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Neues vom Antisemitismus: Zustände in Deutschland

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Nr. 5: E<strong>in</strong> Ziel dieses Krieges: Das judenfreie Europa<br />

E<strong>in</strong> Ergebnis dieses Krieges ist die Lösung der Judenfrage <strong>in</strong> Europa. Kaum noch<br />

e<strong>in</strong> Land des Kont<strong>in</strong>ents bleibt übrig, das sich der Erkenntnis von der Bedeutung<br />

des Problems verschlossen hätte. Überall werden die Juden <strong>in</strong> das Ghetto zurück<br />

geführt, von dem aus sie die Völker überfluteten. Der eroberte Besitz kehrt wieder<br />

<strong>in</strong> die Hände jener, denen er <strong>in</strong> wenigen Generationen gestohlen wurde, und nach<br />

der Säuberung des öffentlichen Lebens beg<strong>in</strong>nt nun auch die Austreibung aus dem<br />

kommerziellen Bezirk.<br />

Das Wort des Führers, das e<strong>in</strong> <strong>vom</strong> Judentum angezettelter neuer Krieg nicht<br />

die Zerschlagung des antisemitischen <strong>Deutschland</strong>s, sondern vielmehr das Ende<br />

des Judentums br<strong>in</strong>gen werde, 34 wird <strong>in</strong> diesen Tagen vollstreckt.<br />

Die gewaltigen Räume des Ostens, die <strong>Deutschland</strong> und Europa nun zur Kolonisation<br />

zur Verfügung stehen, ermöglichen <strong>in</strong> naher Zukunft auch die endgültige<br />

Lösung des jüdischen Problems, das heißt nicht nur die Entmachtung, sondern die<br />

tatsächliche Ausscheidung der parasitären Rasse aus der europäischen Völkerfamilie.<br />

Was noch vor zwei Jahren unmöglich erschien, wird nun Schritt für Schritt<br />

Wirklichkeit: am Ende dieses Krieges steht das judenfreie Europa.<br />

(Ebenda, Folge 27, 1. 12. 1941, S. 2)<br />

Nr. 6: Behauptung der völkischen Eigenart, die Aufgabe unserer Zeit<br />

Neben der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und der Ordnung fällt<br />

der Polizei heute e<strong>in</strong>e besondere Schutzaufgabe der deutschen Volksgenossen gegenüber<br />

den Fremdvölkischen zu. Vielleicht ist die letztere Aufgabe heute <strong>in</strong>nerhalb<br />

der alten Reichsgrenzen die entscheidende Aufgabe überhaupt. In den Nebenländern<br />

und im Fe<strong>in</strong>desland mag diese Aufgabe gegenüber der Sicherung der<br />

Ordnung zurücktreten, trotzdem besteht sie auch dort. (…)<br />

Rasse und Volk s<strong>in</strong>d für uns die beiden Gegebenheiten des Biologisch-Tatsächlichen,<br />

der Staat und se<strong>in</strong>e Formen willkürlich wandelbare Größen von sekundärer<br />

Bedeutung. Vorhanden für uns ist das Volk <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ganz besonderen rassischen<br />

Prägung. In dieser se<strong>in</strong>er rassischen Gestalt hat das deutsche Volk höchste<br />

Werke geschaffen und e<strong>in</strong>e hohe Kultur entwickelt, unserer aller Lebensstandard<br />

hat sich im Rahmen der Entwicklungsfähigkeiten unseres Volkes ständig gehoben,<br />

und jeder Deutsche bekennt sich mit berechtigtem Stolz zu se<strong>in</strong>em Volk, das<br />

<strong>in</strong> so überreicher Fülle jedem das schafft, was er an Leistung selber zu geben ver-<br />

34 Geme<strong>in</strong>t ist hier die viel zitierte Passage aus der Rede, die Adolf Hitler am 30. Januar 1939 vor dem Reichstag<br />

hielt: »Ich will heute wieder e<strong>in</strong> Prophet se<strong>in</strong>: Wenn es dem <strong>in</strong>ternationalen F<strong>in</strong>anzjudentum <strong>in</strong>- und außerhalb<br />

Europas gel<strong>in</strong>gen sollte, die Völker noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die<br />

Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums se<strong>in</strong>, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse<br />

<strong>in</strong> Europa.« Max Domarus: Hitler. Reden und Proklamationen 1932-1945, Bd. II, Erster Halbband 1939-1940,<br />

München 1965, S. 1058. Zur Interpretation dieser Aussagen und ihres Kontextes vgl. u. a. Stefan Kley: Intention,<br />

Verkündung, Implementierung. Hitlers Reichstagsrede <strong>vom</strong> 30. Januar 1939, <strong>in</strong>: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft,<br />

48. Jg., 2000, H. 3, S.197ff.; Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Führerkult und Volksme<strong>in</strong>ung, München<br />

2002, S. 291 ff.; Robert S. Wistrich: Hitler und der Holocaust, Berl<strong>in</strong> 2003, S. 107 ff.<br />

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