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mögliche Anteil von Kunststoffrecyclaten bei etwa zehn<br />

Gewichtsprozent des Neuteils. Im Automobilsektor werden<br />

momentan nur geringe Mengen Recyclat aus Altteilen<br />

eingesetzt, der weitaus größte Teil stammt aus Produktionsrückständen.<br />

Durch die Freigabe und den Einsatz<br />

von Recyclaten will BMW die Nachfrage in Gang bringen.<br />

Ziel ist, auch bei Kunststoffen die Materialkreisläufe zu<br />

schließen, was für einige Thermoplaste und Duromere<br />

bereits gelungen ist.<br />

Anforderungen und Regelungen<br />

Aufgrund der stetig steigenden Anforderungen, den<br />

Kraftstoffverbrauch zu verringern, werden mehr und<br />

mehr Automobile in Leichtbauweise konstruiert. Dies<br />

führt zu Veränderungen der Werkstoffzusammensetzung:<br />

Statt Stahl werden vermehrt Leichtmetalle und<br />

Kunststoffe eingesetzt. Dadurch hat sich die Menge der<br />

im Fahrzeug verwendeten Kunststoffe in den letzten Jahren<br />

mehr als verdoppelt. Insgesamt haben Kunststoffe<br />

heute im Auto einen Anteil von bis zu 160 Kilogramm am<br />

Gesamtgewicht.<br />

Instrumente zur Umsetzung<br />

Das Recycling- und Demontage-Zentrum (RDZ) ist auf<br />

Seite 73 näher beschrieben, die recyclinggerechte Konstruktion<br />

im Kapitel Produktdesign.<br />

Wiederaufbereitung: Abläufe und Verfahren<br />

Die Entwicklung achtet bereits bei der Auswahl der einzusetzenden<br />

Kunststoffe, dass sie trenn- und verwertbar<br />

sind. So setzt sich etwa die Instrumententafel der BMW<br />

3er-Reihe aus dem thermoplastischen Träger SMA GF-10,<br />

dem halbharten PUR-Füllschaumstoff und einer PUR-<br />

Sprühhaut zusammen. Nach dem Ausbau aus den Altautos<br />

werden die Instrumententafeln zusammen mit Ausschussteilen<br />

und Stanzresten aus der Produktion zerkleinert,<br />

über einen Metallabscheider von Metallresten befreit<br />

und schließlich gemahlen. Mittels eines trockenmechanischen<br />

Verfahrens wird das Mahlgut in seine Bestandteile<br />

getrennt.<br />

Bei rund 60 Prozent des Trennguts handelt es sich um<br />

thermoplastisches SMA, das in einer Reinheit von 99,5<br />

Prozent zurückgewonnen werden kann. Es dient dazu,<br />

neue Warmluftkanäle für die Instrumententafeln herzustellen.<br />

Die darüber hinaus in der Trennanlage anfallenden<br />

Dekor- und Schaumstoff-Mahlgutfraktionen werden<br />

unter Zugabe von Bindemitteln zu marktgängigen Platten<br />

oder Bauelementen verarbeitet.<br />

Optimierung<br />

Derzeit stehen vor allem Fahrzeuge zur Entsorgung an, bei<br />

denen – anders als bei aktuellen Modellen – die Kunststoffe<br />

noch nicht gekennzeichnet sind. Das RDZ entwickelte<br />

deshalb ein neuartiges Kunststoffidentifizierungssystem<br />

(KIS), das die unterschiedliche Reflexion von Strahlungen<br />

auf der Oberfläche eines Werkstücks nutzt. Mit<br />

Hilfe der so genannten mittleren Infrarot-Spektroskopie<br />

lassen sich Kunststoffe innerhalb weniger Sekunden identifizieren<br />

und sortenrein trennen.<br />

4. produktlebensweg: der blick in die praxis<br />

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