AB Archiv des Badewesens Mai 2016
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283 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 05/<strong>2016</strong> | Bädertechnik · Energieeinsparung<br />
Wärmerückgewinnungs-System<br />
Das für den Betreiber wohl wichtigste<br />
Vergleichskriterium sind die für die<br />
verschiedenen Klimageräte laufenden<br />
Energiekosten. In Abbildung 5 sind die<br />
Wärmekosten zur Nachheizung der Zuscheidend<br />
ist die Effizienz unter realen<br />
Betriebsbedingungen <strong>des</strong> Schwimmbadlüftungsgerätes,<br />
im Ruhe- und Badebetrieb<br />
bei schwankenden Außenlufttemperaturen<br />
und -feuchten sowie<br />
sich ändernden Feuchtelasten in der<br />
Schwimmhalle durch unterschiedliche<br />
Besucherzahlen. Zu diesem Zweck werden<br />
im Folgenden alle im ersten Teil<br />
behandelten Varianten in Hinsicht auf<br />
die Leistungsdaten und Betriebskosten<br />
miteinander verglichen. Grundlage dafür<br />
ist die vollständige Anlagensimulation<br />
über ein gesamtes Jahr unter Berücksichtigung<br />
der meteorologischen<br />
Daten z. B. <strong>des</strong> Standortes Essen gemäß<br />
der Richtlinienreihe der VDI 4710, sodass<br />
hier eine realistische Gegenüberstellung<br />
unter Berücksichtigung sämtlicher<br />
Betriebszustände möglich ist.<br />
Weitere Randbedingungen sind:<br />
j Beckenfläche: 375 m 2<br />
j Beckenwassertemperatur gemäß<br />
VDI 2089: 28 °C<br />
j Raumlufttemperatur und -feuchte<br />
gemäß VDI 2089: 30 °C und 14,3 g/kg<br />
j durchschnittliche Verdunstung<br />
während <strong>des</strong> Badebetriebs: 85 kg/h<br />
j durchschnittliche Verdunstung<br />
während <strong>des</strong> Ruhebetriebs: 24 kg/h<br />
j Badebetrieb: täglich 5:00 bis 22:00<br />
Uhr<br />
j Nennluftvolumenstrom gemäß<br />
VDI 2089: 18.400 m 3 /h<br />
j Luftgeschwindigkeit im Gerät:<br />
1,8 … 2,1 m/s (je nach WRG-System)<br />
j Kosten Wärmeenergie: 6 ct/kWh<br />
j Kosten Elektroenergie: 18 ct/kWh<br />
Mittlere jährliche Effizienz <strong>des</strong><br />
WRG-Systems<br />
Auslegungsdaten für WRG-Systeme<br />
werden in den meisten Fällen für extreme<br />
Luftzustände angegeben. Durch<br />
sehr große Temperaturdifferenzen und<br />
sehr hohe Taupunktunterschreitungen<br />
werden maximale WRG-Leistungen<br />
und Rückwärmzahlen erreicht. Diese<br />
„Spitzenleistungen“ sind jedoch im realen<br />
Betrieb und somit für die Beurteilung<br />
eines WRG-Systems nicht relevant.<br />
Die Gegenüberstellung der jährlichen<br />
mittleren Rückwärmzahlen (siehe Abbildung<br />
4) macht deutlich, dass der Anteil<br />
zurückgewonnener Wärme bei den<br />
technisch einfacheren Geräten, die nach<br />
dem Kreuz- bzw. Kreuzgegenstromprinzip<br />
funktionieren, wesent lich kleiner ist<br />
als beim neueren Klimagerät mit integriertem<br />
Gegenstrom-Plattenwärmeübertrager.<br />
Während Kreuzströmer im<br />
jährlichen Durchschnitt einen WRG-<br />
Grad von 76 % und Kreuzgegenströmer<br />
einen von 82 % erreichen, sind es bei<br />
Gegenströmern rund 95 %.<br />
j Abbildung 9: Gegenströmer mit (rechts) und<br />
ohne Frischwassererwärmer (FWE)<br />
luft der drei verschiedenen Anlagenausführungen<br />
gegenübergestellt. Berücksichtigt<br />
werden dabei sowohl die<br />
Lüftungswärmeverluste als auch die<br />
zur Deckung der Verdunstungs- und Transmissionwärmeverluste<br />
der Schwimmhalle<br />
notwendige Wärmeenergie. Je<br />
nachdem, welcher Anlagentyp eingesetzt<br />
wird, kommt es dabei zu unterschiedlichen<br />
Wärmekosten. Die Wärmekosten<br />
für die Anlagen mit Kreuzstrom-<br />
bzw. Kreuzgegenstrom-Wärmeübertrager<br />
belaufen sich auf etwa 32 000<br />
bis 34 000 € im Jahr. Bei Geräten mit<br />
Gegenstrom-Plattenwärmeübertrager<br />
liegen sie hingegen bei nur knapp<br />
29 000 €. Daraus resultiert eine jährliche<br />
Kostenersparnis von rund 15 %.