Als Mariner im Krieg - Kapitel 14
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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<strong>Als</strong> <strong>Mariner</strong> <strong>im</strong> <strong>Krieg</strong> • <strong>Kapitel</strong> <strong>14</strong><br />
ben den <strong>Krieg</strong> verloren.« – Täglich baten mich Leute<br />
um Urlaub, weil Angehörige von ihnen an Grippe gestorben<br />
waren.<br />
Leichenparade für unseren Kameraden Werner. Die<br />
Leiche des braven Matrosen, den die Grippe rasch hingerafft<br />
hatte, sollte nach der He<strong>im</strong>at befördert werden.<br />
<strong>Als</strong> wir in der Quarantäne-Anstalt den Sarg abholen<br />
wollten, stand dort eine ganze Menge gleich aussehender,<br />
geschlossener Särge mit Verstorbenen. Der<br />
diensttuende Unteroffizier konnte den von mir geforderten<br />
Sarg lange nicht herausfinden, und vielleicht<br />
gab er mir dann aufs Geratewohl einen fremden. Wir<br />
trugen den Sarg <strong>im</strong> geschlossenen Zug und <strong>im</strong> langsamen<br />
Trauerschritt zum Bahnhof, wo wir eine feierliche<br />
Aufstellung nahmen. Die Frau des Toten und<br />
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