2011-04_kl
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Gesellschaft<br />
Selbstbestimmt leben...<br />
wer möchte das nicht?<br />
Auch im Alter noch aktiv und selbstbestimmt, hier auf dem Bild zum Film<br />
„Dinosaurier“ zwar nicht legal, dafür aber phantasivoll und kreativ<br />
Wir wissen alle, dass jede Form der Selbstbestimmung<br />
auch ihre Grenzen hat. Aber auch wenn<br />
uns viele Vorgaben eingrenzen, es gibt doch für<br />
jeden auch immer einen „Spielraum“, in dem er sein Leben<br />
selbst bestimmen und gestalten kann. Selbstbestimmt, das<br />
heißt auch, dass ich selbst immer wieder neu die Grenzen<br />
meines „Spielraumes“ ausloten und prüfen muss, ob ich sie<br />
möglicherweise sogar erweitern kann?<br />
Je nach Temperament und Charakter werden wir sehr<br />
unterschiedlich mit den uns gegebenen Möglichkeiten umgehen<br />
und auch, subjektiv betrachtet, mehr oder weniger<br />
Zur Sicherheit!<br />
Johanniter-<br />
Hausnotruf<br />
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Filmfoto<br />
zufrieden mit dem Ergebnis leben. Ja, in<br />
manchen Bereichen richten wir uns sogar<br />
gut ein in unserer Fremdbestimmtheit,<br />
weil es bequem ist, weil wir uns wohl fühlen,<br />
es unseren Bedürfnissen nach Fürsorge<br />
entgegenkommt. Das ist in Ordnung,<br />
denn letzten Endes bestimmen wir ja auch<br />
da selbst, von wem und wodurch wir uns<br />
„fremd“ bestimmen lassen wollen.<br />
Was wir aber mit zunehmendem Alter<br />
fürchten, ist eine Situation, in der wir<br />
plötzlich und ungewollt von der Hilfe<br />
anderer abhängig werden und andere,<br />
vielleicht sogar fremde Menschen, Entscheidungen<br />
für uns und über uns treffen.<br />
Also stellt sich doch die Frage: Selbstbestimmt<br />
leben, ja, aber bis wann?<br />
Es ist nur zu verständlich, dass wir<br />
diese Vorstellung verdrängen. Die rationale Auseinandersetzung<br />
mit einer so stark emotional belasteten Situation ist<br />
nicht leicht und erfordert viel Mut, weil sie Angst macht:<br />
Angst, der Willkür anderer ausgeliefert zu sein<br />
Angst, nicht mehr Herr meiner Sinne zu sein<br />
Angst vor dem Verlust meiner Würde<br />
Angst, mich zu verlieren,<br />
usw., usw.<br />
Unterschwellig begleitet sie fast jeden von uns, diese<br />
Angst. Wir wollen uns die Konsequenzen einer solchen<br />
Situation nicht vorstellen, deshalb schieben wir die Auseinandersetzung<br />
damit weit von uns.<br />
Aber diese Angst zu akzeptieren, sich ihr zu stellen,<br />
indem ich auch da den Spielraum meiner Möglichkeiten<br />
auslote und nutze und Vorsorge treffe, entlastet und kann<br />
mehr Gelassenheit schenken.<br />
Um eine solche Lage vorausschauend und selbstbestimmt<br />
zu gestalten, kann ich selbst einiges tun, z. B.:<br />
• eine Patientenverfügung ausstellen für die Situation,<br />
dass ich einmal nicht mehr in der Lage bin, selbst bei<br />
<strong>kl</strong>arem Bewusstsein und Verstand meinen Willen mitzuteilen,<br />
insbesondere was medizinische Behandlungen<br />
und lebensverlängernde Maßnahmen betrifft.<br />
• eine Vorsorgevollmacht ausstellen auf eine oder mehrere<br />
Personen meines Vertrauens, mit denen ich meine<br />
Wünsche und Vorstellungen ausführlich besprochen habe,<br />
die meinen Willen dann umsetzen können, wenn ich<br />
selbst dazu nicht mehr in der Lage bin.<br />
54 25 Jahre durchblick 4/<strong>2011</strong>