gemeinsamen Treffen wurden Projekte zur<br />
Optimierung der Verkehrssituation entwickelt und bearbeitet.<br />
Die IHK hat in diesem Rahmen die Patenschaft für<br />
das Projekt „Parkraummanagement“ übernommen.<br />
Projekte der Optimierung<br />
MOBINET<br />
Die beschriebene Initiative war Grundstein für MOBINET:<br />
25 Institutionen beteiligen sich an diesem Forschungsvorhaben,<br />
das als eines von fünf Projekten im Rahmen der<br />
Ausschreibung „Verkehr in Ballungsräumen“ vom Bun-<br />
desministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert<br />
wird. Herzstück des Projekts sind die Optimierung<br />
des Verkehrs im Hauptstraßennetz der Stadt München<br />
und die Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl im Umland.<br />
Angebote wie Stadt-/Umlandbahnen, S-Bahnen,<br />
Park+Ride sowie ein verbessertes Zubringersystem sollen<br />
den Pendelverkehr von der Straße auf die Schiene verlagern.<br />
Gleichzeitig gilt es, den verbleibenden motorisierten<br />
und öffentlichen Verkehr durch ein optimiertes Hauptstraßennetz<br />
zielgerichtet abzuwickeln. Die bestehende<br />
Infrastruktur, darunter auch Parkhäuser, soll durch den<br />
Einsatz von Telematik, Informations-, Leit- und Steuerungstechniken<br />
besser ausgelastet und der Verkehrsablauf<br />
insgesamt reibungsloser gestaltet werden.<br />
Telematische Steuerungsverfahren sind für vier ballungsraumtypische<br />
Ebenen vorgesehen: Das Regionale Informationssystem<br />
soll den Zielverkehr auf Autobahnen lenken,<br />
am Übergang zum städtischen Netz leiten Wechselwegweiser<br />
und eine angepasste Lichtsignalsteuerung<br />
den Verkehr in die Stadt. Die Ringsteuerung beeinflusst<br />
den Verkehr auf dem Mittleren Ring mit seinen Zufahrten<br />
über dynamische Verkehrsinformationen und auch in den<br />
Stadtquartieren soll Lichtsignalsteuerung neue Wege öffnen.<br />
Schließlich lassen sich durch eine Verflüssigung des<br />
Verkehrs, so der Bericht des Verbands der Deutschen Ingenieure<br />
e.V. (VDI) für Autobahnen, nicht nur Staus, sondern<br />
auch Unfälle um rund 30 Prozent reduzieren. Begleitend<br />
dazu lotet MOBINET die Möglichkeiten von Multimediainformationsdiensten<br />
aus. Als Schlüsselaufgabe gilt die<br />
individuelle Bereitstellung und Verknüpfung mobilitätsrelevanter<br />
Informationen. So ermöglicht der Personal Travel<br />
Assistance Dienst (PTA) den Nutzern, Dienstleistungsund<br />
Freizeitangebote unter Beachtung von Ort, Zeit und<br />
Verkehrsmittel auszuwählen. Die Erforschung des Mobilitätsverhaltens<br />
und neuer Mobilitätsmuster soll ergänzende<br />
Hinweise liefern.<br />
Car-Sharing<br />
Nicht jeder, der hin und wieder ein Auto braucht, muss<br />
auch eines kaufen: So der Grundgedanke des Car-Sharing,<br />
das gleichzeitig den Autoverkehr verringern will.<br />
Denn: Wer ein Auto mit anderen teilt, wird es nur dann<br />
nutzen, wenn er es wirklich braucht, und häufiger nach<br />
Alternativen suchen. In München sind zwei Car-Sharing-<br />
Organisationen mit insgesamt 46 Stationen vertreten,<br />
die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind. Einmal gegen<br />
Kaution und für eine geringe Monatsgebühr Mitglied<br />
geworden, kann man das Auto der Wunschklasse<br />
4.1 grundstoffe 4.2 komponenten 4.3 fertigung 4.4 vertrieb 4.5 nutzung 4.6 verwertung<br />
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