TIROLERIN - Feb 2013
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| genuss<br />
Zack sind, das beweisen Sieberers ehemalige<br />
Köche und Lehrlinge, denn sie<br />
sind allesamt in Top-Küchen beschäftigt:<br />
Jürgen Kleinhappl im San Pietro in Graz,<br />
Hubert Wallner im Restaurant Saag am<br />
Wörthersee, Marcel Bruckner im Central<br />
in Sölden, Wilhelm Pfister jun. in<br />
der Alten Post in Mayrhofen, Paul Ivic<br />
im Tian in Wien oder Tobias Wussler im<br />
Landhaus Bacher in Mautern.<br />
Küche und Familienleben sind<br />
vereinbar<br />
Als Sous Chef hat Mario Walch, Küchenchef<br />
vom Alpenresort Schwarz in Mieming,<br />
dreieinhalb Jahre mit Martin Sieberer<br />
zusammengearbeitet. „Bei Martin<br />
habe ich gelernt, dass man als Küchenchef<br />
kein Spinner sein muss, kein Alkoholiker<br />
und dass man ein Familienleben<br />
haben kann. Hektik, Stress und Geschrei<br />
waren für mich bis dorthin normal. Bei<br />
Martin dachte ich mir, ich sei in einer<br />
anderen Welt gelandet.“ Walch hat diese<br />
Qualitäten zu schätzen gelernt und versucht<br />
so gut wie möglich dies auch in<br />
„seiner“ Küche mit den 32 Köchen umzusetzen.<br />
Zwei Mal hat sich Tobias Wussler als Lehrling<br />
beworben, nachdem in einem Jahr alle<br />
Lehrplätze bei Martin Sieberer belegt waren.<br />
„Beim Urlaub in Galtür stand ich als<br />
Kind vor dem Trofana Royal und sagte<br />
meinen Eltern, dass ich hier einmal kochen<br />
möchte“, schwärmt Wussler. Nach<br />
der Lehre hängte der jetzige Sous Chef im<br />
Landhaus Bacher noch zwei Jahre bei Sieberer<br />
dran. Hilfsbereitschaft und Unterstützung<br />
sind jene Attribute, mit denen er<br />
seinen ehemaligen Chef beschreibt. „Er hat<br />
mich den Umgang mit Lehrlingen und das<br />
Management in der Küche gelehrt. Wir haben<br />
heute ein sehr freundschaftliches Verhältnis“,<br />
bekennt der Schwarzwälder.<br />
Alexandro Pape vom Fährhaus auf Sylt<br />
hat Sieberer beim Davidoff-Festival kennen<br />
gelernt. Er sieht seinen nunmehrigen<br />
Freund als unbeschreiblich sensiblen<br />
Menschen, der äußerst feinfühlig und<br />
für seine Köche prägend ist. „Fast schon<br />
ein Ziehvater für die jungen Leute“,<br />
meint er. Er kennt aber auch die Rolle<br />
von Martins Frau Veronika. „Ohne sie<br />
wäre er nur der Daumen an der Hand,<br />
und mit dem allein lässt sich nicht viel<br />
machen“, erklärt Pape.<br />
Kochen für den guten Zweck<br />
Auf Leute eingehen, sie als vollwertiges<br />
Mitglied in einem Team zusammenführen<br />
– diese Fähigkeit haben wenige Menschen,<br />
doch Martin Sieberer ist einer davon.<br />
Mit Hauben, Sternen und Punkten<br />
wurde er vielfach dekoriert, mindestens<br />
so wichtig ist dem Wahl-Paznauner aber<br />
die Tatsache, dass es ihm in seiner neuen<br />
Heimat gelungen ist, die Köche der verschiedenen<br />
Hotels im „Club der Paznauner<br />
Köche“ zusammenzuführen, um gemeinsam<br />
neue Events zu kreieren und<br />
die Kulinarik im Tal auf ein höheres Niveau<br />
zu stellen. Wird Martin Sieberer<br />
dann zum Kochen bei großen Charity-<br />
Events eingeladen, etwa dem Life Award,<br />
dann wird er dabei von seinen Clubmitgliedern<br />
unterstützt, und auch andere<br />
Kochgrößen sind gerne dabei, wenn sie<br />
hören, dass der Sieberer am Herd steht<br />
und somit alles paletti ist.<br />
<br />
Brigitte Eberharter<br />
Tobias Wussler und Martin Sieberer beim Trainieren neuer<br />
kulinarischer Kreationen.<br />
Als Küchenchef steht nicht nur das Kochen im Mittelpunkt,<br />
sondern auch das Managen der gesamten Küche.<br />
128 | <strong>TIROLERIN</strong> <strong>Feb</strong>er <strong>2013</strong>