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Als Mariner im Krieg - Kapitel 14

Joachim Ringelnatz

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<strong>Als</strong> <strong>Mariner</strong> <strong>im</strong> <strong>Krieg</strong> • <strong>Kapitel</strong> <strong>14</strong><br />

ihnen zum Leben zurück. Ich hatte gar keine Ahnung<br />

davon, wie man Küken behandelt und was sie fressen.<br />

So nahm ich das eine nachts mit in mein Bett,<br />

ließ es in meiner Achselkühle kuscheln, gab ihm mit<br />

meinen Lippen Milchtropfen und Brotkrümel in den<br />

Schnabel, achtete auf jede seiner Regungen und war<br />

<strong>im</strong>mer darauf bedacht, so zu liegen, daß mein Atem<br />

das kleine Wesen traf. Dazu lag ich die ganze Nacht<br />

wach und oft sehr unbequem. Aber als ich morgens<br />

aufstand, war das Küken ganz zahm, lief mir nach,<br />

hörte auf ein leises Zwitschern von mir und sprang<br />

<strong>im</strong>mer wieder auf meinen Fuß. Leider war ich zu einer<br />

Offizierswahl nach Cuxhaven befohlen. <strong>Als</strong> ich<br />

zurückkam, lag mein Vögelchen erfroren am Boden.<br />

Mein dummer Ersatzbursche – Becker war beurlaubt<br />

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