IPP - Integrierte Produktpolitik - IPP - Home
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zurückhalten. Die Erwartungen der Wirtschaft zielen deshalb<br />
auf Rahmenbedingungen ab, die den Unternehmen<br />
bei einer konsequenten Verfolgung nicht weniger, sondern<br />
mehr Chancen im globalen Wettbewerb verschaffen.<br />
Dazu gehören nicht zuletzt auch Konsumenten, die<br />
<strong>IPP</strong>-gerechtes Handeln entsprechend würdigen und ihre<br />
Verantwortung während der Nutzungsphase sowie bei<br />
der Entsorgung wahrnehmen.<br />
1.2 Leitprinzipien von <strong>IPP</strong><br />
Nicht umsonst werden als Leitprinzipien der <strong>IPP</strong> Kommunikation,<br />
Kooperation und Integration genannt. Die zugrunde<br />
liegende Erkenntnis: Einer alleine schafft es nicht.<br />
Es kommt vielmehr auf die Vernetzung von Ansprüchen,<br />
Vorgaben, Bedürfnissen und Möglichkeiten an, um ein<br />
optimales Ergebnis zu erreichen. Sprich: Produkte müssen<br />
in einem Einvernehmen aller Akteure entwickelt werden,<br />
dessen oberstes Ziel die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen<br />
im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist.<br />
Das heißt nicht nur, die Umweltbelastungen bei gleichzeitiger<br />
Bedürfnisbefriedigung zu reduzieren, sondern auch<br />
wirtschaftliche Strukturen zu fördern, die mit den beiden<br />
vorgenannten Zielen in Einklang stehen. Daher hat jeder<br />
– Wirtschaft, Politik, Handel und Konsument – Verantwortung<br />
zu tragen.<br />
>> Kommunikation<br />
Austausch und gegenseitige<br />
Information der Akteure<br />
>> Kooperation<br />
Zusammenarbeit für ein gemeinsames Anliegen,<br />
Bündeln aller Kräfte<br />
>> Integration<br />
Betrachten aller Umweltmedien, aller Lebenswegphasen<br />
sowie der ökologischen, ökonomischen<br />
und gesellschaftlichen Aspekte<br />
2. ipp am beispiel automobil<br />
2. ipp am beispiel automobil<br />
Mit dem Produkt Automobil haben sich die Initiatoren des<br />
Projekts kein einfaches Untersuchungsobjekt ausgesucht.<br />
Die wenigsten wissen genau, aus wie vielen zigtausend<br />
Einzelteilen ein Fahrzeug zusammengesetzt ist. Bei<br />
der Darstellung einzelner Stufen im Produktlebensweg<br />
geht der Leitfaden deshalb exemplarisch vor, indem er besonders<br />
beispielhafte oder wirtschaftlich bedeutende<br />
Ausschnitte darstellt. Ausschlaggebend für die Auswahl<br />
der Beispiele war nicht zuletzt auch das Engagement der<br />
jeweiligen Unternehmen bei der Vorbereitung des Umweltpakts<br />
Bayern.<br />
Merkmale des Fallbeispiels Automobil<br />
>> wirtschaftlich bedeutsames Massenprodukt<br />
>> hohe Fertigungstiefe<br />
>> hoher Fertigungsanteil in Bayern/Deutschland<br />
>> hohe Umweltrelevanz (Energieverbrauch, Emissionen,<br />
Lärm, CO 2, Abfälle, Flächenverbrauch)<br />
>> starkes Bedarfsfeld (Mobilität)<br />
>> hoher gesellschaftlicher Stellenwert<br />
>> starke Verflechtung sowie Polarisierung unterschiedlichster<br />
Akteursgruppen<br />
2.1 Das Automobil als wesentlicher<br />
Mobilitätsfaktor<br />
Individuelle Mobilität ist aus unserer Gesellschaft nicht<br />
mehr wegzudenken: Mit dem Auto wurde es den auf<br />
dem Land lebenden Menschen erstmals möglich, in großem<br />
Stil an dem vielfältigen Angebot, das die Städte bieten,<br />
teilzuhaben oder sich außerhalb ihres engsten Umkreises<br />
Arbeitsplätze zu suchen. Umgekehrt hat das Auto<br />
den Einwohnern von Ballungsgebieten die Chance eröffnet,<br />
sich in der Natur zu erholen und die Umgebung kennen<br />
zu lernen. Gleichzeitig hat eine mobile Stadtbevölkerung<br />
in jüngster Zeit nicht unwesentlich zu positiven<br />
Strukturentwicklungen im ländlichen Raum beigetragen.<br />
Bauernmärkte und Hofläden, über die Ökolandwirte<br />
ihre Produkte vermarkten, sind auf die kaufkräftige Abnehmerschaft<br />
aus den Ballungsgebieten angewiesen.<br />
Und egal, ob Pilzesammeln oder Bergsteigen: Autos sind<br />
vielfach eine unverzichtbare Voraussetzung für eine individuelle<br />
Freizeitgestaltung.