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Das Handwerk im Nationalsozialismus - Handwerkskammer ...

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sionsmitglieder für die Einführung des Befähigungsnachweises,<br />

nur elf dagegen aus.<br />

So bleibt der <strong>Handwerk</strong>skammer Reutlingen<br />

die Blamage erspart, eine reichsweite Forderung<br />

des <strong>Handwerk</strong>s <strong>im</strong> eigenen Bezirk<br />

nicht durchsetzen zu können.<br />

Diese Episode zeigt exemplarisch die<br />

Probleme der noch jungen Kammer: Schwierigkeiten<br />

bei der Durchsetzung handwerkspolitischer<br />

Forderungen gegenüber staatlichen<br />

Stellen und darüber hinaus die<br />

kontraproduktive Auffassung in den eigenen<br />

Gremien. Viele <strong>Handwerk</strong>er meinen, die<br />

Zustände und Notwendigkeiten vor Ort besser<br />

einschätzen zu können als die »ferne«<br />

Kammer. Die nämlich müsse sich eher den<br />

übergeordneten handwerkspolitischen Vorgaben<br />

– die Kammer ist seit 1901 Mitglied<br />

<strong>im</strong> Deutschen <strong>Handwerk</strong>skammertag – verpflichtet<br />

fühlen, als den Interessen des einzelnen<br />

Betriebes.<br />

100 Jahre <strong>Handwerk</strong>skammer Reutlingen<br />

<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>im</strong> Kaiserreich<br />

Im März 1902 treffen sich über 160 Meister<br />

<strong>im</strong> Nürtinger Sonnensaal, um das neue<br />

<strong>Handwerk</strong>ergesetz zu diskutieren. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />

ist ablehnend. Die Meister begrüßen<br />

zwar die Versuche der königlichen Regierung,<br />

dem <strong>Handwerk</strong>erstand unter die Arme<br />

zu greifen; doch sehen sie in den Gesellenund<br />

Meisterprüfungen sowie <strong>im</strong> Großen Befähigungsnachweis<br />

ein nicht notwendiges<br />

Übel.<br />

Die Begründung ist bemerkenswert: So<br />

sei der Konkurrenzkampf mit der Industrie<br />

an sich schon sehr schwer und das <strong>Handwerk</strong><br />

habe alle Hände voll zu tun, diesen<br />

Kampf zu überstehen. Jetzt dem <strong>Handwerk</strong><br />

weitere Belastungen in Form von geregelten<br />

Prüfungen aufzubürden, könne sich nur<br />

als weiterer Nachteil herausstellen: »Die<br />

Versammlung wünscht daher dringend absolute<br />

Abschaffung der neuen Verfügungen<br />

bezüglich der Gesellen- und Meisterprüfun-<br />

16. Januar 1907:<br />

Die Kammer braucht<br />

mehr Platz und<br />

beschließt den Umzug<br />

in das erste eigene<br />

Gebäude, das alte<br />

Kameralamt in der<br />

Nürtingerhofstraße 12.<br />

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