Das Handwerk im Nationalsozialismus - Handwerkskammer ...
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22. Dezember 1939:<br />
Otto Hahn berichtet<br />
über die erste<br />
Kernspaltung.<br />
22. Juni 1941:<br />
Beginn des Feldzuges<br />
gegen die UdSSR.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>im</strong> <strong>Nationalsozialismus</strong><br />
An der Universität Tübingen macht sich<br />
Ernst Schwenk vom Institut für württembergische<br />
Wirtschaft daran, die Lebensbedingungen<br />
des <strong>Handwerk</strong>s <strong>im</strong> Kammerbezirk<br />
zu untersuchen. Er kann auf eine Fülle statistischen<br />
Materials zurückgreifen, das zum<br />
Teil von der Kammer erhoben wurde. Wieder<br />
wird deutlich, dass die Ressourcen der<br />
regionalen <strong>Handwerk</strong>swirtschaft <strong>im</strong> Interesse<br />
der Gesamtwirtschaft besser nutzbar<br />
gemacht werden sollen.<br />
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind<br />
nicht nachprüfbar, ebenso wenig, wie genau<br />
und zuverlässig die Daten sind, die<br />
zum großen Teil aus einer Fragebogenaktion<br />
der Kammer gewonnen wurden.<br />
Einige offensichtliche Charakteristika des<br />
regionalen <strong>Handwerk</strong>s, wie sie Schwenk<br />
zu Tage bringt: die <strong>Handwerk</strong>erdichte <strong>im</strong><br />
Kammerbezirk ist sehr hoch. Der Reichsdurchschnitt<br />
liegt bei 24,3 (Betriebe auf<br />
1000 Einwohner), der württembergische bei<br />
34, der Reutlinger jedoch bei 37. <strong>Das</strong> ist auf<br />
die Tatsache zurückzuführen, dass in dem<br />
nach wie vor ländlich geprägten Bezirk sehr<br />
viel Kleinlandwirte Nebenberufshandwerker<br />
sind. Es gibt auch innerhalb des Bezirks<br />
bedeutende Unterschiede; so beträgt die<br />
<strong>Handwerk</strong>erdichte <strong>im</strong> Raum Reutlingen 26,9,<br />
<strong>im</strong> Raum Nagold jedoch 44.<br />
Erstaunlich ist der Grad der Motorisierung<br />
<strong>im</strong> regionalen <strong>Handwerk</strong>. So verwenden<br />
88,1 Prozent der Nahrungsmittelhandwerke<br />
<strong>im</strong> Reutlinger Raum Motoren<br />
(<strong>im</strong> Reichsdurchschnitt 65,0 Prozent ),<br />
70,4 Prozent der Holzhandwerker (52,0 Prozent<br />
), 68,4 Prozent der Metallbetriebe<br />
(38,0 Prozent ), 24,3 Prozent der Bauhandwerker<br />
(11,0 Prozent ) und 16,8 Prozent<br />
der Betriebe <strong>im</strong> Bekleidungshandwerk<br />
(9,0 Prozent ). Eigentlich müsste dies auf<br />
eine bessere Ertragssituation der regionalen<br />
Betriebe hinweisen, was aber scheinbar<br />
nicht zutrifft. Vielleicht ist es nur der schwäbische<br />
Tüftlergeist, der hier zum Ausdruck<br />
kommt.<br />
74 100 Jahre <strong>Handwerk</strong>skammer Reutlingen